76-mm-Feldkanone M1902
76-mm-Feldkanone M1902 | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung | 76,2 mm Feldkanone M 1902 |
Entwickler/Hersteller | Putilow-Werke St. Petersburg |
Entwicklungsjahr | 1902 |
Produktionszeit | 1902 bis 1917 |
StĂźckzahl | 7.800 |
Waffenkategorie | Feldkanone |
Technische Daten | |
Rohrlänge | 2286 mm |
Kaliber | 76,2 mm |
Anzahl ZĂźge | 24 |
Drall | rechts |
HÜhenrichtbereich | -6° /+16° Winkelgrad |
Seitenrichtbereich | 5° |
Ausstattung | |
Verschlusstyp | Schraubverschluss Modell Schneider |
Die 76-mm-(Schnellfeuer)-Feldkanone M1902 (76-ПП ĐżĐžĐťĐľĐ˛Đ°Ń ŃкОŃĐžŃŃŃоНŃĐ˝Đ°Ń ĐżŃŃка ОйŃаСŃĐ° 1902 гОда) war das HauptgeschĂźtz der russischen Feldartillerie im Ersten Weltkrieg. Es wurde später in der UdSSR modernisiert und als 76-mm-Divisionskanone M1902/30 in den sowjetischen Streitkräften als ein StandardgeschĂźtz sowie in der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs, dort als BeutegeschĂźtz, eingesetzt.
Entwicklung
Die Konstruktion geht auf den russischen General Engelhard sowie den Ingenieur Baranowsky mit einem ersten Muster, genannt Modell 1900, zurßck. Dieses Geschßtz mit kurzem Rohrrßcklauf konnte nicht ßberzeugen. Man verbesserte diese Konstruktion ab 1901 insbesondere im Bereich der Oberlafette. Hier orientierte man sich hinsichtlich des Rohrrßcklaufs an Grundsätzen wie bei der Feldkanone 96 neuer Art mit einem hydropneumatischen Bremszylinder fßr die Dämpfung des Rßcklaufs und einem Federzylinder fßr den Vorlauf. Ab 1903 wurde das Geschßtz mit einem Schutzschild und einem Rundblickfernrohr ausgestattet, dann als Modell 1902/03 bezeichnet. Während des Ersten Weltkriegs fanden dann keine nennenswerten Weiterentwicklungen statt.[1][2]
Einsatz
Das Geschßtz wurde von der zaristische Armee an allen Fronten des Ersten Weltkriegs eingesetzt und zeigte sich den meisten europäischen Vergleichsgeschßtzen als ebenbßrtig. Die Geschßtze, gekennzeichnet durch die damals hÜchste Anfangsgeschwindigkeit aller eingefßhrten Feldkanonen sowie die relativ kleine HÜhenrichtbarkeit, bewirkten einen flachen Auftrittwinkel der Geschosse und damit eine weite Streuung der Splitter der ßberwiegend genutzten Schrapnellmunition. Nach Kriegsende verblieben 179 Geschßtze in Finnland und wurden von der finnischen Armee als Standardgeschßtz mit der Bezeichnung 76/K 02 ßbernommen, 1939 bis 1940 durch den Geschßtzhersteller Tampella ßberholt und im Finnisch-Sowjetischen-Winterkrieg verwendet.[3] Die in der Roten Armee der UdSSR verbliebenen Geschßtze wurden ab den 1930er Jahren durch Verlängerung des Rohres sowie durch ErhÜhung des Elevationswinkels in ihrer Reichweite gesteigert und als 76-mm-Divisionskanone M1902/30 im Zweiten Weltkrieg auch als Beutegeschßtz der Wehrmacht verwendet.
Museale Rezeption
Das GeschĂźtz wird in mehreren Museen in Russland[4], im Sotamuseo Museum, Helsinki und in der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz ausgestellt.
Literatur
- Ian Hogg: Allied artillery of World War One. Paperback Edition. 1. Auflage. The Crowood Press, Ramsbury, Marlborough 2004, ISBN 1-86126-712-6, S. 52–53.
- Linnenkohl, Hans, Vom Einzelschuss zur Feuerwalze: Der Wettlauf zwischen Technik und Taktik im Ersten Weltkrieg, Bernard & Graefe, 1990, ISBN 978-3-7637-5866-1
- Victor Schunkow: Die Waffen der Roten Armee â Infanterie â Artillerie 1939â1945. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-613-04217-9, S. 124–125.
Weblinks
- Wikipedia.Ru: 76-mm-FeldgeschĂźtz Modell 1902
- Finnish Army 1918â1945: Artillery. Part 3 â Light Field Gun (75 mm â 84 mm)
- GrWar.Ru: Russische Armee im Ersten Weltkrieg
Einzelnachweise
- â Linnenkohl, Hans, Vom Einzelschuss zur Feuerwalze: Der Wettlauf zwischen Technik und Taktik im Ersten Weltkrieg, Bernard & Graefe, 1990, ISBN 978-3-7637-5866-1, S. 70 ff.
- â ĐŃŃĐžŃник: Militärlexikon 76,2 MM FIELD GUN REV. 1902, abgerufen am 30. Oktober 2023
- â Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz, Exponatbeschreibung Feldkanone 76 mm Modell 1902, Inv.Nr.: 0009644, Stand: Oktober 2023
- â Siegesmuseum, Moskau, Exponat Feldkanone 76 mm M 1902, abgerufen am 30. Oktober 2023