Verbandsgemeinde Rhein-Selz

Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Rhein-Selz
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Rhein-Selz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N, 8° 21′ OKoordinaten: 49° 51′ N, 8° 21′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Fläche: 145,56 km2
Einwohner: 42.028 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 289 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Verbandsschlüssel: 07 3 39 5007
Verbandsgliederung: 20 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Sant’ Ambrogio-Ring 33
55276 Oppenheim
Website: www.vg-rhein-selz.de
Bürgermeister: Martin Groth (FWG)
Lage der Verbandsgemeinde Rhein-Selz im Landkreis Mainz-Bingen
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Karte
Sitz der Verbands­gemeinde­verwaltung: das Oppenheimer Rondo

Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz ist eine Gebietskörperschaft im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die Städte Nierstein und Oppenheim sowie 18 weitere Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der Stadt Oppenheim, in Guntersblum ist eine Verwaltungsstelle eingerichtet worden. Mit 42.028 Einwohnern (31. Dezember 2023) ist die Verbandsgemeinde vor der Verbandsgemeinde Montabaur die einwohnerstärkste Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz.

Die Verbandsgemeinde wurde am 1. Juli 2014 de facto aus der Zusammenlegung der Verbandsgemeinden Guntersblum und Nierstein-Oppenheim neu gebildet. De jure wurde die Verbandsgemeinde Guntersblum in die Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim eingegliedert, woraus die neue Verbandsgemeinde Rhein-Selz entstanden ist.

Geographie

Das Gebiet der Verbandsgemeinde liegt in Rheinhessen zwischen Mainz und Worms sowie zwischen den Flüssen Selz und Rhein. Mit der Ortsgemeinde Mommenheim reicht es im Norden bis an die Grenze zum Mainzer Stadtteil Ebersheim, im Süden grenzt es an die bereits im Landkreis Alzey-Worms liegenden Verbandsgemeinden Eich und Wonnegau.

Weitere benachbarte Verbandsgemeinden sind im Westen Wörrstadt und Alzey-Land (ebenfalls Landkreis Alzey-Worms) sowie im Nordwesten die Verbandsgemeinde Nieder-Olm und im Norden die Verbandsgemeinde Bodenheim (beide Landkreis Mainz-Bingen).

Verbandsangehörige Gemeinden

Ortsgemeinde, Stadt Fläche (km²) Einwohner
Dalheim 6,34 1.037
Dexheim 5,69 1.482
Dienheim 9,91 2.227
Dolgesheim 6,55 946
Dorn-Dürkheim 5,60 969
Eimsheim 4,61 528
Friesenheim 3,47 737
Guntersblum 16,71 4.028
Hahnheim 6,39 1.671
Hillesheim 5,54 662
Köngernheim 3,63 1.295
Ludwigshöhe 2,99 544
Mommenheim 7,78 3.087
Nierstein, Stadt 19,34 8.631
Oppenheim, Stadt 7,09 7.535
Selzen 6,66 1.526
Uelversheim 7,49 1.062
Undenheim 9,97 3.039
Weinolsheim 5,92 737
Wintersheim 3,83 285
Verbandsgemeinde Rhein-Selz 145,51 42.028

(Einwohner am 31. Dezember 2023)[1]

Geschichte

Die Verbandsgemeinden Guntersblum und Nierstein-Oppenheim entstanden 1972 im Rahmen der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform. Zuvor galten im damaligen Regierungsbezirk Rheinhessen im Wesentlichen die aus der hessischen Zeit (1816 bis 1946) stammenden Verwaltungsstrukturen.

Am 28. September 2010 wurde das „Erste Gesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform“ erlassen mit dem Ziel, Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Verwaltungskraft der kommunalen Strukturen zu verbessern. Für Verbandsgemeinden wurde festgelegt, dass diese mindestens 12.000 Einwohner (Hauptwohnung am 30. Juni 2009) umfassen sollen.[2] In der Verbandsgemeinde Guntersblum waren am Stichtag 9.458 Einwohner gemeldet.[3] Die sogenannte „Freiwilligkeitsphase“ endete am 30. Juni 2012.

Im Januar 2011 erfolgte innerhalb der Verbandsgemeinde Guntersblum eine Bürgerbefragung, 87 % der Einwohner sprachen sich für den Erhalt der Verbandsgemeinde Guntersblum aus. Der Verbandsgemeinderat Guntersblum beschloss am 7. Mai 2012 die freiwillige Fusion der Verbandsgemeinde Guntersblum mit der Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim. Aufgrund eines Bürgerbegehrens erfolgte am 4. November 2012 unter den Einwohnern der Verbandsgemeinde Guntersblum ein Bürgerentscheid mit dem Ziel, den Beschluss des Verbandsgemeinderats aufzuheben.[4] Eine knappe Mehrheit von 50,2 % stimmte für die Aufhebung des Ratsbeschlusses.[5]

Am 20. Dezember 2013 wurde per Landesgesetz verfügt, dass die Verbandsgemeinde Guntersblum am 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim einzugliedern ist und die neue Verbandsgemeinde den Namen Rhein-Selz tragen wird.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Rhein-Selz; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7][1]

Einwohnerentwicklung der Verbandsgemeinde Rhein-Selz von 1815 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle
Jahr Einwohner
1815 13.417
1835 21.542
1871 20.419
1905 23.538
1939 24.826
1950 30.035
1961 28.638
Jahr Einwohner
1970 28.528
1987 29.543
1997 36.610
2005 39.340
2017 41.530
2018 41.568
2022 41.975

Politik

Verbandsgemeinderat

Der Verbandsgemeinderat Rhein-Selz besteht aus 44 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:

Wahl SPD CDU Grüne AfD FDP Linke FWG a BL b AL c ULG d Gesamt
2024 9 11 6 5 2 1 6 2 2 44 Sitze[8]
2019 10 11 9 3 1 7 3 44 Sitze[9]
2014 17 14 5 1 4 2 1 44 Sitze
a 
FWG: Freie Wählergruppe e. V.
b 
BL: Bürgerliste Rhein-Selz e. V.
c 
AL: Alternative Liste Oppenheim e. V.
d 
ULG: Unabhängige Liste Guntersblum e. V.

Bürgermeister

Martin Groth (FWG) wurde am 1. Juli 2022 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Selz.[10] Bei einer Stichwahl am 27. März 2022 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 62,3 % gegen Gabriele Wagner (CDU) durchgesetzt,[11] nachdem bei der Direktwahl am 13. März 2022 keiner der ursprünglich vier Bewerber um die Nachfolge des bisherigen Bürgermeisters eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[12]

Groths Vorgänger Klaus Penzer (SPD) wurde am 25. Mai 2014 mit einem Stimmenanteil von 58,85 % direkt zum ersten Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde gewählt.[13] Seine achtjährige Amtszeit begann am 1. Juli 2014. Der bisherige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Guntersblum, Michael Stork (CDU), wurde am 1. Juli 2014 bis zum Ablauf seiner bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2009 auf acht Jahre gewählten Amtszeit für drei Jahre bis 2017 zum hauptamtlichen Beigeordneten ernannt.[14]

Einzelnachweise

  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Erstes Landesgesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform vom 28. September 2010 (PDF; 685 kB)
  3. Datenbank bei rlpDirekt, KommWis GmbH
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.vg-guntersblum.deAmtsblatt der Verbandsgemeinde Guntersblum, Ausgabe 37/2012, S. 7 ff. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) (PDF)
  5. Guntersblumer sagen NEIN zur freiwilligen Fusion. 5. November 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2020; abgerufen am 22. Juli 2020.
  6. Landesgesetz über die Eingliederung der Verbandsgemeinde Guntersblum in die Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim vom 20. Dezember 2013.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  8. Rhein-Selz, VG, Verbandsgemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Rhein-Selz, VG. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 23. Juni 2024.
  9. Wahlband Kommunalwahlen 2019 - Verbandsgemeindeebene - Endgültige Ergebnisse auf wahlen.rlp.de
  10. SWR: Penzer vom VG-Rat Rhein-Selz verabschiedet. Südwestrundfunk, 29. Juni 2022, abgerufen am 2. Juli 2022.
  11. Felix Plum und Kathrin Damwitz: VG Rhein-Selz: Groth feiert Wahlsieg, Wagner gratuliert. In: Allgemeine Zeitung. VRM GmbH & Co. KG, Mainz, 27. März 2022, abgerufen am 30. März 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  12. dpa: Stichwahl: Bürgermeisteramt in Verbandsgemeinde Rhein-Selz. In: Süddeutsche Zeitung. 13. März 2022, abgerufen am 18. März 2022.
  13. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen der hauptamtlichen Bürgermeister (Internet Archive)
  14. VG Rhein-Selz: Eklat bei konstituierender Ratssitzung in Guntersblum auf der Webseite der Verlagsgruppe Rhein Main, geschrieben von Andreas Riechert, veröffentlicht am 1. Juli 2014