Simmershausen (Fuldatal)

Simmershausen
Gemeinde Fuldatal
Koordinaten: 51° 22′ N, 9° 31′ OKoordinaten: 51° 22′ 14″ N, 9° 31′ 3″ O
Höhe: 151 (144–224) m ü. NHN
Fläche: 6,94 km²[1]
Einwohner: 2434 (30. Juni 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 351 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1970
Postleitzahl: 34233
Vorwahl: 0561

Simmershausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Fuldatal im nordhessischen Landkreis Kassel. Die Simmershäusner werden auch Schneegänse genannt.

Geographische Lage

Simmershausen liegt wenige Kilometer nördlich von Kassel an der Fulda, westlich der Fuldaschleife, die die Landzunge Gut Kragenhof einschließt. Durch den Ort fließt der Bach Espe (in Simmershausen „Haufe“ genannt), der wenige Meter unterhalb in die Fulda mündet. Die Staustufe Wahnhausen westlich von Wahnhausen staut die Fulda hier zu einem lang gestreckten See auf. Das Dorf befindet sich an einem Hang westlich des Flusses. Die nächsten Nachbarorte im Gemeindegebiet sind das weiter nördlich gelegene Rothwesten, das an der Fulda-Staustufe gelegene Wahnhausen sowie das südlich zwischen Kassel und Simmershausen gelegene Ihringshausen. Simmershausen ist mit 11 Brücken der Brückenreichste Ort in der Gemeinde.[3]

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Simmershausen im Jahre 1074 als Simareshusun auch Simaressun in den Güterregistern des Klosters Hasungen. 1308 schenkte Ludolph I. Groppe von Gudenberg bei der Aufnahme einer seiner Töchter in das Kloster Ahnaberg diesem das Kirchenpatronat von Simmershausen.[4] Im Jahr 1397 verkaufte Burkhardt von Schöneberg das Dorf an die Landgrafschaft Hessen.

Etwas westlich von Simmershausen lag der im 14. Jahrhundert wüst gefallene kleine Ort Barghausen, dessen Bewohner wohl nach Simmershausen zogen.

Im Jahr 1999 erschien zur 925-Jahr-Feier die Chronik über Simmershausen, die inzwischen durch einen Ergänzungsband erweitert wurde.

Ortsname

Der in Urkunden wiedergegebene Ortsname veränderte sich im Laufe der Zeit mehrfach, je nachdem, wie der Schreiber es gehört hatte bzw. glaubte, das Gehörte am besten schriftlich wiederzugeben (in Klammer das Jahr der Erwähnung):[5]: Simareshusun, Simaressun (1074), Simeressun (Anfang 12. Jahrhundert), Simonshusen (1240), Simanneshusen (1271), Symanshusen (1313), Obernsimedshusen (1339), Symishusen (1367), Symetshusen (1395), Symershusen (1520).

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen entstand am 1. Januar 1970 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Ihringshausen, Simmershausen, Wahnhausen, Knickhagen und Wilhelmshausen die Gemeinde Fuldatal.[6] Dadurch wurde Simmershausen ein Ortsteil der Großgemeinde Fuldatal. Sitz der Verwaltung wurde Ihringshausen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Simmershausen bietet dem Besucher nicht nur alte, guterhaltene Fachwerkhäuser. Es befinden sich hier auch das Heimatmuseum Fuldatal sowie das Wassererlebnishaus Fuldatal, wo ständig verschiedene Lernangebote rund um das Wasser angeboten werden.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Orts

Mit Simmershausen verbundene Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Simmershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen und Fakten In: Webauftritt der Gemeinde Fuldatal, abgerufen im März 2016.
  2. Zahlen und Fakten, Ortsteil Simmernhausen In: Webauftritt der Gemeinde Fuldatal, abgerufen im Juli 2020.
  3. 100.000 Euro pro Jahr: 26 Brücken lasten schwer auf der Gemeinde Fuldatal. 22. Februar 2017, abgerufen am 19. Februar 2022.
  4. Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Band 4, 1839, S. 237–242 - Digitalisat
  5. Simmershausen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. Juli 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Zusammenschluß der Gemeinden Ihringshausen, Knickhagen, Simmershausen, Wahnhausen und Wilhelmshausen im Landkreis Kassel zu der neuen Gemeinde „Fuldatal“ vom 17. Dezember 1969. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 1, S. 6, Punkt 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,0 MB]).