Talk Tour
Präsentationsalbum | Talk |
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Anfang der Tournee | 18. Juni 1994 |
Ende der Tournee | 11. Oktober 1994 |
Konzerte insgesamt |
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Konzerte insgesamt | 76 |
Union Tour (1991/92) |
Talk Tour | Open Your Eyes Tour (1997/98) |
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Die Talk Tour war eine weltweite Konzerttournee der britischen Progressive-Rock-Band Yes. Sie umfasste 76 Konzerte und bewarb das namensgebende Yes-Album Talk (1994). Es war die letzte Yes-Tournee mit Beteiligung von Trevor Rabin und Tony Kaye und zugleich die erste mit dem späteren Bandmitglied Billy Sherwood, der hier noch als unterstützender Tour-Gitarrist in Erscheinung trat und bereits im Hintergrund auf dem vorherigen Yes-Album Union mitgewirkt hatte.
Hintergrund
Vor dem Start der Talk Tour stand für einige Zeit in Frage, ob Gründungsmitglied Chris Squire weiterhin bei Yes bleiben würde. Einige Tage nach einem seiner Alkoholexzesse wurde bei ihm ein Herzinfarkt festgestellt, den er glücklicherweise im Mount Sinai Hospital in Beverly Hills hatte, in das er kurz zuvor gegangen war, weil er sich nicht wohlfühlte. Als die Versicherung Lloyd’s, die die geplante Talk Tour versichern sollte, davon hörte, lehnte sie ab. Daraufhin überlegte man, ohne Squire auf Tour zu gehen. Ähnliche Vorgänge hatte es zuvor bereits mehrmals bei Yes gegeben. Squires Manager Jon Brewer konnte das Problem jedoch lösen, Squire genas rechtzeitig und Yes starteten im Sommer 1994 ihre Tournee trotz der andauernden Alkoholprobleme Squires.
Die Talk Tour begann am 18. Juni 1994 in Binghamton (New York), endete am 11. Oktober desselben Jahres in Hiroshima und umfasste insgesamt 76 Konzerte. Die Tournee, die Yes vornehmlich in Amerika neu etablieren sollte, verlief durch Nordamerika und Asien und beinhaltete für die Gruppe erstmals seit 1985 auch wieder Auftritte in Südamerika. Nach Europa kam die Band nicht, weil angesichts des geringen Erfolges von Talk (trotz einer Platzierung auf Platz 20 der britischen Albumcharts) kein Promoter das finanzielle Risiko übernehmen wollte.
Billy Sherwood, der bereits auf Union mit Yes zusammengearbeitet hatte, unterstützte auf Vorschlag Rabins, der sich schon zum Ende der Arbeiten am Studioalbum überlegte, ob er Yes nicht verlassen sollte, als Tourmusiker die Band bei ihren Konzertauftritten. Trotz seiner Unzufriedenheit (u. a. auch angesichts der nur selten ausverkauften Konzertorte der Nordamerika-Tour) war Rabin mit den Auftritten der Band zufrieden und bezeichnete die Talk Tour als seine „zufriedenstellendste“ mit der Band.
Nach der Tour erzwangen jedoch Meinungsverschiedenheiten und Unzufriedenheiten (wie schon zu Zeiten von Big Generator insbesondere zwischen Trevor Rabin und Jon Anderson) eine weitere Veränderung in der Band. Yes-Manager Jon Brewer erklärte 2015 in einem Interview, dass auch Chris Squire mit dem Produktionsprozess von Talk und der dazugehörigen Tournee letztendlich nicht zufrieden gewesen sei: „(Er) mochte das nicht. Er dachte nicht, dass es das war, worum es bei Yes ging; er war damals sehr gegen einen computerisierten, digitalen Sound. Also gingen Trevor und Chris eine ganze Weile auseinander.“ Rabin seinerseits war der Meinung, dass er mit Talk seine höchsten Ambitionen erreicht hatte, und beklagte, dass die enttäuschende Resonanz der Fans auf Album und Tournee darauf zurückzuführen sei, dass es „einfach nicht das war, was die Leute damals hören wollten“. Nach einer mehrmonatigen Pause der Gruppe im Anschluss an die Tour gab Rabin im Mai 1995 seinen Ausstieg aus der Band bekannt und kehrte nach Los Angeles zurück, wo er sich auf das Komponieren von Filmmusik konzentrierte. Kaye verließ Yes ebenfalls, um andere Projekte zu verfolgen. Die verbleibenden Bandmitglieder Jon Anderson, Chris Squire und Alan White schlossen sich im weiteren Verlauf des Jahres wieder mit Steve Howe und Rick Wakeman zusammen, um zum klassischen Progressive Rock der 1970er Jahre zurückzukehren.
Concertsonics
Bei den Konzerten der Talk Tour führten Yes ein neues Soundsystem namens Concertsonics ein. Es ermöglichte eine höhere Soundqualität durch die Übertragung der Livemusik in Stereo auf einen tragbaren FM-Receiver mit Kopfhörern, den die Zuhörer selbst mitbringen oder vor dem Konzert ausleihen konnten. Dies sollte vor allem Konzertbesuchern in akustisch ungünstigen Bereichen der Hallen dasselbe Klangerlebnis ermöglichen, das das Publikum in der Nähe des Mischpults hat. Concertsonics wurde von der Firma Clair Bros. Audio in Zusammenarbeit mit Yes (insbesondere Trevor Rabin) entwickelt. Die Talk Tour war die erste Tournee einer Band, bei der dieses System zur Anwendung kam.
Über die Kopfhörer wurden zusätzlich Werbeprogramme mit Gewinnspielen ausgestrahlt.
Yes nutzte dieses Soundübertragungssystem ausschließlich auf der Talk Tour. Ein Problem des Concertsonics-Systems war, dass die Ausstrahlung des Konzerts für je einen bestimmten Bereich im Saal optimiert war. Das Publikum in anderen Bereichen konnte die Ausstrahlung zwar ebenfalls empfangen, allerdings war diese dort leicht asynchron.
Setlist
Beispiel-Setlist
- Intro
- Perpetual Change (excerpt)
- The Calling
- I Am Waiting
- Rhythm of Love
- Hearts
- Real Love
- Changes
- Heart of the Sunrise
- Cinema
- City of Love
- Make It Easy (intro)
- Owner of a Lonely Heart
- Trevor Rabin Keyboard Solo
- And You and I
- Where Will You Be
- I’ve Seen All Good People
- Walls
- Endless Dream
- Hold On
- Roundabout
- Purple Haze
Tourdaten
Band
- Jon Anderson: Gesang, Gitarre, Percussion, zusätzliche Keyboards
- Tony Kaye: Keyboards
- Trevor Rabin: Gitarre, Gesang, Hintergrundgesang
- Billy Sherwood: zusätzliche Gitarren, zusätzliche Keyboards, Percussion, Hintergrundgesang
- Chris Squire: Bass, Mundharmonika, Hintergrundgesang
- Alan White: Schlagzeug