Swjahel

Swjahel
Звягель
Wappen von Swjahel
Swjahel (Ukraine)
Swjahel (Ukraine)
Swjahel
Basisdaten
Oblast: Oblast Schytomyr
Rajon: Rajon Swjahel
Höhe: 218 m
Fläche: 27,00 km²
Einwohner: 55.086 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 2.040 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 11700–11709
Vorwahl: +380 4141
Geographische Lage: 50° 35′ N, 27° 38′ OKoordinaten: 50° 35′ 0″ N, 27° 38′ 0″ O
KATOTTH: UA18080150010017476
KOATUU: 1824000000
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 14 Dörfer
Verwaltung
Adresse: вул. Шевченка 16
11708 м. Звягель
Website: http://novograd.com.ua/
Statistische Informationen
Swjahel (Oblast Schytomyr)
Swjahel (Oblast Schytomyr)
Swjahel
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Swjahel (ukrainisch Звягель, polnisch Zwiahel, jiddisch זוויל Zvil; bis 2022 Nowohrad-Wolynskyj, ukrainisch Новоград-Волинський, russisch Новоград-Волынский, polnisch Nowogród Wołyński) ist das Zentrum des gleichnamigen Rajons in der Oblast Schytomyr in der Ukraine mit 56.000 Einwohnern (1. Januar 2005), am Fluss Slutsch gelegen.

Geschichte

Die Stadt wurde zum ersten Mal im Jahre 1256 unter dem Namen Woswjagel erwähnt. Ein Jahr später wurde sie vom galizischen Fürsten Daniel Romanowitsch von Galizien niedergebrannt. Später hieß die Stadt Swjagel. Bei der Zweiten Teilung Polens 1793 kam die Stadt unter russische Hoheit und wurde 1795 in Nowohrad-Wolynskyj umbenannt. Nach dem Polnisch-Sowjetischen Krieg und dem folgenden Frieden von Riga 1921 wurde sie Teil der Ukrainischen Sowjetrepublik der Sowjetunion. Die Grenze zu Polen verlief nur wenige Kilometer westlich. Die Stadt hatte eine erhebliche militärische Bedeutung, da sie an der nach Polen führenden Autostraße Kiew – Riwne – Luzk – Kowel – Lublin lag. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde sie 1941 von der Wehrmacht eingenommen und blieb bis Anfang 1944 unter deutscher Besatzung.

In Swjahel bestand zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine namhafte jüdische Gemeinde. In der Stadt lebten etwa 10.000 Juden, das waren etwa 50 % ihrer Einwohnerschaft.[1] Bei den Pogromen von 1919 wurden etwa 1.000 Juden durch die Truppen Symon Petljuras ermordet.[2] Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges lebten nur noch etwa 6.840 Juden in Swjahel; etwa 30 % der Bevölkerung. Im Jahr 1941 wurden mehrere hundert Juden bei Massenexekutionen durch deutsche Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD ermordet. Die Mehrzahl der zunächst überlebenden Juden wurde ghettoisiert und dann im November 1942 ebenfalls ermordet.[3] Die Große Synagoge wurde bei den Pogromen 1919 schwer beschädigt und danach wieder aufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg (oder kurz danach) wurde sie endgültig abgerissen.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt wie alle 1943/44 von der Roten Armee im Kampf zurückeroberten Städte erhebliche Kriegsschäden. Seit dem Zerfall der Sowjetunion gehört die Stadt zur unabhängigen Ukraine.

Am 16. November 2022 wurde der Stadtname unter dem Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine und der damit einhergehenden Derussifizierung auf die historische Form Swjahel zurück geändert.[4]

Verwaltungsgliederung

Am 1. November 2018 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Nowohrad-Wolynskyj (ukrainisch Новоград-Волинська міська громада/Nowohrad-Wolynska miska hromada), zu dieser zählten die 3 Dörfer Majstriw, Majstrowa Wolja und Makowyzi[5], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Nowohrad-Wolynskyj (Новоград-Волинська міська рада/Nowohrad-Wolynska miska rada) im Zentrum des Rajons Nowohrad-Wolynskyj.

Am 12. Juni 2020 kamen noch die 11 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer zum Gemeindegebiet[6]. Mit der Umbenennung der Stadt am 16. November 2022 wurden auch der Name der Gemeinde und des Rajons geändert, sodass dieser Rajon Swjahel heißt.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Swjahel Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch
Aneta Анета Анета
Bahate Багате Богатое (Bogatoje)
Boryssiwka Борисівка Борисовка (Borissowka)
Didowytschi Дідовичі Дедовичи (Dedowitschi)
Horodyschtsche Городище Городище (Gorodischtsche)
Hrud Груд Груд (Grud)
Majstriw Майстрів Майстров (Maistrow)
Majstrowa Wolja Майстрова Воля Майстрова Воля (Maistrowa Wolja)
Makowyzi Маковиці Маковицы (Makowizy)
Nataliwka Наталівка Наталовка (Natalowka)
Oleksandriwka Олександрівка Александровка (Aleksandrowka)
Pylypowytschi Пилиповичі Пилиповичи (Pilipowitschi)
Stepowe Степове Степовое (Stepowoje)
Welykyj Molodkiw Великий Молодьків Великий Молодьков (Weliki Molodkow)

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Swjahel und die deutsche Stadt Ludwigshafen am Rhein schlossen Ende 2022 eine Städtepartnerschaft.[7]

Sehenswürdigkeiten

Neben dem Haus der Offiziere liegt das 1995 eröffnete Denkmal für die Kriegsopfer des Künstlers Josef Tabachnyk.

Literatur

  • Novograd-Volynskiy, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 523
  • Alexander Kruglov, Übersetzung Steven Seegel: Novograd-Volynskii (aka Zviagel'), in: Martin Dean (Hrsg.): The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos, 1933–1945. Vol. 2, Ghettos in German-Occupied Eastern Europe : Pt. B. Bloomington : Indiana University Press, 2012, S. 1552f.
Commons: Swjahel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://kehilalinks.jewishgen.org/Novohrad_Volynskyy/
  2. http://kehilalinks.jewishgen.org/Novohrad_Volynskyy/links.asp
  3. http://www.yadvashem.org/yv/he/research/ghettos_encyclopedia/ghetto_details.asp?cid=650
  4. Верховна Рада України; Постанова від 16.11.2022 № 2779-IX Про перейменування міста Новоград-Волинський Новоград-Волинського району Житомирської області
  5. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Житомирській області на територіях Новоград-Волинського району та Новоград-Волинської міської ради Майстрівська сільська рада Новоград-Волинського району рішенням від 31 жовтня 2018 року
  6. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 711-р " Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Житомирської області"
  7. Ludwigshafen: Partnerschaft mit ukrainischer Stadt Swjahel, 14. Dezember 2022.