Sonnendachse

Sonnendachse

Chinesischer Sonnendachs (Melogale moschata)

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Überfamilie: Marderverwandte (Musteloidea)
Familie: Marder (Mustelidae)
Unterfamilie: Helictidinae
Gattung: Sonnendachse
Wissenschaftlicher Name der Unterfamilie
Helictidinae
J. E. Gray, 1865
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Melogale
I.Geoffroy Saint-Hilaire, 1831

Die Sonnendachse (Melogale) sind eine Raubtiergattung aus der Unterfamilie der Helictidinae innerhalb der Familie der Marder (Mustelidae). Die Gattung umfasst fünf Arten, die in Südostasien leben. Mit den eigentlichen Dachsen sind sie nicht so eng verwandt wie einmal angenommen.

Beschreibung

Sonnendachse haben einen langen, buschigen Schwanz. Ihr Körperbau ist langgestreckt, die Beine sind relativ kurz. Ihre Fellfärbung variiert von graubraun bis dunkelbraun, wobei die Unterseite etwas heller ist. Charakteristisch sind ein weißer oder rötlicher Rückenstreifen sowie ein auffallend schwarz-weiß gemustertes Gesicht. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 33 bis 43 Zentimeter, der Schwanz wird 15 bis 23 Zentimeter lang und ihr Gewicht beträgt 1 bis 3 Kilogramm.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet der Sonnendachse erstreckt sich vom östlichen Indien und dem mittleren China über die Malaiische Halbinsel bis Borneo und Bali. Ihr Lebensraum sind in erster Linie Wälder, manchmal sind sie aber auch im Grasland zu finden.

Lebensweise

Sonnendachse sind dämmerungs- oder nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich in natürliche Unterschlupfe oder Baue anderer Tiere zurück, sie graben im Gegensatz zu anderen Dachsen keine eigenen Baue. In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie auch auf Bäume klettern, manchmal ruhen sie sogar in Astgabeln. Über ihr Sozialverhalten ist wenig bekannt, vermutlich leben sie einzelgängerisch.

Nahrung

Sonnendachse sind Allesfresser, die sowohl kleine Wirbeltiere (vorwiegend Frösche und Echsen), Insekten und Würmer als auch Früchte und andere Pflanzenteile zu sich nehmen.

Fortpflanzung

Nach einer rund 60-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen ein bis fünf (meist zwei) Jungtiere zur Welt. Diese werden mit rund zwei bis drei Monaten selbständig.

Die Arten

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0801857899

Einzelnachweise

  1. Nadler, Streicher, Stefen, Schwierz, Roos (2011): A new species of ferret-badger, Genus Melogale, from Vietnam. Der Zoologische Garten, Volume 80, Issue 5, 2011, Seite 271–286, DOI:10.1016/j.zoolgart.2011.08.004
Commons: Melogale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien