Andropogon

Andropogon

Andropogon gayanus-Horste in einer Savanne bei Pama, Burkina Faso

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Panicoideae
Gattung: Andropogon
Wissenschaftlicher Name
Andropogon
L.

Die Pflanzengattung Andropogon gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Die etwa 100 Andropogon-Arten sind vor allem tropische Savannengräser Afrikas und Südamerikas[1].

Beschreibung

Die Andropogon-Arten sind selten einjährige (sieben Arten), meist ausdauernde (etwa 96 Arten) krautige Pflanzen. Die meisten Arten sind ohne Rhizome, bei fünf Arten sind sie kurz und bei vier Arten sind sie lang. Sie besitzen meist aufrechte Halme, die bei einigen Arten, wie etwa Andropogon gayanus, in Horsten zusammenstehen.[1]

Der einfache (etwa 44 Arten) oder zusammengesetzte Blütenstand besteht meist aus zwei oder mehreren traubigen Teilblütenständen mit zahlreichen Ährchen. Je ein sitzendes fertiles Ährchen und ein gestieltes steriles Ährchen stehen beisammen, wobei in den fertilen Ährchen je eine fertile und eine sterile Blüte enthalten sind. In den Blüten sind zwei Lodiculae und ein bis drei Staubblätter sowie der Fruchtknoten enthalten.[1]

Nutzung

Die oft großen und robusten Halme vieler Andropogon-Arten werden in den Savannenregionen Afrikas zum Dachdecken (z. B. Andropogon tectorum), zum Flechten von Matten oder Zäunen genutzt. Viele Arten sind wertvolle Weidegräser, sind aber durch Übernutzung in weiten Teilen des Sahels und Sudans in ihrem Bestand zurückgegangen.

Die Nutzung von Andropogon gayanus („Gamba grass“) als Weidegras in Australien führte zu deutlich intensiveren Savannenfeuern, in deren Folge Gehölze deutlich zurückgingen. Daher darf die Art in Australien nicht mehr gehandelt werden und wird bekämpft.[2]

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Andropogon wurde 1753 durch Carl von Linné aufgestellt. Synonyme für Andropogon L. nom. cons. sind: Anatherum P.Beauv., Arthrolophis (Trin.) Chiov., Arthrostachys Desv., Athrolophis (Trin.) Chiov. orth. var., Diectomis Kunth, Dimeiostemon Raf., Eriopodium Hochst. nom. inval., Euklastaxon Steud., Eupogon Desv. nom. inval., Heterochloa Desv., Homoeatherum Nees, Hypogynium Nees, Leptopogon Roberty.[3][4]

Die Gattung Andropogon gehört zur Tribus Andropogoneae in der Unterfamilie der Panicoideae innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).

In Europa kommen nur zwei Arten vor. Die meisten Arten sind in (50) Afrika und in (44) Südamerika beheimatet. Acht Arten gibt es im gemäßigten Asien, elf im tropischen Asien, drei Arten in Australasien, drei Arten auf den pazifischen Inseln und 21 Arten in Nordamerika.[1]

Liste der Andropogon-Arten

Es gibt etwas mehr als 100 Andropogon-Arten:[5][4]

Nicht mehr zur Gattung Andropogon zählen:

  • Andropogon aromaticus Roxb. => Acorus calamus L.
  • Andropogon contortus L. => Heteropogon contortus (L.) P.Beauv. ex Roem. & Schult.
  • Andropogon fastigiatus Sw. => Diectomis fastigiata (Sw.) P.Beauv.
  • Andropogon gracilis Spreng. => Schizachyrium gracile (Spreng.) Nash
  • Andropogon gryllus L. => Chrysopogon gryllus (L.) Trin.
  • Andropogon hirtus L. => Hyparrhenia hirta (L.) Stapf
  • Andropogon ischaemum L. => Bothriochloa ischaemum (L.) Keng
  • Andropogon reedii Hitchc. & Ekman => Schizachyrium reedii (Hitchc. & Ekman) Borhidi & Catasús

Galerie

Quellen

Einzelreferenzen

  1. a b c d Andropogon in W.D. Clayton, K.T. Harman H. & Williamson, (2006 onwards), GrassBase - The Online World Grass Flora.
  2. Queensland Government 2008. Biosecurity (Memento vom 19. Mai 2009 im Internet Archive) (PDF; 587 kB)
  3. Andropogon im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  4. a b Andropogon. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 9. September 2018.
  5. Vollständige Artenliste, 2008 bei GrassBase - The Online World Grass Flora.
Commons: Andropogon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien