Rothenmoor
Rothenmoor Gemeinde Dahmen | ||
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Koordinaten: | 53° 40′ N, 12° 37′ O | |
Postleitzahl: | 17166 | |
Vorwahl: | 039933 | |
Lage von Rothenmoor in Mecklenburg-Vorpommern |
Rothenmoor ist ein Ortsteil der Gemeinde Dahmen im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern.
Geografie und Verkehrsanbindung
Rothenmoor liegt östlich des Kernortes Dahmen an der nördlich verlaufenden Landesstraße L 20. Nördlich erstreckt sich der 1395 ha große Malchiner See.
Geschichte
Die Geschichte von Gut Rothenmoor geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1372 gehörte es der Familie von Maltzahn, die bis 1877 in dessen Besitz blieb. Bei Rothenmoor befindet sich das Burgtal mit einem wendischen Burgwall. Das Gutshaus wurde im 17. Jahrhundert errichtet und seitdem mehrfach umgebaut. In der Mitte des 18. Jahrhunderts war Oberst Joseph von Maltzahn, Freiherr zu Wartenberg und Penzlin (1735–1805), der Grundherr auf Penzlin und Zubehör, darunter auch Rothenmoor. Dann wurde Gut Rothenmoor durch dessen Erbteilung zusammen mit Dahmen, Sagel, Federow, Großenluckow, Klein Luckow, Moltzow, Rambow, Ilkensee, Peckatel, Brustorf, Jennyhof und Peutsch zunächst Teil eines eigenständigen großen Güterkomplexes des Landrats[1] Friedrich von Maltzahn-Rothenmoor (1783–1864). Er vollzog als Grundherr für seine Kinder dann wiederum eine Güteraufteilung. Zuletzt wurde Vollrath Levin von Maltzahn (1838–1904) Gutsbesitzer in Rothenmoor, er konnte das Gut nicht halten und gründete mit seiner Frau Norty von Bülow in Paraguay eine Estancia Maltzan.[2]
Anschließend war Rothenmoor von 1877[3] bis 1945 im Besitz der Familie von Tiele-Winckler. Hans Werner von Tiele-Winkler-Miechowitz war 1903 Rittergutsbesitzer auf Rothenmoor.[4] Oskar Freiherr von Tiele-Winkler besaß Ende der 1920er Jahre etwa 1162 ha, davon 264 ha Wald. Rothenmoor war ein Lehngut mit Sagel ein Familienfideikommiss. Im Ort gab es zeitgleich drei jeweils 20 ha große Höfe der Familien F. Arndt, A. Tiedt sowie R. Wülferding.[5]
Auf Initiative von Helmuth von Maltzahn[6], der auch Schloss Ulrichshusen wieder aufgebaut und Schloss Gützkow sowie das Gutshaus Gnemern saniert hat, soll Rothenmoor durch den Bau von Ferienhäusern und eine Restaurierung des Gutshauses wieder belebt werden[7], was jedoch nicht unumstritten ist.[8]
Sehenswürdigkeiten
Baudenkmale
In der Liste der Baudenkmale in Dahmen sind für Rothenmoor sechs Baudenkmale aufgeführt, darunter
- das Gutshaus mit Park. Das Gutshaus ist ein unsanierter, zweigeschossiger Putzbau in U-Form aus dem 17. Jahrhundert. Die zwei Seitenflügel stammen aus der Mitte des 19. und aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.
- das Schmiedegehöft mit Wohnhaus, Stall und Schmiede
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Gutspark in Rothenmoor mit seltenen Pflanzen
- Knorreiche mit einem Brusthöhenumfang von 7,43 m (2016)
- Gutshaus im Jahr 2021
- Schmiede im Jahr 2008
- Knorreiche Rothenmoor im August 2021
Weblinks
- Gutshaus Rothenmoor auf werner-conrad.de, abgerufen am 1. Dezember 2019
- Drillingseiche bei Rothenmoor auf monumentale-eichen.de, abgerufen am 1. Dezember 2019
Einzelnachweise
- ↑ Maximillian Gritzner, Hans v. Borwitz u. Harttenstein, Friedrich Heyer v. Rosenfeld, Julius Graf v. Oeynhausen: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderten. Nach amtlichen Quellen. Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte verliehen von den Herzögen und Grossherzögen, Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin (Grossherzog Friedrich Franz II.). 1854. 6. 12. C. A. Starke, Görlitz 1881, S. 593 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Jürgen v. Flotow, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel) 1956. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band II, Nr. 13. C. A. Starke, 1956, ISSN 0435-2408, S. 304–322 (d-nb.info [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ Webseite der Gemeinde Dahmen innerhalb des Amtes 'Mecklenburgische Schweiz' (abgerufen am 29. Mai 2023)
- ↑ Jahresbericht über die Königliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1902 bis Ostern 1903. Schulnachrichten. 1903. Programm 358 Auflage. Verzeichnis der Ilfelder Lehrer und Schüler von Ostern 1853 bis Ostern 1903, Verzeichnis der Zöglinge und Schüler des Pädagogiums. 1879. Druck von Louis Hofer, Göttingen 1903, S. 39 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): 4. Letzte Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 209 (g-h-h.de [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ Der mit den Kühen spricht, Die Welt, 20. August 2001
- ↑ Start für die lange geplante Feriensiedlung, Nordkurier 17. Januar 2020
- ↑ Investor und BUND streiten über neue Ferienhaus-Siedlung, 12. August 2022