Terry McAuliffe

Terry McAuliffe (2016)

Terence Richard „Terry“ McAuliffe (* 9. Februar 1957 in Syracuse, New York) ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Politiker der Demokratischen Partei. Der Co-Leiter der Wiederwahlkampagne Bill Clintons als Präsident 1996 wurde ein wichtiger Parteispendensammler und war von 2001 bis 2005 Vorsitzender des Democratic National Committee. 2008 leitete er die Präsidentschaftswahlkampagne Hillary Clintons und war von 2014 bis 2018 Gouverneur des US-Bundesstaates Virginia.

Werdegang und politischer Aufstieg

McAuliffe ist der Sohn des Immobilienmaklers Jack McAuliffe, der nebenher Schatzmeister der lokalen Demokratischen Partei war.[1] Er ist Abkömmling irischer Einwanderer und praktizierender Katholik.[2] Seinen Highschool-Abschluss machte er 1975 an der Bishop Ludden Junior/Senior High School.

Seinen Bachelor erhielt McAufiffe 1979 an der Catholic University of America in Washington, D.C. Nach seiner Graduierung übernahm er einen Job bei der Wiederwahlkampagne von Jimmy Carter und wurde als 22-Jähriger deren nationaler Finanzchef. Im Anschluss absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Georgetown University in Washington, D.C., erhielt seinen juristischen Doktorgrad 1984.[3]

Bereits mit 14 Jahren startete McAuliffe sein erstes eigenes Kleinunternehmen[4]: McAuliffe Driveway Maintenance, eine Parkplatzbewachung. Die Washington Post fasste zusammen, McAuliffe habe ein Millionenvermögen erworben als „Banker, Immobilienmakler, Bauunternehmer, Hotelbesitzer und Internet Venture Capitalist“.[5]

Gouverneur von Virginia

McAuliffe im Jahr 2013

Bereits im Jahr 2009 bewarb sich McAuliffe darum, demokratischer Kandidat für die Wahl zum Gouverneur von Virginia zu werden. In der Primary seiner Partei erreichte er aber lediglich 26,4 % der Stimmen und damit Platz zwei hinter Creigh Deeds, der auf einen Anteil von 49,8 % kam.[6] Deeds unterlag anschließend dem Republikaner Bob McDonnell.

Vier Jahre später wurde McAuliffe ohne Gegenkandidat von den Demokraten nominiert.[7] Bei der Wahl im November 2013 gewann er mit 47,8 % der Stimmen gegen den republikanischen Bewerber Ken Cuccinelli (45,2 %). Da der libertäre Kandidat Robert Sarvis 6,5 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte, erreichte McAuliffe zwar keine absolute Mehrheit, jedoch ist diese für die Wahl nicht vorgesehen. Der Wahlkampf galt als eine der am härtesten geführten Auseinandersetzungen in der Politik der Vereinigten Staaten und galt als Test für bundespolitische Strategien. So gilt die Arbeit von McAuliffes Wahlkampfmanager Robby Mook, dem ein großer Anteil am Sieg zugeschrieben wird, als Voraussetzung dafür, dass Hillary Clinton ihn 2015 als Manager ihrer Präsidentschafts-Kampagne für 2016 vorstellte. An McAuliffes Seite wurde mit Ralph Northam ein weiterer Demokrat zum Vizegouverneur gewählt. Die Wahl des Demokraten McAuliffe während der Präsidentschaft des Demokraten Barack Obama war insofern bemerkenswert, da bei jeder Gouverneurswahl seit 1965 stets die Partei des amtierenden US-Präsidenten unterlegen war.

Da Virginia als einziger US-Bundesstaat den amtierenden Gouverneur von einer direkten Wiederwahl ausschließt, konnte McAuliffe bei der Wahl im November 2017 nicht erneut antreten. Zum neuen Gouverneur wurde sein bisheriger Stellvertreter Ralph Northam gewählt, der sein Amt am 13. Januar 2018 antrat.

Im Dezember 2020 kündigte McAuliffe an, bei der Gouverneurswahl am 2. November 2021 erneut für das Amt kandidieren zu wollen. Trotz mehrerer Mitbewerber um die Kandidatur der Demokraten ging er als Favorit in das Rennen und wäre im Falle eines Wahlsieges Anfang 2022 an die Spitze des Bundesstaates zurückgekehrt. McAuliffe hatte sich zuvor im Präsidentschaftswahlkampf 2020 für Joe Biden und lokale demokratische Bewerber engagiert. Dabei half er seiner Partei, die Mehrheit im bundesstaatlichen Parlament durch deutliche Zugewinne an Sitzen zu sichern. Für seinen Wahlkampf erklärte McAuliffe insbesondere das Thema Bildung zur Priorität. Als Vertreter des gemäßigten Parteiflügels lehnt er jedoch einen Schwenk zur politischen Linken eher ab.[8] McAuliffe unterlag seinem republikanischen Konkurrenten Glenn Youngkin.[9]

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Einzelnachweise

  1. Terry McAuliffe Candidate Profile, WAVY.com vom 16. Oktober 2013, abgerufen am 19. November 2013.
  2. Define ‘practicing Catholic;’ report the Virginia options, Patheos.com vom 30. Oktober 2013, abgerufen am 19. November 2013.
  3. Financing the Road to the White House (PDF; 122 kB), Leaders Magazine vom 3. Juli 2007, abgerufen am 19. November 2013.
  4. Life of the party: McAuliffe and the Democrats, MSNBC vom 22. Januar 2007, abgerufen am 19. November 2013.
  5. McAuliffe's Background Could Prove A Liability, Amy Gardner in The Washington Post vom 3. Mai 2009, abgerufen am 19. November 2013.
  6. Virginia State Board of Elections (Memento vom 12. Juni 2012 im Internet Archive)
  7. PilotOnline.com: McAuliffe named Dem governor nominee, 4 others make ballot (Memento des Originals vom 22. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hamptonroads.com (2. April 2013)
  8. Terry McAuliffe, in announcing bid for Virginia governor, focuses on education while nodding to Democrats' leftward shift"., The Washington Post, 8. Dezember 2020 (englisch)
  9. https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-virginia-gouverneurswahl-youngkin-101.html