Rudolf Schenck
Friedrich Rudolf Schenck (* 11. März 1870 in Halle (Saale); † 28. März 1965 in Aachen) war ein deutscher Chemiker und Mineraloge.
Leben
Schenck studierte Physik, Botanik, Chemie und Mathematik an der Universität Halle, wurde 1894 bei Jacob Volhard promoviert und arbeitete dort von 1893 bis 1897 als Assistent.[1] 1897 wurde er an der Universität Marburg zum Thema Untersuchungen über die krystallinen Flüssigkeiten habilitiert, war danach Assistent und ab 1899 Abteilungsvorsteher am dortigen Chemischen Institut.[1] 1906 wurde Schenk auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für physikalische Chemie an der RWTH Aachen berufen. 1910 erhielt er einen Ruf an die TH Breslau, wo er außerordentlicher Professor und Gründungsrektor war. Danach übernahm Schenck 1915 schließlich den Lehrstuhl für Chemie an der Universität Münster.[1] Von 1920 bis 1925 war Schenck Gründungsvorsitzender des Verbands der Deutschen Hochschulen (VDH), der Vorläuferorganisation des heutigen Hochschulverbands; 1929/30 Rektor der Universität Münster. 1935 wurde er emeritiert und ein Jahr darauf Direktor des „Staatlichen Forschungsinstituts für Metallchemie“ in Marburg, eine Stelle, die er bis 1950 innehielt.[1] Seinen Ruhestand verbrachte er in Aachen.[1] Von 1933 bis 1934 und 1936 bis 1941 war er zudem Erster Vorsitzender der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie.[1] Er gehörte auch dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) mit der Mitgliedsnummer 12144 an.[2]
Friedrich Rudolf Schenck ist der Vater von Hermann Schenck.
Ehrungen
- 1933 wurde er zum Mitglied der Leopoldina in Halle gewählt.[1]
- 1940 wurde er mit der Bunsen-Denkmünze der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie ausgezeichnet.[1]
Literatur
- Franz J. Bauer: Geschichte des Deutschen Hochschulverbandes. München 2000, ISBN 3-598-11440-0, S. 15.
- Manfred Rasch: Schenck, Friedrich Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 667 f. (Digitalisat).
- Bernd Haunfelder: Die Rektoren, Kuratoren und Kanzler der Universität Münster 1826–2016. Ein biographisches Handbuch. (= Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster. 14). Aschendorff, Münster 2020, ISBN 978-3-402-15897-5, S. 196–198.
Weblinks
- Literatur von und über Rudolf Schenck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rudolf Schenck im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Nachlass Bundesarchiv N 1325
- Schenck, Friedrich Rudolf. Hessische Biografie. (Stand: 3. September 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Rudolf Schenck bei academictree.org
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Kurze Übersicht über die Entwicklung des Fachs Chemie an der Universität Marburg von 1609 bis zur Gegenwart. (PDF; 4,4 MB) Neunte, verbesserte und ergänzte Auflage. Fachbereich Chemie der Philipps-Universität, Februar 2020, S. 73, abgerufen am 28. März 2020.
- ↑ Verein Deutscher Ingenieure (Hrsg.): Mitglieder-Verzeichnis 1954. Hoppenstedts Wirtschaftsverlag, Essen 1954, S. 692.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Rudolf His | Rektor der WWU Münster 1929–1930 | Paul Krause |
Personendaten | |
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NAME | Schenck, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Schenck, Friedrich Rudolf; Schenck, Friedrich R. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Mineraloge |
GEBURTSDATUM | 11. März 1870 |
GEBURTSORT | Halle (Saale) |
STERBEDATUM | 28. März 1965 |
STERBEORT | Aachen |