Thunder Force (Film)

Film
Titel Thunder Force
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2021
Länge 105 Minuten
Altersempfehlung ab 12[1]
Stab
Regie Ben Falcone
Drehbuch Ben Falcone
Produktion Ben Falcone,
Melissa McCarthy,
Marc Platt,
Adam Siegel
Musik Fil Eisler
Kamera Barry Peterson
Schnitt Tia Nolan
Besetzung

Thunder Force ist eine Actionkomödie von Ben Falcone, die am 9. April 2021 in das Programm von Netflix aufgenommen wurde.

Handlung

In einer von Superschurken terrorisierten Welt hat die Wissenschaftlerin Emily Stanton ein Mittel zum Aktivieren von Superkräften entwickelt. Völlig normale Menschen können so über sich hinauswachsen. Als sie unabsichtlich ihre Kindheitsfreundin mit unglaublichen Fähigkeiten beschenkt, tun sich die beiden zu einem Superheldinnen-Team zusammen, und dies genau zum richtigen Zeitpunkt. Sie nennen sich Thunder Force und kämpfen gegen die übermächtigen Miscreants, um ihre Heimatstadt Chicago von einem Schurken, der sich The King nennt, zu befreien.

Produktion

Regie führte Ben Falcone, der auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich bei Thunder Force nach Tammy – Voll abgefahren (2014), The Boss (2016), How to Party with Mom (2018) und Superintelligence (2020) um Falcones fünften Film als Regisseur und gleichzeitig auch seinen fünften Film, in dem seine Ehefrau Melissa McCarthy in einer Hauptrolle zu sehen ist. Viele der weiteren beteiligten Schauspieler hatten bereits gemeinsam mit McCarthy in Superintelligence gespielt, so Octavia Spencer, die nun in der Rolle ihrer Freundin Emily zu sehen ist, Bobby Cannavale, der The King spielt und Sarah Baker, die B. Krut (gesprochen „becrute“) spielt. In weiteren Rollen sind Pom Klementieff als Laser, Melissa Leo als Allie, Jason Bateman als The Crab und Melissa Ponzio als Rachel Gonzales zu sehen. Die Nachwuchsschauspielerin Taylor Mosby spielt Emilys Tochter Tracy.[2]

Die deutsche Synchronisation entstand im Auftrag der RRP Media UG, Berlin. Axel Malzacher leiht in der deutschen Fassung Regisseur Falcone in der Rolle von Kenny seine Stimme, Tobias Kluckert Bateman in der Rolle von The Crab.[3]

Die Dreharbeiten fanden in Chicago und Atlanta statt, dort unter anderem im Studio. Auch Kameramann Barry Peterson war bereits für Superintelligence tätig.

Die Filmmusik komponierte Fil Eisler. Das Soundtrack-Album mit insgesamt 33 Musikstücken wurde am 9. April 2021 von Milan Records als Download veröffentlicht. In der Woche zuvor wurde bereits der Titelsong, den Eisler gemeinsam mit Scott Ian von Anthrax und Corey Taylor schrieb, als Single veröffentlicht.[4]

Am 9. April 2021 wurde der Film in das Programm von Netflix aufgenommen.

Rezeption

Kritiken und Abrufe

Die Kritiken waren bislang überwiegend negativ. So zeigten sich 79 % der 139 Kritiker bei Rotten Tomatoes nicht vom Film überzeugt. Sie vergaben eine durchschnittliche Bewertung von 4,1/10.[5] Häufig baten Kritiker darum, Melissa McCarthy möge keine Filme mehr mit ihrem Ehemann Ben Falcone machen.[6][7][8] da sie als Schauspielerin in anderen Projekten besser aufgehoben sei.[9]

Octavia Spencer spielt Emily, Melissa McCarthy spielt Lydia
Octavia Spencer spielt Emily, Melissa McCarthy spielt Lydia
Octavia Spencer spielt Emily, Melissa McCarthy spielt Lydia

Die Filmkritikerin Antje Wessels schreibt, wenn Thunder Force schließlich in die eigentliche Handlung einsteigt, mit den beiden Frauen, die sich an komplett unterschiedlichen Stationen ihres Lebens befinden, versuche Falcone weiter Humor hieraus zu ziehen und der Film verlange Octavia Spencer und Melissa McCarthy kaum mehr ab, als entsprechende Stereotypen auszufüllen. Man frage sich, weshalb Falcone den Aufwand betrieben hat, die Hintergrundgeschichte der beiden Frauen zu erzählen, wenn diese im weiteren Verlauf kaum mehr eine Rolle spielt, so Wessels. McCarthy werde in Thunder Force einmal mehr radikal unter Wert verkauft und sie habe kaum mehr zu tun, als das Klischee der „lustigen Dicken“ zu bedienen. Spencer dürfe umgekehrt zwar schon allein aufgrund ihrer Figurentypisierung etwas mehr Würde behalten als ihre Kollegin, dafür habe sie die schwierige Aufgabe, die Leerstellen zwischen den zumeist missglückten Slapstickeinlagen und Wortwitzen zu füllen. Ihre Emily sei für die Klischeefigur der „verrückten Wissenschaftlerin“ nicht kauzig genug und komplett reizlos.[10]

Der Filmdienst sah „eine Action-Komödie mit solidem Story-Gerüst, die jedoch in der Umsetzung zu ideenlos und schwach inszeniert ist, um durchweg zu unterhalten.[11]

Christopher Diekhaus urteilt in seiner Rezension auf Cineman: „Die Actionkomödie «Thunder Force» wartet mit grossem schauspielerischem Potenzial auf, ist aber nur selten unterhaltsam.“ „Amüsante Momente“ sind selten, „die meiste Zeit reihen sich aber platte Gags, willkürlich eingeworfene Popkulturzitate, auf McCarthys Statur abhebende Slapstick-Einlagen und ermüdende Absurditäten aneinander.“ „Die Ausdruckskraft der beiden Hauptdarstellerinnen […] kommt in der lieblos zusammengebauten, mit flachen Dialogen gespickten Geschichte, die ihre Protagonistinnen oberflächlich einführt und eindimensionale Gegenspieler auflaufen lässt, nicht zum Tragen.“ Sein Fazit lautet folgerichtig, zwischen gutem Einstieg und ebensolchem Ende „…liegen Geschehnisse, die weder für ein aufregendes Superheldenabenteuer taugen, noch als gewitzte Parodie auf eingefahrene Muster funktionieren.[12]

Mitte April 2021 landete der Film in der Top 10 der deutschen Netflix-Charts.[13]

Auszeichnungen

People’s Choice Awards 2021

  • Nominierung als Filmkomödie des Jahres
  • Nominierung als Comedy Movie Star of the Year (Melissa McCarthy)
  • Nominierung als Comedy Movie Star of the Year (Octavia Spencer)[14]

Einzelnachweise

  1. Thunder Force bei Netflix, abgerufen am 9. April 2021.
  2. Kate Erbland: 'Thunder Force' Review: Melissa McCarthy and Octavia Spencer Need More Silly in Superhero Comedy. In: indiewire.com, 9. April 2021.
  3. Thunder Force. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 11. April 2021.
  4. ‘Thunder Force’ Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 8. April 2021.
  5. Thunder Force. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 25. August 2022 (englisch).
  6. Crítica de “Fuerza Trueno”, otra inepta comedia de Melissa McCarthy y Ben Falcone. In: La Estauilla. 9. April 2021, abgerufen am 25. August 2022 (spanisch).
  7. Alistari Ryer: Thunder Force: Melissa McCarthy's Superhero Blunder. In: looper.com, 9. April 2021.
  8. Grace Randolph: Thunder Force REVIEW - Netflix 2021 auf YouTube, 9. April 2021, abgerufen am 25. August 2022 (englisch).
  9. Richard Lawson: 'Thunder Force' Finds Melissa McCarthy Stuck in a Rut. In: Vanity Fair, 9. April 2021.
  10. Thunder Force. In: Wessels Filmkritik. 9. April 2021, abgerufen am 25. August 2022 (englisch).
  11. Thunder Force. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 15. April 2021.
  12. Christopher Diekhaus: Netflix-Kritik «Thunder Force»: verschenkte Frauenpower. In: Cineman. 9. April 2021, abgerufen am 15. April 2021.
  13. Netflix Top 10: Die Film- und Seriencharts - "Sandman" weiterhin ungeschlagen. In: Netzwelt. 18. August 2022, abgerufen am 25. August 2022.
  14. Maureen Lee Lenker: Here are the nominees for the 2021 People's Choice Awards. In: Entertainment Weekly, 27. Oktober 2021.