Sieraków

Sieraków
Wappen von Sieraków
Sieraków (Polen)
Sieraków (Polen)
Sieraków
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Międzychodzki
Gmina: Sieraków
Fläche: 14,08 km²
Geographische Lage: 52° 39′ N, 16° 5′ OKoordinaten: 52° 38′ 56″ N, 16° 4′ 53″ O

Höhe: 31 m n.p.m.
Einwohner: 5956 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 64-410
Telefonvorwahl: (+48) 61
Kfz-Kennzeichen: PMI

Sieraków (deutsch Zirke) ist eine Stadt im Powiat Międzychodzki der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 8641 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020).

Geographische Lage

Die Stadt liegt in der historischen Region Großpolen an der Warthe, etwa 65 Kilometer Luftlinie nordwestlich der Stadt Posen.

Geschichte

Warthebrücke bei der Stadt
Kloster

Zirke verfügte bereits in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts über Stadtrecht; 1458 hatte die Stadt dem Heer sechs ausgerüstete Soldaten zu stellen.[1] Um und vor 1524 befand sich hier eine königliche Zollstelle.[1] Zirke war eine adlige Stadt, zu der auch eine Grundherrschaft gehörte; am Ende des 18. Jahrhunderts befand sich die Stadt im Besitz des Grafen Lukas von Bninski.[2] In der Stadt befanden sich eine evangelische Pfarrkirche, eine katholische Pfarrkirche, ein Franziskanerkloster mit einer Klosterkirche[2] und eine Synagoge.[3]

Im 19. Jahrhundert gab es in Zirke eine Reihe von gewerblichen Betrieben,[1] und die Stadt hatte einen Bahnhof mit einer Güternebenstelle der Line MeseritzRokietnice der Preußischen Staatsbahn.[4] In Zirke befanden sich ein staatliches Gestüt, eine Oberförsterei und Braunkohlengruben.[5] 1919 musste das Königlich-Preußische Posen’sche Landgestüt in das „Friedrich-Wilhelm-Gestüt“ nach Neustadt (Dosse) evakuiert werden, da die Provinz Posen nach dem Posener Aufstand (1918–1919) und den ultimativen Forderungen des Versailler Vertrages zum Großteil an die Zweite Polnische Republik fiel.[6]

Seit 1939 war Zirke wieder Teil des Regierungsbezirkes Posen im 1941 neu gebildeten Landkreis Birnbaum (Wartheland), Reichsgau Wartheland. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Roten Armee besetzt und kam wieder zu Polen.

Bevölkerungsentwicklung bis 1921
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1800 1.206 darunter 253 Juden[1]
1837 1908 [1]
1861 2514 [1]
1867 2536 am 3. Dezember[7]
1871 2527 darunter 1180 Evangelische, 1140 Katholiken und 200 Juden (1130 Polen);[8] nach anderen Angaben 2527 Einwohner, davon 1179 Evangelische, 1169 Katholiken, 179 Juden[7]
1875 2542 [4]
1880 2944 [4]
1890 2926 darunter 1244 Evangelische, 1538 Katholiken und 55 Juden[4]
1905 3024 darunter 1133 Evangelische und 55 Juden[5]
1910 3216 am 1. Dezember[9]
Anzahl Einwohner nach dem Zweiten Weltkrieg
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
2014 6108
2019 6031 Ende Juni 2019

Gemeinde

Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Sieraków gehören die Stadt selbst und 15 Dörfer mit Schulzenämtern sowie weitere Ortschaften.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 472.
Commons: Sieraków – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b c d e f Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 472.
  2. a b Karl Joseph Huebner: Historisch-statistiscg-topographische Beschreibung von Südpreußen und Neu-Ostpreußen. Band 1, Leipzig 1798, S. 436–437.
  3. A. Bäck: Die Provinz oder das Großherzogthum Posen in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung. Posen, Berlin und Bromberg 1847, S. 134.
  4. a b c d Michael Rademacher: Pos_birnbaum. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. a b Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 20, Leipzig/Wien 1909, S. 954.
  6. Vgl. Zeitschrift für Ostforschung, Band 34, J.- G.- Herder-Institut (Hrsg.), 1985, S. 222 und Friedrich Freiherr von Senden: Geschichte der Freiherrn von Senden und Freiherrn Schuler von Senden, ISBN 978-3-86805-376-0, Pro Business, Berlin 2009, S. 227
  7. a b Königliches Statistisches Büro: Die Gemeinden und Gutsbezirke des preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Teil IV: Die Provinz Posen, Berlin 1874, S. 84–85, Ziffer 5 (Digitalisat, S. 91-92).
  8. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staates. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 143, Ziffer 1.
  9. gemeindeverzeichnis.de