Wespenbienen
Wespenbienen | ||||||||||||
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Rote Wespenbiene (Nomada armata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nomada | ||||||||||||
Scopoli, 1770 |
Die Wespenbienen (Nomada) sind eine Gattung aus der Familie der Apidae innerhalb der Bienen. Von ihnen kommen 202 Arten in Europa vor,[1] in Mitteleuropa sind es 87. Ihren deutschen Namen haben die Tiere wegen der Ähnlichkeit mit Wespen. Wespenbienen sind Brutschmarotzer und werden daher zu den Kuckucksbienen gezählt, unter denen sie mit Abstand die größte Gruppe darstellen.
Merkmale
Die Bienen erreichen eine Körperlänge von 3 bis 14 Millimetern. Sie sind anhand ihrer schwarz-gelben, schwarz-roten oder schwarz-rot-gelben Bänderung, der fehlenden oder nur schwach ausgeprägten Behaarung und dem stark verlängerten und verbreiterten ersten Tarsenglied an den Hinterbeinen erkennbar, auf den ersten Blick kann man sie jedoch auch auf Grund ihrer Wespentaille mit Grab- oder Faltenwespen sowie zum Teil auch mit Blutbienen (Sphecodes) verwechseln. Nur sehr wenige Arten können im Freiland anhand äußerer Merkmale bestimmt werden. Weibchen kann man anhand einer geschlossenen Haarfranse am hinteren Ende des fünften Hinterleibssegmentes von Männchen unterscheiden.
Vorkommen
Wespenbienen sind weltweit verbreitet und kommen außer in Australien, wo sie selten sind, überall häufig vor. Die Flugzeit ist in Mitteleuropa von März bis September, wobei die Tiere meist in einer Generation im Frühling fliegen, manche Arten fliegen aber in zwei Generationen im Frühling und Sommer.
Lebensweise
Die Wespenbienen leben als Kuckucksbienen parasitisch von anderen Bienenarten. Hauptsächlich werden Sandbienen (Andrena), aber auch Furchenbienen (Lasioglossum), Langhornbienen (Eucera), Sägehornbienen (Melitta) und Zottelbienen (Panurgus) parasitiert. Die meisten Arten parasitieren nur an einer bestimmten Wirtsart und sind an deren Vorkommen gebunden. Geht eine Wirtskolonie auf Grund starken Befalls von Wespenbienen zu Grunde, sterben in weiterer Folge auch die Parasiten. In der Regel erholen sich aber sowohl Wirts- als auch anschließend Parasitenpopulationen wieder.
Die Imagines ernähren sich von Nektar und Pollen. In der Nacht ruhen die Tiere in Erdlöchern und Blüten oder beißen sich mit den Mandibeln an Blättern und Stängeln fest. Männchen kann man in Gruppen um Sträucher und Hecken fliegend beobachten. Die Weibchen suchen zunächst in einem charakteristischen, langsamen und wendigen Flug knapp über dem Boden nach Wirtsnestern. Ist ein solches gefunden, verharren sie mit nach vorne gestreckten Fühlern über lange Zeit regungslos auf einem Ausguck in der Nähe des Nestes und warten, bis das Wirtsweibchen das Nest verlassen hat. Dann dringen sie in das Nest ein, wobei verschlossene Nesteingänge aufgegraben und zumindest bei manchen Arten nach der Eiablage auch wieder verschlossen werden. Die Tiere bohren vermutlich mit den krallenartigen Fortsätzen am sechsten Sternit ein Loch in die Brutzellenwand und legen ein oder auch zwei Eier ab. Die Eier werden so in der Zellwand abgelegt, dass ihre Spitze zur Hälfte in das Innere der Brutzelle ragt. Nach dem Schlupf frisst die Parasitenlarve das Ei oder die Larve des Wirts und ernährt sich anschließend von dessen Nahrungsvorräten. Die Verpuppung erfolgt ohne Kokon in der Brutzelle.
Wird ein Wespenbienenweibchen durch ein wiederkehrendes Wirtsweibchen überrascht, verhält sich das Wirtsweibchen nicht aggressiv, was vermutlich auf Duftsekrete zurückzuführen ist, mit denen sich die Parasitenweibchen tarnen. Treffen jedoch zwei Parasitenweibchen aufeinander, wird aggressiv um das Wirtsnest gekämpft, wodurch sich in Wirtsaggregationen kleine Territorien von Wespenbienen bilden.
Bei der Kopulation umgreifen die Männchen mit ihrer Antenne die Antenne der Weibchen. Dabei werden vermutlich Sekrete übergeben.[2]
Arten (Europa)
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Belege
Einzelnachweise
- ↑ Nomada. FaunaEuropaea, abgerufen am 30. Oktober 2014.
- ↑ Matthias Schindler, Michaela M. Hofmann, Dieter Wittmann, Susanne S. Renner: Courtship behaviour in the genus Nomada – antennal grabbing and possible transfer of male secretions. In: Journal of Hymenoptera Research. Band 65, 27. August 2018, ISSN 1314-2607, S. 47–59, doi:10.3897/jhr.65.24947 (pensoft.net [abgerufen am 12. März 2020]).
Literatur
- Heiko Bellmann: Bienen, Wespen, Ameisen. Hautflügler Mitteleuropas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG, Stuttgart 1995, ISBN 3-440-09690-4.
- Andreas Müller, Albert Krebs, Felix Amiet: Bienen. Mitteleuropäische Gattungen, Lebensweise, Beobachtung. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-89440-241-5.
Weblinks
- www.wildbienen.de
- Bienenlexikon Wespenbienen: Gattung und Arten