Ilmenau

Wappen Karte
Wappen Ilmenau Deutschlandkarte, Ilmenau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Ilm-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 500 m ü. NN
Fläche: 62,64 km²
Einwohner: 26.713 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 426 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 98681 - 98694 (alt: 63)
Hausanschriften: 98693
Vorwahl: 03677
Kfz-Kennzeichen: IK
Gemeindeschlüssel: 16 0 70 029
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 7
98693 Ilmenau
Website: www.ilmenau.de
E-Mail-Adresse: rathaus@ilmenau.de
Politik
Oberbürgermeister: Gerd-Michael Seeber (CDU)
Lage der Stadt Ilmenau im Ilm-Kreis
Die Lage von Ilmenau im Ilm-Kreis hervorgehoben
Die Lage von Ilmenau im Ilm-Kreis hervorgehoben

Die Goethe- und Universitätsstadt Ilmenau liegt im Bundesland Thüringen, südlich von Erfurt und nordöstlich von Suhl. Sie hat den Status einer großen kreisangehörigen Stadt und liegt im Ilm-Kreis. Über Ilmenau erhebt sich der 861 m hohe Hausberg Kickelhahn. Ilmenau ist stark geprägt von der Technischen Universität Ilmenau mit ca. 7000 Studenten (Wintersemester 2005/2006).

Geografie

Die Umgebung der Stadt Ilmenau

Ilmenau liegt in einer Höhe von etwa 500 m ü. NN am Nordrand des Thüringer Waldes.

Geografische Lage

Die Landschaft Ilmenaus ist vom Tal der Ilm geprägt, die Ilmenau in West-Ost-Richtung durchfließt. Im Tal liegt die durchschnittliche Höhe bei etwa 490 m. Der breite Talgrund der Ilm steigt im Norden zur Pörlitzer Höhe bis auf 580 m, im Westen zur Sturmheide bis 600 m, im Süden zum Lindenberg bis 550 m (Stadtrand) und im Osten zum Ehrenberg bis 530 m an. Ilmenau liegt an der Grenze zweier Landschaftstypen: im Süden und Westen folgen sofort hohe Berge und tiefe Täler des Thüringer Waldes, der überwiegend mit Fichten besezt ist, im Norden und Osten folgen sanfte Hügellandschaften, die von Kiefern und Laubwäldern bewachsen sind. Südlich wird Ilmenau vom Kickelhahn (861 m) und Lindenberg (749 m) eingerahmt. Der höchste Punkt des Stadtgebietes ist der Kickelhahn, der niedrigste Punkt liegt im Wipfratal nördlich der Talsperre Heyda bei 396 Meter ü. NN.

Geologie

Der Untergrund Ilmenaus besteht aus verschiedenen Porphyrgesteinen, die teilweise mit Rotliegendem und Zechstein bedeckt sind. Zwischen diesen Gesteinsformationen liegt der zumindest in früherer Zeit abbauwürdige Kupferschiefer, der neben dem namensgebenden Kupfer- auch Blei- und Silbererze in geringen Mengen enthält. Daneben sind bzw. waren im Raum Ilmenau auch abbauwürdige Fluorit- und Manganvorkommen vorhanden. Berühmt sind die permzeitlichen Fossilien in den Steinkohlen von Kammerberg und Manebach (zu sehen im Museum Schloß Bertholdsburg, Schleusingen).

Ausdehnung des Stadtgebiets

Unsanierter Wohnblock auf der Pörlitzer Höhe.
Sanierter Wohnblock auf der Pörlitzer Höhe.

Der Stadtkern von Ilmenau liegt am Nordhang des Ilmtals. In der frühen Siedlungsphase dehnte sich Ilmenau zunächst kreisförmig aus, später wurde daraus dann eine Halbmondform östlich der Sturmheide. Als Mitte des 19. Jh. der Kurbetrieb in Ilmenau begann, wurde das Kurviertel im Südwesten der Stadt angelegt, welches damals gänzlich außerhalb der Stadt lag. In der Zeit zwischen 1890 und 1945 dehnte sich die Stadt vor allem nach Osten aus. Das Gebiet zwischen der Bahnstrecke Erfurt-Ilmenau und der Altstadt wurde bebaut. Zwischen 1950 und 1975 dehnte sich die Stadt dann vor allem Richtung Süden aus. Damals entstanden das sogenannte Professorenviertel am Fuße des Lindenbergs und die Schortesiedlung mit „Altneubauten“ am Floßberg. 1980 entstanden die beiden Ilmenauer Plattenbaugebiete Stollen im Südosten und Pörlitzer Höhe im Norden. Nach 1990 wurden die beiden Einfamilienhaus-Siedlungen Hüttenholz im Südosten und Oberpörlitz im Norden am bestehenden Dorf Oberpörlitz angelegt. Seit 2002 erfolgte auch eine Erweiterung des Campus der Universität, wodurch sich das Stadtgebiet noch weiter nach Osten ausdehnte.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: WipfratalWolfsbergLangewiesenStützerbachSchmiedefeld am RennsteigGehlbergElgersburgMartinrodaNeusiß

Stadtgliederung

Ilmenau ist in 6 Ortsteile gegliedert:

Klima

Das Klima der Stadt Ilmenau wird einerseits durch die Lage am Übergang des Thüringer Waldes zu dessen Vorland beeinflusst. Andererseits kommen Besonderheiten hinzu, wie die Kessellage des Stadtgebietes. So ist die Stadt bis auf die durch die Ilm geschaffenen Durchbrüche fast vollständig von Bergen umgeben, die das Stadtzentrum im Süden um bis zu 400 m, im Norden durchschnittlich um 150 m überragen. Bedingt durch diese Lage, die insbesondere einen Schutz gegen die Wettereinflüsse aus der Hauptwindrichtung West-Südwest bietet und verbunden mit der durch die Stadt selbst entwickelten Wärme, kommt es daher häufig vor, dass über Ilmenau blauer Himmel zu sehen ist, während sich die Umgebung wolkenverhangen darbietet. Hierin ist der Ursprung des im Volksmund bekannten Spruchs „In Ilmenau, da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau.“ zu suchen, der auch auf dem Ziegenbrunnen im Stadtzentrum verewigt ist.

Durch die geographischen Besonderheiten kommt es zu deutlichen klimatischen Unterschieden zwischen der eigentlichen Stadt und den Vororten, wo sich teilweise eine ungeschützte Hochebene (Pörlitzer Höhe) oder ein tief eingeschnittenes, enges und sonnenarmes Tal (Manebach) auswirken. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 8 °C, wobei im Januar die mittlere Tageshöchsttemperatur bei +2 °C und die mittlere Tiefsttemperatur bei –4 °C liegt. Im Juli beträgt die mittlere Höchsttemperatur 24 °C und die mittlere Tiefsttemperatur 14 °C. Es fallen im Jahr durchschnittlich etwa 800 mm Niederschlag, während an 1.450 Stunden die Sonne scheint. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit ist im Jahresverlauf relativ konstant und beträgt etwa 4 m/s.

Geschichte

Mittelalter

Die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1273 datiert und bezieht sich auf das Recht der Münzprägung im Zusammenhang mit dem Silber- und Kupferbergbau in der Region. 1341 erhielt Ilmenau das Stadtrecht und zählte damals 800 Einwohner. Bedeutsam für die Entscheidung dürfte neben dem örtlichen Bergbau die Tatsache gewesen sein, dass die damalige Handelsstraße Erfurt-Nürnberg den Ort berührte. Im Jahre 1343 wurden die ersten Herren der Stadt, die Grafen von Käfernburg, erwähnt, die die Stadt an den Grafen von Henneberg verkauften. In den darauffolgenden Jahrhunderten wechselte die Herrschaft über Ilmenau mehrfach, bis sie wieder an die Henneberger zurückfiel. Die Stadt besaß als Befestigung eine Burg (Wasserburg Ilmenau) im Nordosten nahe dem Rathaus sowie einen "Stadtzaun" (eine niedrige Mauer bzw. eine Palisade) mit 6 Toren: das Obertor (Richtung Roda), das Jüdentor (Richtung Stadtilm), das Mühltor (Richtung Langewiesen), das Endleichtor (Richtung Manebach) sowie die Stadtpforte und die Güldene Pforte im Westen zur Sturmheide. Weder die Burg noch die Stadtbefestigung sind heute noch erhalten. Nach dem Aussterben der Henneberger im Jahr 1583 wurde Ilmenau dem Herzogtum Sachsen und bei der Erbteilung 1660/61 dem Herzogtum Sachsen-Weimar zugesprochen (ab 1815 Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach). Zu Sachsen-Weimar-Eisenach gehörte die Stadt dann bis zum 30. April 1920, am 1. Mai 1920 wurde sie Teil des neu gegründeten Landes Thüringen.

Ilmenau um 1900

Neuzeit

Wichtiger Wirtschaftsfaktor Ilmenaus war seit langem der Bergbau. Vor allem Silber, Kupfer und Flussspat wurden in der Gegend abgebaut. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts betrug die Zahl der Bergleute ca. 500. In der Münze wurden während der gesamten Betriebszeit 40.842 Taler geprägt. Die Mitte des 18. Jahrhunderts brachte aber herbe Rückschläge. Die Rohstoffe versiegten, die sächsische Konkurrenz war erdrückend. 1739 führte ein Wassereinbruch zum Erliegen der Förderung. In den Jahren 1730 bis 1746 wurde in Ilmenau ein Schloss im Stil des Rokoko erbaut. Es befand sich nahe des heutigen Wetzlarer Platzes. Im Jahre 1752 verwüstete ein verheerender Brand die Stadt. Ihm fielen die offiziellen Gebäude und 284 Wohnhäuser zum Opfer. Während die Bevölkerung total verarmte, steckten die Beamten der Stadtverwaltung die kargen Hilfsgelder, die aus Weimar flossen, in die eigene Tasche. Beschwerden wurden von der Herzogin Anna Amalia abgewiesen. Die Bürgerschaft wehrte sich unter anderem mit einem Prozess vor dem Reichskammergericht, den sie 1771 gewann.

1776 kam Goethe erstmals in die Stadt. Einige Zeit später wurde er von Herzog Carl August mit der Förderung des Bergbaus beauftragt. Energisch widmete er sich dieser Aufgabe, kümmerte sich aber auch um die Not der Bevölkerung und erreichte nach einer Revision die Verurteilung der korrumpierten Stadtverwaltung. Der Wiederbelebung des Bergbaus war nach einem erneuten Wassereinbruch 1796 kein Glück beschieden, doch förderte Goethe die Glas- und Porzellanherstellung (1777 erste Porzellanmanufaktur), die zu einem wichtigen wirtschaftlichen Bestandteil Ilmenaus wurde. Goethe selbst blieb Ilmenau zeitlebens nicht nur durch seine Amtspflichten, sondern auch durch seine schriftstellerische und naturwissenschaftliche Arbeit sehr verbunden. Seinen 82. und letzten Geburtstag feierte er in Ilmenau.

Industrialisierung

In der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Ilmenau zum Luftkur- und Badeort, stand dabei jedoch meist im Schatten des damals bekannteren Friedrichroda. Das endgültige Aus wurde durch einen Brand der Badeanstalten im Jahre 1920 eingeleitet. Die parallel stattfindende Industrialisierung verlief dagegen erfolgreicher: 1852 entstand die erste Glashütte, ab 1864 gab es dann Porzellanmalereibetriebe bis sich im Jahr 1870 der Thermometer- und Glasinstrumentebau in Ilmenau etablierte. Die 1879 eröffnete Bahnlinie Ilmenau-Plaue-(Erfurt) förderte diesen Aufschwung sowie die Bevölkerungsentwicklung der Stadt. Die nächste Bahnlinie wurde 1881 nach Gehren - Großbreitenbach eröffnet. 1904 folgte die Rennsteigbahn nach Schleusingen. 1894 wurde das Thüringische Technikum eröffnet, aus welchem über mehrere Stufen die heutige TU Ilmenau hervorging. Fünf Jahre später wurde die Stadt an das elektrische Stromnetz angeschlossen.

Zwischen den Weltkriegen

1923 wurde der Landkreis Arnstadt gebildet, zu dem Ilmenau in der Folgezeit gehörte. Im selben Jahr wurde der Grenzhammer eingemeindet. Die Ilmenauer Industrien wurden von der Inflation 1923 und von der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 hart getroffen. Besonders spitzte sich die Lage 1930 in der Spielwarenindustrie zu. Zahlreiche Fabrikarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Die Spielwarenindustrie konnte sich von diesem Einbruch nicht mehr erholen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde in Ilmenau der kommunale Wohnungsbau gefördert. Damals entstanden die Wohnviertel nördlich des Hauptbahnhofes. Am 1. Mai 1936 wurde in Ilmenau eine Reichsfinanzschule gegründet. Dies erfolgte auf Drängen von Fritz Reinhardt, einem Staatssekretär im Reichsfinanzministerium, der in Ilmenau geboren wurde. Sie bildete zeitweise über 1.200 Schüler aus. Am 29. Februar 1952 wurde die Finanzschule Ilmenau um eine zu starke Konzentration von Hochschulausbildung in Ilmenau zu vermeiden (neben der Finanzschule gab es noch das Technikum und die Glasfachschule) geschlossen. In der Reichspogromnacht 1938 wurde auch die jüdische Betstube in der Ilmenauer Burggasse geplündert und geschändet. Zwei Thora-Schriften wurden auf dem Marktplatz verbrannt. Von den ehemals 100 jüdischen Einwohnern wanderten viele in die USA und nach Brasilien aus. Die letzten 14 Ilmenauer Juden wurden am 10. Mai 1942 in das Getto Belzyce bei Lublin verschleppt.

DDR-Zeit

Der zweite Weltkrieg brachte in Ilmenau keine Zerstörungen, unter anderem weil es keine Luftangriffe auf die Stadt gab. Im April 1945 marschierten die US-amerikanischen Truppen von Ilmenau-Roda kommend über die Sturmheide ein. Die Stadt kapitulierte umgehend, sodass es nicht zu Kampfhandlungen kam. Anfang Juli 1945 wurden die amerikanischen Soldaten abgezogen und Ilmenau wurde Teil der Sowjetischen Besatzungszone, aus der 1949 die DDR hervorging. In den folgenden Jahren gab es auch in Ilmenau Enteignungen und Kollektivierungen, wobei die meisten Industrieunternehmen verstaatlicht wurden.

Der neue Kreis Ilmenau wurde 1952 aus dem südlichen Teil des ehemaligen Landkreises Arnstadt gebildet und Ilmenau wurde Kreisstadt im neugebildeten Bezirk Suhl. Im Jahr 1953 wurde das Thüringische Technikum zur Hochschule erhoben und die Bauarbeiten am neuen Campusgelände auf dem Ehrenberg begannen.

1973 kam es in Ilmenau zu großen Veränderungen. Hatte die Stadt ihr altes Gesicht bis dahin weitgehend behalten, wurde sie nun umstrukturiert. Das neue Industriegebiet am Vogelherd entstand. Dort wurden die beiden Ilmenauer Großfabriken errichtet: das Glaswerk und das Porzellanwerk, die kleineren Fabriken aus dem 19. Jahrhundert im Stadtkern verschwanden. Da die neuen Werke auch zahlreiche Industriearbeitsplätze schufen, wurde der Bau von zwei Neubaugebieten beschlossen. 1975 begannen die Bauarbeiten am Stollen und 1978 an der Pörlitzer Höhe. Beide Wohngebiete wurden Mitte der 1980er-Jahre fertig gestellt. 1981 wurde der Ort Unterpörlitz eingemeindet.

Nachwendezeit

Im Herbst 1989 fanden in Ilmenau die ersten Montagsdemonstrationen statt. Als die innerdeutsche Grenze am 9. November 1989 geöffnet wurde, kam der Verkehr in Ilmenau während der darauffolgenden Woche zum Erliegen.

Im Jahr 1993 wurde die Technische Hochschule in eine Technische Universität umgewandelt. In den folgenden Jahren wurde der Campus ausgebaut und die Studentenzahl verdreifachte sich. Zu Beginn der 1990er-Jahre fand in Ilmenau eine große Entlassungswelle statt. Zahlreiche Mitarbeiter aus Glas- und Porzellanwerk wurden arbeitslos. Im Jahr 1994 wurden im Rahmen der Thüringer Kommunalreform die Orte Oberpörlitz, Heyda und Manebach eingemeindet und der Kreis Ilmenau aufgelöst und mit dem Kreis Arnstadt zum Ilm-Kreis vereinigt. 2002 wurde die Produktion im Porzellanwerk endgültig eingestellt.

Das Amt Ilmenau

Das Amt Ilmenau

Das Amt Ilmenau bestand von 1661 bis 1920. Es gehörte zum Kreis Weimar I im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (rot). Das Amtsgebiet war die größte Enklave des Großherzogtums. Es grenzte im Norden und Südosten an Schwarzburg-Sondershausen (gelb), im Westen und Nordosten an Sachsen-Coburg und Gotha (grün), im Süden an Preußen (dunkelblau) und im Osten und Nordwesten an Schwarzburg-Rudolstadt (braun). Am Dreiherrenstein berührte das Amtsgebiet Sachsen-Meiningen (hellblau). Die Fläche des Amtsgebiets betrug 89,87 km², wovon wiederum 10,81 km² Ilmenauer Stadtgebiet waren. Die Flächennutzung des Amtsgebiets bestand zu 58 % aus Wald, 24 % Felder und 12 % Weideflächen. Zum Amt gehörten neben der Stadt noch die Orte Cammerberg (=Manebach rechts der Ilm), Stützerbach rechts der Lengwitz, Roda, Ober- und Unterpörlitz, Heyda, Martinroda, Wipfra und Neusiß. Vermutlich werden diese neun Amtsdörfer im Ilmenauer Wappen durch die neun grünen Blätter dargestellt.

Religionen

1544 wurde in der Grafschaft Henneberg, zu der Ilmenau gehörte, die Reformation eingeführt und über Jahrhunderte war Ilmenau eine überwiegend protestantische Stadt. Es war das lutherische Bekenntnis vorherrschend. Anstelle des Papstes hatte der Landesherr die Führung der sogenannten "ev. luth. Landeskirche" übernommen. Damit teilte die Kirche in Ilmenau die Geschicke der jeweiligen Landesherren. Die „Evangelisch-Lutherische Kirche des Großherzogtums Sachsen“, zu dem Ilmenau seit der Henneberger Erbteilung 1661 gehörte (damals noch Herzogtum Sachsen-Weimar), schloss sich nach 1920 mit den anderen Landeskirchen Thüringens zur „Thüringer Evangelischen Kirche“ zusammen. 1948 nannte sie sich in Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen um. Die heute bestehenden evangelisch-lutherischen Pfarrämter Ilmenaus gehören zur Superintendentur Arnstadt-Ilmenau der Landeskirche innerhalb des Aufsichtsbezirks Süd, dessen Kreiskirchenamt sich in Meiningen befindet. Die Kirchgemeinde heißt St. Jakobus und hat heute ungefähr 3500 Mitglieder.

Spätestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zogen auch wieder Bürger mit katholischem Bekenntnis in der Stadt. Die seit 1901 bestehende katholische Gemeinde (St. Josef) besaß aber bis 1983 keine eigene Kirche und hat heute in Ilmenau und Umgebung 2000 Mitglieder. Die Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Weimar innerhalb des Bistums Erfurt. Des weiteren gab es bis 1938 eine jüdische Gemeinde, die 1930 etwa 90 Mitglieder zählte. Sie hatte weder eine Synagoge, noch einen Rabbiner, es gab lediglich eine Betstube in der Burggasse.

Heute sind die meisten Bürger Ilmenaus konfessionslos, was damit zusammenhängt, dass in der DDR eine atheistische Weltanschauung vertreten wurde.

Eingemeindungen

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl von 1800 bis 2005

Die Einwohnerzahl Ilmenaus schwankte in der Zeit zwischen ihrer Gründung und 1800 immer zwischen 200 und 2000. Es gab mehrere Blütephasen des Bergbaus, in denen sich die Zahl erhöhte, andererseits gab es aber auch Krankheiten, Kriege und Stadtbrände, die die Einwohnerzahl stark sinken ließ.

Als um 1870 die Industrialisierung in Ilmenau einsetzte, vervierfachte sich die Einwohnerzahl bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Die Zuzügler waren vor allem Bauern aus den Ostgebieten, Mecklenburg und Westfalen sowie Glasmacher aus der Thüringer Umgebung und aus dem Westerwald. Sie fanden in den zahlreichen Glas- und Porzellanfabriken Ilmenaus einen Arbeitsplatz. Eine zweite Zuzugswelle begann Ende der 1970er-Jahre bedingt durch die Errichtung der Industriegebiete im Nordosten der Stadt. Diese Menschen fanden in den Großkombinaten Arbeit und wohnten in den Neubaugebieten Stollen und Pörlitzer Höhe. Sie stammten vor allem aus den Dörfern des Thüringer Waldes, in denen parallel zu der Errichtung des Ilmenauer Industriegebietes die Glashütten geschlossen wurden.

Nach der Wiedervereinigung ging die Ilmenauer Einwohnerzahl leicht zurück. Rechnet man die Eingemeindungen heraus, so sank die Einwohnerzahl seit 1989 von etwa 26.500 auf etwa 21.500, was einen moderateren Rückgang als in vielen anderen ostdeutschen Städten darstellt.

Politik

Stadtrat

Stadtrat: (30 Mitglieder)
CDU-Fraktion 14, SPD-Fraktion 4,
PDS-Fraktion 7, Fraktion BÜBÜ/FWG 5
(Ergebnis der Stadtratswahl vom 27. Juni 2004)

Bürgermeister

Oberbürgermeister: Gerd-Michael Seeber (CDU)

Wappen

Das Ilmenauer Stadtwappen

Das Wappen besteht aus zwei Türmen, die möglicherweise die Ilmenauer Stadtbefestigung verkörpern oder sie sind einfach nur ein Zeichen für Stadt. Die neun Blätter über dem Wappenschild stehen für die neun Ilmenauer Amtsdörfer (Cammerberg (Manebach), Stützerbach, Oberpörlitz, Unterpörlitz, Roda, Heyda, Martinroda, Neusiß und Wipfra). Die Hennen oben rechts und unten links im Wappenschild stehen für die Grafschaft Henneberg und die Adler oben links und unten rechts im Wappenschild stehen für das Fürstentum Schwarzburg.

Städtepartnerschaften

Außerdem bestanden Versuche, eine Städtepartnerschaft zu gründen:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kultur Ilmenaus ist stark durch das Wirken Goethes in der Stadt geprägt. So ist Ilmenau die einzige Stadt, der ein ganzes Werk Goethes gewidmet ist und der er damit ein poetisches Denkmal setzte. Mit dem Gedicht Ilmenau finden Goethes Zeiten, die von Spaß und Vergnügen mit dem jungen Herzog (ab 1815 Großherzog) Karl August geprägt waren, einen Abschluss.

Doch gerade in jüngster Zeit wird die Kultur stark durch die Universität geprägt. Ein wichtiger Teil der studentischen Kultur wird zu großen Teilen vom Ilmenauer Studentenclub e.V. gestaltet. Dieser Verein betreibt auf dem Campus vier Studentenclubs sowie ein Studentencafé mit einem reichhaltigen Party- und Diskothekenprogramm und unterstützt verschiedene kulturelle Schwerpunkte wie Film, Musik und Unterhaltung. Einen weiteren großen Anteil an der kulturellen Arbeit an der Universität hat der Verein KuKo e.V. (Kulturelle Koordinierung), welcher verschiedene Interessengebiete, wie Fotografie, Theater oder Musik vereint. Aus dem universitären Umfeld sind verschiedene Initiativen entstanden, die mit Veranstaltungen das kulturelle Programm der Stadt erweitern.

Kino

Das Ilmenauer Kino Lindenlichtspiele ist derzeit das einzige Kino im Ilm-Kreis. Eine Besonderheit dieses Kinos ist, dass es als erstes weltweit mit der IOSONO-Technik zur Klangfeldsynthese augestattet ist. Diese Technik wurde am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau entwickelt.

Museen

Datei:Amtshaus ilmenau 01.jpg
Amtshaus am Marktplatz
Datei:Rathaus ilmenau 01.jpg
Rathaus am Marktplatz
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Stadtkirche St. Jakobus
Datei:Alte foersterei ilmenau 01.jpg
Alte Försterei
  • Amtshaus am Marktplatz
Das erste Ilmenauer Amtshaus wurde 1616 erbaut und 1752 von einem Stadtbrand zerstört. Das jetzige Aussehen gab ihm der Thüringer Barockbaumeister Gottfried Heinrich Krohne in den Jahren 1753 - 1756. Im Amtshaus befindet sich das Stadt- und Goethemuseum Ilmenau, welches Schriftstücke und Möbel von Goethe sowie Glas und Porzellan aus Ilmenau ausstellt.

Bauwerke

  • Rathaus am Marktplatz
Das Ilmenauer Rathaus wurde in mehreren Bauphasen in den vergangenen Jahrhunderten einige Male verändert. Lediglich das Renaissanceportal und die Erkerkonsolen stammen noch aus dem Jahre 1625. Alles übrige wurde durch den Stadtbrand von 1752 zerstört. Das heute barocke Rathaus entstand in den Jahren 1768 bis 1786. Um 1900 wurde das Rathaus dann um drei weitere Flügel ergänzt. Der Marktplatz wurde im Jahr 1996 komplett neu gestaltet.
  • Stadtkirche St. Jakobus
Die Stadtkirche Ilmenaus brannte in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach ab und wurde ebenfalls mehrfach Opfer von Plünderungen. Der heutige Bau wurde im 18. Jahrhundert auf den Resten der nach dem Ilmenauer Stadtbrand zerstörten Kirche errichtet. Die 1911 eingebaute Orgel ist mit 65 Registern die größte Orgel Thüringens.
  • Sächsischer Hof/Posthalterei
Der Sächsische Hof war die alte Posthalterei der Grafen von Thurn und Taxis.
  • Alte Försterei
Die Alte Försterei wurde 1733 als Jägerhaus und Nebengebäude des 1752 abgebrannten Ilmenauer Schlosses errichtet. Sie war Wohnung der Jäger- und Forstmeister. Auch Goethe war hier mehrmals zu Gast. Die Alte Försterei ist heute eines der ältesten Gebäude der Stadt.
Die Ilmenauer Wettersäule wurde im Jahr 1895 in der Lindenstraße aufgestellt. Heute ist sie am Ende der Friedrich-Hofmann-Straße zu finden. Ausgestattet ist die Säule mit Thermometer, Barometer, Hygrometer und Erdboden-Thermometer. Im Jahr 2004 wurde sie vollständig restauriert.
Der Kickelhahn ist mit 861 m Höhe der „Hausberg“ der Stadt Ilmenau. Dort befinden sich der 1852 erbaute Aussichtsturm, eine kleine Schutzhütte (das „Goethehäuschen“), in dem unter Glas Goethes Gedicht Wanderers Nachtlied in mehreren Übersetzungen zu lesen ist, sowie eine Gaststätte, die man von Ilmenau oder Manebach in etwa einer Stunde auf steilem Fußweg (Höhenunterschied etwa 380 m) erreichen kann.

Tourismus

Ilmenau ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Touristen, die den Thüringer Wald besuchen. Hier verbindet sich die Landschaft des Waldes mit städtischer Infrastruktur. In Ilmenau gibt es mehrere große Hotels, die insbesondere auf ältere Menschen als Kunden ausgerichtet sind.

In der Vergangenheit wurden in und um Ilmenau viele Wanderwege angelegt. Sie werden durch Informationstafeln entlang ihres Verlaufes ergänzt. So entstanden im 19. Jahrhundert die Ilmenauer Kurpromenaden südlich der Stadt, die einen guten Ausblick über das Stadtgebiet bieten. In den 1970er-Jahren wurde der Goethe-Wanderweg angelegt. Er verbindet auf 18 km Länge alle Wirkungsstätten Goethes in der Ilmenauer Umgebung. Bereits in den 1950er-Jahren entstand der Ilmenauer Naturlehrpfad, welcher Orte besonderer Landschaft, wie das Schortetal oder die Ilmenauer Teiche, in der Umgebung von Ilmenau verbindet. Des weiteren gibt es noch den Oberen, Mittleren und Unteren Berggraben. Diese Hohlwege sind ehemalige Wassergräben mit geringem Gefälle, auf denen Holz von Stützerbach nach Ilmenau geflößt wurde. In den 1990er-Jahren entstand der Ilmtal-Radweg, der vom Rennsteig über Ilmenau nach Weimar führt.

Parks

Ilmenau war im 19. Jahrhundert ein Luftkurort. Aus dieser Zeit stammen zwei Ilmenauer Parks, nämlich der Alte Kurpark in der Waldstraße und der Lessingpark am Bahnhof Bad. 1932 wurde der große Stadtpark hinter der Festhalle angelegt.

Naturdenkmäler

Datei:Dixbixer Teich.jpg
Der Dixbixer Teich

Etwas Besonderes an der Ilmenauer Landschaft sind die Teiche im Osten des Stadtgebiets, welche aus dem Großen Teich, Brandenburger Teich, Dixbixer Teich, Steinteich, Neuhäuser Teich und Prinzessinloch bestehen und den Campus der Technischen Universität von der Altstadt trennen. Sie sind Naherholungsgebiet und werden vom Ilmenauer Naturlehrpfad durchzogen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Kultureller Höhepunkt außerhalb des Campus ist das im Juni jeden Jahres stattfindende Altstadtfest. Auf mehreren in der Stadt verteilten Bühnen werden unterschiedliche musikalische Darbietungen geboten, die durch in der Altstadt aufgestellte Verkaufsstände ergänzt werden.

Im April jeden Jahres finden die Ilmenauer Jazztage statt. Ende Mai folgt als nächster Höhepunkt das Himmelblau-Festival im Stadtpark, das vor allem das junge Publikum bis 20 Jahre anlockt. Im Jahr 2005 trat der thüringer Rapper Clueso auf dem Festival auf. Alle 2 Jahre findet die Internationale Studentenwoche Ilmenau (ISWI) statt, bei der sich Studenten aus aller Welt in Ilmenau treffen. In der letzten Augustwoche findet jährlich das Kickelhahnfest statt. Den Abschluss der Freiluftfeste bildet alljährlich das Lichterfest Ende Oktober. Dabei wird die Altstadt mit tausenden Kerzen verziert, die die besinnliche Winterzeit einläuten.

Ilmenau ist auch ein Veranstaltungsort der Konzertreihe Jazzmeile, einem Zusammenschluss mehrerer Thüringer Städte, die im Herbst jeden Jahres ein landesweites, über zwei Monate verteiltes Musikfestival organisieren. Die Abschlussveranstaltung der Jazzmeile 2005 fand am 9. Dezember in Ilmenau statt.

Sport

Ilmenau ist ein Wintersportzentrum. Die Stadt hat schon mehrere Rodelolympiasieger hervorgebracht. Ferner fand 1934 die 4. Europameisterschaft im Rodeln auf der Bobbahn im Gabelbachtal statt. Dort liegen auch die anderen Wintersportanlagen, nämlich ein Abfahrtshang, eine Skisprungschanze sowie ein Eisplatz. Im Bau befindet sich die Ilmenauer Eissporthalle in der Karl-Liebknecht-Straße.

Die Sommersportstätten liegen im Ilmtal westlich der Stadt. Dort gibt es ein Stadion und ein beheiztes Freibad. Ilmenau stellt eine Handballmannschaft (HV Ilmenau 55) in der Oberliga. Die Fußballmannschaft SV Germania Ilmenau spielt in der Landesklasse Ost. Ein sportlicher Höhepunkt jeden Jahres sind die Downhillwettkämpfe am Abfahrtshang vom Lindenberg hinunter in das Gabelbachtal. Vor dem zweiten Weltkrieg fand in Ilmenau alljährlich das Gabelbachrennen statt, welches in den 1930er-Jahren jedes Jahr über 40.000 Zuschauer anlockte. Weiterhin bietet Ilmenau erfolgreiche Schwimmsportmannschaften. Hierzu gehören die Wasserwacht Ilmenau (Ilmenauer Hechte) sowie der erfolgreiche Flossenschwimmverein der technischen Universität Ilmenau (TSG TU-Ilmenau 1956 e.V.), der mit dem Schwimmer Felix Schönau (Jahrgang 1993) einen zweifach deutschen Vizemeister auf den Strecken 50FS, 100FS als Mitglied hat.

Kunstwege

Die Ilmenauer Kunstwege waren drei Freiluftausstellungen in der Ilmenauer Altstadt, die Skulpturen verschiedener Künstler zeigten. Fand der erste Kunstweg noch Zustimmung in der Bevölkerung, war der zweite auf Grund der ausgestellten Plastiken umstritten.

Der erste Ilmenauer Kunstweg fand von Mai bis November 2000 statt. Ausgestellt wurden Bronzeskulpturen des Bildhauers Volkmar Kühn. Die Stadt wählte nach Beendigung des Kunstweges zwei Figuren aus, die gekauft wurden und heute am Apothekerbrunnen aufgestellt sind.

Der zweite Ilmenauer Kunstweg fand von Oktober 2002 bis Oktober 2003 statt. Ausgestellt wurden Skulpturen unter dem Thema "Die Metamorphose der Ilmenauer Linden". Als die alten Linden in der Lindenstraße bei Bauarbeiten 2002 gefällt wurden, verarbeitete sie die Künstlerin Franziska Uhl zu Figuren, indem sie die Rinde entfernte und die "nackten" Baumstämme schwarz anstrich. Diese suspekt anmutenden Kunstwerke stießen in der Ilmenauer Bevölkerung auf Ablehenung, dennoch wurden sie nach Beendigung des Kunstweges von der Stadt erworben und ausgestellt. Derzeit stehen sie in der Lindenstraße vor dem Kino.

Der dritte Ilmenauer Kunstweg zeigte von Mai bis Oktober 2005 abstrakte Sandsteinskulpturen. Die Stadt erwarb zwei dieser Kunstwerke, um sie in der Innnenstadt auszustellen.

Wirtschaft

Die Ilmenauer Wirtschaft war bis zu Goethes Zeiten stark vom Bergbau geprägt. In Ilmenau gab es verschiedene Bodenschätze, z. B. Kupfer, Silber, Mangan und auch Uran (wurde nicht abgebaut).

Im Jahre 1777 begann in Ilmenau die Porzellanherstellung. Das größte Unternehmen war das Porzellanwerk Henneberg AG mit 2.000 Mitarbeitern im Jahr 1930 und 6.000 Mitarbeitern im Jahr 1980. Nach 1990 wurde die Produktion unrentabel und musste im Jahr 2002 geschlossen werden. Weitere bekannte Porzellanhersteller aus Ilmenau waren Metzler & Ortloff sowie Galluba & Hoffmann. Heute wird in Ilmenau kein Porzellan mehr produziert, jedoch finden sich noch in vielen Küchenschränken Tassen oder Teller mit der Signatur "Graf von Henneberg 1777 Ilmenau".

Das Verwaltungsgebäude des ehem. Glaswerkes am Vogelherd.

Der zweite wichtige Industriezweig war die Glasherstellung, welche durchgehend seit 1852 in Ilmenau beheimatet ist. Spezialisiert war die Ilmenauer Glasindustrie seit jeher auf Messgeräte (Thermometer), Labortechnik und industrielle Glasinstrumente. Wichtige Unternehmen waren vor allem die Sophienhütte, gegründet 1852, Alexander Küchler & Söhne gegründet 1866 und Alt, Eberhardt und Jäger, gegründet 1874. 1973 wurden alle Ilmenauer Glashütten zum Industrieglaswerk Ilmenau zusammengeschlossen, das zeitweise knapp 10.000 Mitarbeiter beschäftigte. Nach 1990 ging auch diese Industrie zurück, so dass heute nur noch etwa 600 Menschen in ihr beschäftigt sind.

Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Ilmenau auch eine bedeutende Spielzeugindustrie aufzuweisen, in der 2.000 Menschen arbeiteten. Die stark krisenanfällige Spielzeugindustrie konnte jedoch nach 1929 nicht mit der Konkurrenz aus Franken mithalten, so dass sie auf ein Minimum zurückging.

In der heutigen Zeit hat sich Ilmenau von einer Industriestadt zu einer Dienstleistungsstadt gewandelt. An der Arbeitslosenrate von derzeit 17 % (2005) kann man erkennen, dass Ilmenau den Wegfall von Glas- und Porzellanindustrie im Jahre 1990 noch nicht überwunden hat. Heute hat sich in Ilmenau die High-Tech-Industrie – vor allem in den Bereichen Softwareentwicklung, Medientechnik und Medienproduktion – angesiedelt, welche zum großen Teil durch Ausgründungen aus der Technischen Universität und universitätsnahen Instituten besteht. Diese Branche ist zwar zukunftsträchtig, jedoch kann sie mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von sieben Mitarbeitern die immer noch hohe Arbeitslosigkeit nicht verringern.

Seit 1990 wurden zahlreiche Gewerbegebiete angelegt, die z. T. komplett belegt sind, es gibt aber auch einige, die nur zu 50 % ausgelastet sind. Das größte Ilmenauer Gewerbegebiet ist das Gewerbegebiet am Vogelherd, das 1973 als Industriegebiet angelegt wurde. Hier befand sich Ende der 80er Jahre das Ilmenauer Glaswerk mit über 6.000 Mitarbeitern. Daraus ging die Firma Technische Glaswerke Ilmenau hervor, die derzeit etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt. Des weiteren befinden sich noch mehrere andere Firmen, wie das Ilmvac, ein Produzent von Vakuumtechnik, dort. Neben dem Gewerbegebiet am Vogelherd gibt es noch die Gewerbegebiete Am Ziegelhüttenweg, Am Eichicht und Am Wald. Das Gewerbegebiet Am Eichicht besteht fast nur aus dem Porzellanwerk Ilmenau, welches 2002 stillgelegt wurde. In den 80er Jahren arbeiteten hier über 8.000 Menschen. Somit konzentriert sich der Großteil der Industrie im Nordosten der Stadt. Außerdem gibt es noch das Gewerbegebiet An der B 4 und einige kleinere Gewerbegebiete in der Nähe der Universität.

Wichtige Industrieunternehmen der heutigen Zeit sind:

Verkehr

Verkehrstechnisch ist Ilmenau gut erschlossen. Es bestehen:

Straßen

Die erste befestigte Straße nach Ilmenau war die Marienstraße. Sie wurde zwischen 1805 und 1809 angelegt und führte von Ilmenau bis zur Amtsgrenze bei Plaue. Sie ist nach ihrer Spenderin, der weimarer Herzogin Maria Pawlowna benannt. Bis 2004 verlief die B4 Richtung Erfurt auf der Marienstraße, welche dann zur L3004 herabgestuft wurde.

Zwischen 1817 und 1829 wurde die Gabelbach-Straße gebaut. Sie führt von Ilmenau hinauf zum Rennsteig, vorbei am Kickelhahn. Heute verbindet sie Ilmenau mit Frauenwald und Neustadt am Rennsteig und trägt den Namen L1137.

Im Jahr 1825 wurde die Langewiesener Straße angelegt. Sie führte vom Mühltor bis zur Amtsgrenze am Grenzhammer und verbindet Ilmenau mit Langewiesen. Ihr Verlauf entspricht der heutigen B88 nach Rudolstadt. Sie ist derzeit die wichtigste Bundesstraße in Ilmenau.

1829 wurde die Straße nach Bücheloh angelegt. Sie führte vom Judentor in Ilmenau bis zur Amtsgrenze nahe der heutigen Autobahnabfahrt Ilmenau-Ost an der A71. Diese Straße entspricht heute der B87, die Ilmenau mit Stadtilm und Weimar verbindet.

Die nächste Chaussee in Ilmenau war die Straße nach Manebach. Sie führte von Ilmenau bis zur Amtsgrenze nach Stützerbach. Angelegt wurde sie 1836. Heute verläuft die B4 nach Coburg auf dieser Straße.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Straße nach Elgersburg angelegt. Bis 2004 verlief auf ihr die B88 nach Gotha. Heute ist sie zur Kreisstraße abgestuft.

Weitere Straßen verbinden Ilmenau mit Oberpörlitz (K42), Wümbach (K43), Unterpörlitz (L2272) und Oehrenstock.

Nach der Wiedervereinigung wurde der Bau einer Autobahn durch Südthüringen geplant. Im Jahr 1998 wurde die A71 bis Traßdorf nahe Ilmenau dem Verkehr übergeben. 2001 wurde die provisorische Abfahrt Traßdorf geschlossen und das Teilstück Traßdorf - Ilmenau-Ost dem Verkehr übergeben. Die feierliche Eröffnung der Thüringerwaldautobahn erfolgte 2003. Nun wurde auch die Anschlussstelle Ilmenau-West in Betrieb genommen. Im Ilmenauer Stadtgebiet finden sich auch zwei imposante Brückenbauwerke der A71, nämlich die Talbrücke Altwipfergrund und die Talbrücke Streichgrund. Heute trägt die A71 zur Entlastung der Ilmenauer Bundesstraßen (mit Ausnahme der B88 nach Rudolstadt) bei. Sie dient als schnelle Verbindung Richtung Norden nach Erfurt und Richtung Süden über Suhl nach Schweinfurt.

Bahnlinien

Der 1998 eingerichtete Haltepunkt Pörlitzer Höhe im Ilmenauer Norden.
Der 1998 stillgelegte Bahnhof Grenzhammer im Südosten der Stadt.

Ilmenau ist seit 1879 an das Eisenbahnnetz angeschlossen, und zwar durch die Nebenbahnstrecke Ilmenau-Arnstadt-Erfurt. Mit dieser heute von der Erfurter Industriebahn betriebenen Strecke gibt es im Einstundentakt eine Verbindung in die Landeshauptstadt Erfurt. In Ilmenau befindet sich auch der Anschluss an die 1904 in Betrieb gegangene Rennsteigbahn von Ilmenau über Schmiedefeld am Rennsteig nach Schleusingen. Diese wurde 1998 stillgelegt, seit Ende 2005 findet aber wieder planmäßiger Zugverkehr auf dem Abschnitt Ilmenau-Stützerbach statt. Die 1881 eröffnete Anschlussstrecke nach Großbreitenbach (Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn) wurde 1998 stillgelegt.

Auf Ilmenauer Stadtgebiet gibt es neben dem Bahnhof Ilmenau noch die Haltepunkte Ilmenau Pörlitzer Höhe und Ilmenau-Roda an der Erfurter Strecke sowie Ilmenau Bad und Manebach an der Rennsteigbahn.

Derzeit befindet sich die Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt für den ICE- und Güterverkehr in Bau, welche zu dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Schiene Nr.8.1 gehört. Wegen knapper Haushaltskassen ruhen die Bauarbeiten zur Zeit größtenteils. Zwischen Erfurt und Wümbach ist die Streckentrasse bereits fertig gestellt, unter anderem mit der 570 m langen Wümbachtalbrücke. Vier Kilometer östlich von Ilmenau, nahe des Ortes Wümbach ist ein Bahnhof an der ICE-Neubaustrecke, der für Ilmenau und die Umgebung eine bessere Schienenverkehrsanbindung garantieren soll, geplant.

Flughäfen

Medien

In Ilmenau sind die meist gelesenen Tageszeitungen das Freie Wort und die Thüringer Allgemeine. Des weiteren gibt es noch Die Henne, sie war bis 1945 eine Tageszeitung, die in fast allen Ilmenauer Haushalten gelesen wurde. Heute erscheint sie in unregelmäßigen Abständen und kleinen Auflagen.

In Ilmenau ist außerdem der Hochschulfunk hsf, das älteste deutsche Campusradio, ansässig. Dieser zunächst nur per Lautsprecher und später per Kabel verbreitete Hörfunksender ist seit 1999 auch über die UKW-Frequenz 98,1 Mhz im Ilmenauer Stadtgebiet zu empfangen.

Öffentliche Einrichtungen

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Das Gebäude der BA für Wasserbau in Ilmenau

In Ilmenau hat das Thüringer Landeseichamt seinen Sitz. Es besteht in Ilmenau seit dem 17. Oktober 1889. Damals wurde es gegründet, damit die zahlreichen in der Ilmenauer Region gefertigten Glasinstrumente zum Eichen nicht mehr nach Berlin transportiert werden mussten. 1898 wurde das heutige Gebäude in der Unterpörlitzer Straße bezogen. Als 1920 das Land Thüringen gegründet wurde, wurde Ilmenau als Sitz des Landeseichamtes ausgewählt, da die meisten zu eichenden Messgeräte in der Region hergestellt wurden. 1947 unterstanden dem Ilmenauer Amt 14 weitere thüringer Eichämter. Ab 1953 war Ilmenau das Haupteichamt für den neu geschaffenen Bezirk Suhl. Seit 1992 ist Ilmenau wieder Sitz des Thüringer Landeseichamtes. Im Jahr 2004 hatte das Amt 82 Mitarbeiter, die insgesamt 166.365 Messgeräte eichten.

Außerdem ist Ilmenau seit 2002 Sitz einer Zweigstelle der Bundesanstalt für Wasserbau.

Bildung und Forschung

Universität und universitätsnahe Einrichtungen

Das alte Technikum
Das neue Technikum

Von überragender Bedeutung für die Stadt Ilmenau ist die Technische Universität Ilmenau, die aus dem 1894 gegründeten Thüringischen Technikum Ilmenau hervorgegangen ist. An der Universität sind etwa 7.000 Studenten (Stand Wintesemester 2005/2006) eingeschrieben, was einem Viertel der Einwohnerzahl Ilmenaus entspricht. Im Umfeld der Universität haben sich ein Reihe von Forschungseinrichtungen in der Stadt angesiedelt. Dazu gehören:

  • das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT), das sich unter Leitung des Miterfinders des MP3-Formats Karlheinz Brandenburg mit Codierverfahren für Audio- und Videosignale und deren Anwendung in der Akustik beschäftigt,
  • das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik (AST),
  • das Institut für Mikroelektronik und Mechatroniksysteme gGmbH (IMMS) sowie
  • das 1991 gegründete Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau (TGZ), das vorrangig der Praxisanwendung der Forschungsgergebnisse der TU Ilmenau dient.

Fach- und Berufsschulen

Neben der Technischen Hochschule (der heutigen TU) war besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die zur Ingenieurausbildung für die Glasindustrie Ilmenaus und der Region gegründete, von 1952 bis 1993 bestehende Fachschule für Technische Glasverarbeitung von Bedeutung. Diese ging im Ursprung auf die bereits im Jahr 1839 gegründete Fortbildungsschule für Handwerkslehrlinge zurück. Da mit der Wende 1989/90 und dem nachfolgenden Niedergang der Glasindustrie in Ilmenau der Bedarf an Ingenieuren bzw. Technikern in diesem Bereich stark zurück ging, war dann auch die Neugründung einer Fachschule für Technik mit dem Studienziel „Staatlich geprüfter Techniker“ nicht erfolgreich, sodass 1994 das Ausbildungsspektrum in das Staatliche Berufsschulzentrum Ilmenau eingegliedert wurde.

Allgemeinbildende Schulen

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Ilmenau nur eine Volksschule. Für einen höheren Schulabschluss mussten die Schüler die Gymnasien in Weimar oder Jena besuchen. Der Standort der Ilmenauer Schule war am Topfmarkt. Heute gehört dieses Gebäude zum Rathaus.

Ein neues Schulgebäude entstand in den 1880er-Jahren. Es befindet sich in der Karl-Zink-Straße und dient heute als Grundschule. 1894 bekamen die Knabenklassen ihr eigenes Schulhaus in der heutigen Karl-Liebknecht-Straße. Zur Zeit ist hier das Haus II der Goetheschule untergebracht. 1903 eröffnete dann schließlich das Realgymnasium Goetheschule, womit die Schüler auch in Ilmenau einen höheren Schulabschluss erlangen konnten. Nun besaß Ilmenau drei Schulen: eine Mädchen-, eine Knaben- und eine höhere Schule, was bis in die 1970er-Jahre unverändert blieb.

Als in den frühen 1970er-Jahren die Neubaugebiete errichtet wurden, bekam jedes zwei neue Schulen (eine Grund- und eine Oberschule). Auf dem Stollen sind die Grundschule Am Stollen sowie die Realschule Geschwister Scholl, auf der Pörlitzer Höhe die Grundschule Ziolkowski und die Realschule Heinrich Hertz. Des weiteren wurde in der Südstadt eine Oberschule eröffnet, die heute das Gymnasium Am Lindenberg beherbergt.

Mit dem Ilmenau-Kolleg besitzt die Stadt ein staatliches Institut zur Erlangung der Hochschulreife im Zweiten Bildungsweg. Dieses ging 1993 aus der 1991 gegründeten Außenstelle Ilmenau des Thüringenkollegs Weimar hervor und befindet sich in Trägerschaft des Ilm-Kreises.

Nach 1990 entstanden außerdem die Privatschule Franz von Assisi, die Lernförderschule Pestalozzi sowie die Sonderschule Dr. Hans Vogel.

Persönlichkeiten

Goethe und Goethefreunde

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Goethedenkmal vor dem Amtshaus
  • Johann Wolfgang Goethe weilte sehr oft in Ilmenau, für Bergbaustudien, naturwissenschaftliche Studien und zur Erholung, er feierte seinen letzten Geburtstag in Ilmenau
  • Corona Schröter war eine Goethe-Schauspielerin, verbrachte ihre letzte Lebensphase in Ilmenau zum Luftkuren, starb hier 1802 an Tuberkulose, ist in Ilmenau beerdigt.
  • Johann Peter Eckermann, der Sekretär Goethes, weilte mehrmals zu Kuren in Ilmenau.
  • Karl Ludwig von Knebel, Goethes „Urfreund“, wohnte von 1798 bis 1805 in Ilmenau

Persönlichkeiten im Gabelbach-Verein

(Der Gabelbach-Verein bestand im 19. Jh. in Ilmenau. Seine Mitglieder waren Dichter und Philosophen, die sich mit Goethes Werk in Ilmenau sowie der Natur des Gabelbachtals beschäftigten.)

Politiker

  • Dagmar Schipanski (CDU), eine Professorin der Universität, kandidierte 1999 für das Amt als Bundespräsidentin. Obwohl diese Kanditatur scheiterte, blieb sie anschließend politisch aktiv, so war sie von 1999 bis 2004 Thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Seit 2004 ist sie Präsidentin des Thüringer Landtages.
  • Claudia Nolte, Politikerin (CDU), 1994-1998 Bundesfamilienministerin.
  • Reichstagspräsident Paul Löbe gründete den SPD-Ortsverein (1898), arbeitete kurzzeitig in der Henne-Druckerei
  • Michael Krapp, Politiker (CDU), 1999-2004 Thüringer Kultusminister, Dozent an der Universität
  • Hansjoachim Walther, Politiker (DSU/CDU), 1990-1991 Bundesminister für besondere Aufgaben, arbeitete auch an der Universität
  • Günter Sieber (SED), DDR-Botschafter in Polen, geboren in Ilmenau
  • Fritz Sauckel (NSDAP), wohnte von 1922 bis 1925 in Ilmenau, Chef der NSDAP-Ortsgruppe und später Gauleiter Thüringens, studierte am Technikum.
  • Fritz Reinhardt (NSDAP), geboren in Ilmenau, NS-Staatssekretär im Finanzministerium, gründete die Ilmenauer Reichsfinanzschule.
  • Karl Zink (KPD), wohnte seit 1917 in Ilmenau, war ein Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten, wurde 1940 in Berlin hingerichtet.

Persönlichkeiten der Universität

siehe auch: Persönlichkeiten der Techn. Universität Ilmenau

Sportler

Weitere Persönlichkeiten

Sonstiges

Mundart

Ilmenau liegt im Bereich der zentralthüringischen Mundart, die zu den thüringisch-obersächsischen Mundarten zählt. Die Bezeichnung für die Stadt Ilmenau in dieser Mundart lautet "Ilmsch". Jedoch ist die Mundart heute in der Bevölkerung der Stadt nicht mehr so oft zu hören wie in den Dörfern der Umgebung. In der Nähe Ilmenaus verlaufen 2 Sprachgrenzen, nämlich zwischen Langewiesen und Gehren die Grenze zum Ilmthüringischen und der Rennsteig, der die Grenze zum Fränkischen markiert.

Beinamen und Titel

Ilmenau trug im Laufe seiner Geschichte viele Beinamen. Der erste war Bergstadt zwischen ausgehendem Mittelalter und 1930er-Jahren. Als um 1830 die ersten Kuranlagen in Ilmenau eröffneten, kamen Beinamen wie Kurort, Kurstadt, Luftkurort bzw. Bad Ilmenau hinzu. Seit den 1920er-Jahren wurden diese Beinamen nicht mehr verwendet, da der Kurbetrieb nun auch zurückging. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Beiname Industriestadt hinzu, da Ilmenau viele Industrieanlagen besaß. Zu DDR-Zeiten wurde auf diesen Titel großer Wert gelegt. Nach 1990 verschwand er wieder, da die Industrien ebenfalls schrumpften und sich Industriestadt nun, nach Untergang des Sozialismus und der damit verbundenen Arbeiterklassenideologie, eher grau und trostlos anhörte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Beiname Goethestadt immer häufiger verwendet. Heute wird er auf nahezu allen amtlichen Briefköpfen mitverwendet. Den Beinamen Hochschulstadt verwendete man von 1953 bis 1993, da in dieser Zeit eine Technische Hochschule existierte, aus der die heutige Technische Universität hervorging.

Staatlich zuerkannte Titel sind Universitätsstadt, offiziell seit 2004, obwohl die Universität schon seit 1993 bestand sowie Große kreisangehörige Stadt. Auf der Titelseite des Amtsblattes der Stadt Ilmenau werden die Titel wie folgt verwendet: Goethe- und Universitätsstadt, Große kreisangehörige Stadt.

Verse über Ilmenau

In Ilmenau, da ist der Himmel blau - Dies ist der wohl berühmteste Vers über die Stadt. Von der Stadtverwaltung wurde er in einer Marketingkampagne zu Ilmenau - himmelblau abgewandelt. Es gibt zahlreiche, teils satirische Abwandlungen dieses Verses, etwa In Ilmenau, da ist der Himmel grau und die Schranken unten. Jedes Mal wenn ein Expresszug auf der Linie Erfurt-Ilmenau-Themar verkehrte, kam vorher ein Zubringerzug aus Großbreitenbach, der nach Durchfahrt des Expresszuges wieder zurück fuhr. Da Schranken früher von Hand bedient wurden und kurz nacheinander drei Züge den Ilmenauer Bahnhof passierten, waren in diesem Zeitraum die Schraken am Bahnübergang der B88 in der Langewiesener Straße ca. 15 bis 20 Minuten geschlossen.

Des Weiteren schrieb Johann Wolfgang Goethe ein Gedicht mit dem Titel Ilmenau.

Literatur

  • Silke Leisner u. andere, ILMENAU - Beiträge zur Geschichte einer Stadt (ISBN 3-86180-043-8)
  • Claudia Fiala, Karl-Heinz Veit, Rainer Paschy, Ilmenau, Goethestadt und Universitätsstadt (ISBN 3-8968-31232)
  • Wilfried Nax, Carola Rittig, Petra Lindner, Die Technische Universität Ilmenau (ISBN 3-8970-26031)
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