Wacholderbeeröl
Als Wacholderbeeröl (lat. Juniperi aetheroleum) bezeichnet man das durch Wasserdampfdestillation gewonnene ätherische Öl von reifen, getrockneten Wacholderbeeren. Die Ausbeute beträgt 0,8–2 %.[1]
Eigenschaften
Wacholderbeeröl ist farblos bis hellgelb und dünnflüssig. Die Dichte liegt bei 0,854–0,879 g·ml−1, es ist in Wasser unlöslich, in Ethanol unter leichter Trübung wenig löslich. Das Öl riecht stark terpenartig nach Koniferen und schmeckt aromatisch-bitter.[1]
Zusammensetzung
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Name |
Wacholderbeerenöl | |||||||||
CAS-Nummer | ||||||||||
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Wacholderbeeröl besteht vor allem aus α-Terpinen und dem Oxidationsprodukt α-Terpinen-4-ol, weiterhin aus α-Pinen (36 %), Myrcen (13 %), Caryophyllen, 3-Caren und Sabinen. Das Anbaugebiet, der Zeitpunkt der Ernte und die zur Extraktion verwendeten Pflanzenteile beeinflussen die Zusammensetzung. In den Blättern finden sich beispielsweise als Hauptkomponenten Sabinen (19,4–31,3 %), trans-Sabinylacetat (7,6–24,3 %), β-Thujon (4,5–25,8 %) sowie Terpinen-4-ol (3,4–13 %).[1]
Verwendung
Medizinisch wird Wacholderbeeröl nach Arzneistandard in Weichkapseln als Arzneimittel bei Verdauungsbeschwerden wie Dyspepsie und Flatulenzen verwendet.[3] In der kosmetischen Industrie dient es als Riechstoff. Die Verwendung in Lebensmitteln ist nicht zugelassen.[1] Die Verwendung von geringsten Mengen Wacholderöl als Schlüsselaroma ist gleichwohl in der Herstellung von Spirituosen mit Wacholder wie Gin stark verbreitet.
Siehe auch
- Wacholderteeröl, aus dem Holz des Wacholders gewonnenes ätherisches Öl zur medizinischen Anwendung
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Eintrag zu Wacholderbeeröl. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 23. Juli 2015.
- ↑ a b Datenblatt Wacholderbeerenöl ( vom 13. Juni 2016 im Internet Archive) bei Sanabio, abgerufen am 13. Juni 2016.
- ↑ Was ist Roleca Wacholder? Roleca Pharma GmbH, abgerufen am 10. November 2021 (deutsch).