St. German (Speyer)

St. German
Zeichnung von Friedrich Bernhard Werner

Zeichnung von Friedrich Bernhard Werner

Basisdaten
Konfession profaniert (ehem. katholisch)
Ort Speyer, Deutschland
Patrozinium Germanus von Paris
Baugeschichte
Baubeginn 11. Jahrhundert
Abbruch 1485; letzte Reste Anfang des 19. Jahrhunderts
Koordinaten 49° 18′ 27,4″ N, 8° 26′ 3,5″ OKoordinaten: 49° 18′ 27,4″ N, 8° 26′ 3,5″ O

St. German im Süden von Speyer ist neben dem Dom die älteste christliche Kultstätte der Stadt.

Geschichte

Bei Ausgrabungen am Germansberg in den Jahren 1946/47 konnten die Fundamente einer merowingerzeitlichen Anlage des 7. Jahrhunderts sowie einer salierzeitlichen Klosterkirche des 11. Jahrhunderts mit Querhaus und Apsiden festgestellt werden. Es wurden zudem römische Spolien gefunden, die – ähnlich wie beim Bau des Speyerer Doms – wiederverwendet wurden und jetzt im Historischen Museum der Pfalz zu sehen sind.

Das dem Heiligen Germanus von Paris geweihte Kloster bestand bis 1468, als sich die Mönche für einen sichereren Standort innerhalb der Stadtmauern entschieden und das Stift an die St.-Moritz-Pfarrkirche verlegt wurde. Kirche und Kloster, die nach dem Umzug zur Unterscheidung oft den Zusatz „in Campo“ (deutsch: auf dem Feld) trugen, wurden 1485 zum Abbruch freigegeben, wobei ein Teil des Stifts noch als Michaeliskapelle stehen blieb. Letzte aufrecht stehende Baureste wurden erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgebrochen.

Seit 1956 befindet sich auf dem Germansberg das Priesterseminar Speyer.

Literatur

  • Karl Werner Kaiser: Das Kloster St. German bei Speyer. In: Horst Kirchner (Hrsg.): Ur- und Frühgeschichte als historische Wissenschaft. Festschrift zum 60. Geburtstag von Ernst Wahle. Universitätsverlag Carl Winter, Heidelberg 1950, S. 222–237.
  • Das Kloster St. German vor Speyer. Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 1955.