Österreichische Medienakademie

Österreichische Medienakademie - Ausbildungsinstitut für Journalistinnen und Journalisten
(ÖMA)
Rechtsform gemeinnütziger Verein
(ZVR: 646310014)
Gründung 16.11.1978 in Salzburg
Sitz Wien
Vorläufer Kuratorium für Journalistenausbildung
Zweck Aus- und Weiterbildung für Journalisten in Österreich
Vorsitz Karl Dürtscher (Obmann), Gerald Grünberger (Stv. Obmann)
Geschäftsführung Nikolaus Koller
Website www.oema.at

Die Österreichische Medienakademie (ÖMA) – vormals Kuratorium für Journalistenausbildung – (englischer Wortlaut "Austrian Media Academy") ist eine seit 1978 bestehende Aus- und Weiterbildungsinstitution für Journalisten in Österreich mit Sitz in Wien, vormals Salzburg. Sie gilt als älteste und größte derartige Institution in Österreich.[1] Die Ziele der Österreichischen Medienakademie (ÖMA) sind die praxisnahe Aus- und Weiterbildung von Journalisten, die Förderung von Reflexionsfähigkeit und die Stärkung von Kompetenzen, um zeitgemäßen und qualitativ hochwertigen Journalismus zu ermöglichen.[2]

Organisation

Gegründet wurde der gemeinnützige Verein durch eine sozialpartnerschaftlichen Zusammenschluss aus Journalistengewerkschaft (Gewerkschaft GPA), dem Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und dem Österreichischen Zeitschriften- und Fachmedienverband (ÖZV).

Heute sind die 3 Interessensvertretungen sowie alle 9 österreichischen Bundesländer Mitglied des Vereins und das Aus- und Weiterbildungsangebot wird in ganz Österreich wie auch online angeboten.[2]

Die Rolle des Vorsitzenden wechselt regelmäßig in einem Rotationsprinzip zwischen dem Vorsitzenden der Gewerkschaft GPA, Karl Dürtscher, und dem Geschäftsführer des VÖZ, Gerald Grünberger, der zugleich Präsident des Österreichischen Presserats ist. Der wissenschaftliche Beirat der Österreichischen Medienakademie unterstützt den Vorstand in der akademischen Ausrichtung der Programme. Er setzt sich aus Fachleuten zusammen, die die Qualität und Relevanz der Ausbildungsangebote sicherstellen.[3]

Im Laufe der Jahre haben zahlreiche renommierte Journalistinnen und Journalisten das Bildungsangebot der ÖMA genutzt, darunter Eva Weissenberger, Cornelia Krebs, Christian Wehrschütz, Philipp McAllister, Ingrid Thurnher oder Armin Wolf.[4][5][6] Letzterer war 2012 im Rahmen der von der ÖMA unterstützten Theodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus an der Universität Wien tätig.[7]

Die ÖMA ist Herausgeberin des Handbuchs „Praktischer Journalismus“.

Journalisten-Kolleg

Das Österreichische Journalisten-Kolleg ist die berufsbegleitende Grundausbildung für Journalisten in Österreich. Sie ist praxisnah in Modulen für Journalisten und Quereinsteiger organisiert, dauert neun Wochen und schließt mit einem von den Mediensozialpartnern anerkanntem Zertifikat ab. Die Ausbildung hat zu internationaler Anerkennung und zur Aufnahme der ÖMA in die European Journalism Training Association[8] (EJTA) geführt.

Im Zuge der Journalismus-Kollegs haben auch Abschlussprojekte entwickelt zu werden. In den letzten Jahren sind so namhafte Plattformen und Kleinmedien ins Leben gerufen worden.

Seminare und Workshops

Die Medienakademie organisiert jährlich rund 70 Seminare, Workshops und Lehrgänge mit etwa 900 Teilnehmern aus ganz Österreich, das bekannteste Angebot ist das österreichische Journalismus-Kolleg. Ihren Sitz hat die Medienakademie in Wien, früher in Salzburg. Aufgrund der Geschichte, findet mindestens ein Modul des durch die ÖMA angebotenen Kollegs auch weiterhin in Salzburg statt. Veranstaltungen finden in ganz Österreich statt. Ein Teil der Kurse ist offen zugänglich für alle Journalisten, einen Teil veranstaltet die ÖMA für einzelne Redaktionen (Inhouse-Trainings). Die Kurse der ÖMA werden von international renommierten Vortragenden geleitet. Kooperationen mit Universitäten sorgen für die wissenschaftliche Fundierung und die Internationale Vernetzung für den Blick auf globale Entwicklungen sowie das frühzeitige Erkennen von Trends.

Stipendien

Darüber hinaus vergibt die ÖMA Stipendien für Ferialvolontariate in österreichischen Medien an Studierende aller Studienrichtungen. Internationale Programme wie die US-Austrian Journalism Exchange Fellowships[9] oder Eurotours – Recherchereisen in Europa[10] – geben österreichischen Journalisten die Möglichkeit, über den Tellerrand zu blicken.

Geschichte

Kanzler Bruno Kreisky mit Heinz Pürer bei Journalistenseminar des Kuratorium für Journalistenausbildung 1981

1978 wurde das KfJ (heute ÖMA) von Günther Nenning (Journalistengewerkschaft), Walter Schaffelhofer (VÖZ) und Norbert Orac (ÖZV) als gemeinnütziger Verein gegründet. Bis 1986 führte Heinz Pürer die Geschäfte, bis 1997 Helmut K. Ramminger. Darauf folgte Meinrad Rahofer, der 2010 verstarb.[11] Danach übernahm Elisabeth Wasserbauer bis zu ihrer Karenz 2016 die Leitung des KfJ.[12] Aktueller Geschäftsführer ist Nikolaus Koller. Die Leitung des durch die ÖMA angebotenen Journalismus-Kollegs hat Barbara Dürnberger inne.[2]

Einzelnachweise

  1. "Guter Journalismus braucht selbstbewusste JournalistInnen" (PK0845/02.12.2013) | Parlament Österreich. Abgerufen am 10. Januar 2025.
  2. a b c [1] In: Öma. Website, abgerufen am 10. Jänner 2025.
  3. Abfrage im Zentralen Vereinsregister am 10. Jänner 2025
  4. Lebenslauf / Curriculum vitae – Mag. C. F. Wehrschütz. Abgerufen am 10. Januar 2025.
  5. Wayback Machine. Archiviert vom Original am 15. Juli 2024; abgerufen am 10. Januar 2025.
  6. Yumpu.com: Jahresbericht 2015. Abgerufen am 10. Januar 2025.
  7. Armin Wolf als Theodor Herzl-Dozent an der Universität Wien. Abgerufen am 10. Januar 2025.
  8. European Journalism Training Association
  9. US-Austrian Journalism Exchange Fellowships
  10. Eurotours - Recherchereisen in Europa (Memento des Originals vom 17. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zukunfteuropa.at
  11. Journalistenausbildner Meinrad Rahofer gestorben In: diepresse.com, 12. Februar 2010.
  12. Elisabeth Wasserbauer leitet KfJ In: Horizont, 23. Februar 2010.