Roman Kreuziger (Radsportler, 1986)

Roman Kreuziger
Roman Kreuziger beim Giro d’Italia 2018
Roman Kreuziger beim Giro d’Italia 2018
Zur Person
Geburtsdatum 6. Mai 1986
Nation Tschechien Tschechien
Disziplin Straße
Zum Team
Aktuelles Team Bahrain Victorious
Funktion Sportlicher Leiter
Internationale Team(s)
2006–2010
2011–2012
2013–2016
2017–2018
2019–2020
2021
Liquigas
Astana
Tinkoff
Orica / Mitchelton
Dimension Data / NTT
Gazprom-RusVelo
Wichtigste Erfolge

Gesamtwertung Tour de Suisse 2008
Gesamtwertung Tour de Romandie 2009
Amstel Gold Race 2013

Team(s) als Sportlicher Leiter
2022– Bahrain Victorious
Letzte Aktualisierung: 31. Januar 2024

Roman Kreuziger (* 6. Mai 1986 in Moravská Třebová) ist ein ehemaliger tschechischer Radrennfahrer und späterer Sportlicher Leiter.

Karriere

Kreuziger gewann 2004 die tschechischen Meistertitel der Junioren im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen. Bei den Weltmeisterschaften 2004 in Verona gewann er das Straßenrennen und wurde Zweiter im Einzelzeitfahren. 2005 gewann er eine Etappe beim U23-Etappenrennen Giro delle Regioni.

Von 2006 bis 2010 fuhr Kreuziger beim italienischen UCI ProTeam Liquigas-Bianchi. Er gewann im Jahr 2008 die achte Etappe der Tour de Suisse, ein Bergzeitfahren von Altdorf zum Klausenpass, was ihm den Weg zum Gesamtsieg ebnete. In der Gesamtwertung der Tour de France 2009 und 2010 belegte er jeweils den achten Rang.

Beim Giro d’Italia 2011 konnte er für Astana die Nachwuchswertung für sich entscheiden und wurde Gesamtfünfter. Beim Giro d’Italia 2012 gewann er eine Bergetappe. 2013 siegte er – mittlerweile bei Tinkoff – beim Frühjahrsklassiker Amstel Gold Race nach einer Solofahrt.[1] Im selben Jahr erreichte er als Fünfter der Tour de France seine bis dahin beste Platzierung bei einer Grand Tour. Im Jahr 2016 wurde Kreuziger tschechischer Meister im Straßenrennen und bei der anschließenden Tour de France Gesamtzehnter. Beim bergigen Eintagesrennen Pro Ötztaler 5500 gewann 2017 er als Solist die Erstaustragung.[2]

Nach Ablauf der Saison 2021 beendete Kreuziger seiner Laufbahn als Aktiver und wurde Sportlicher Leiter bei Bahrain Victorious.[3]

Dopingverdacht

Wegen auffälliger Werte in seinem Biologischer Pass in den Jahren 2011 und 2012 wurde 2014 durch den Weltradsportverband UCI ein Dopingverfahren gegen Kreuziger eröffnet. Nachdem sein Radsportteam Tinkoff-Saxo ihn hierauf vom Aufgebot für die Tour de France strich, wurde Kreuziger durch die UCI suspendiert, so dass es auch auf den geplanten Start bei der Polen-Rundfahrt verzichten musste.[4] Gegen diese Suspendierung legte Kreuziger vor dem Court of Arbitration for Sport (CAS) Beschwerde ein, um bei der Vuelta a España 2014 starten zu können. Der CAS wies den Antrag jedoch am 20. August 2014 zurück.[5] Im September 2014 wurde er von einem Schiedsgericht des Gremiums des Olympischen Komitees Tschechiens (COC) freigesprochen. Die von der UCI vorgelegten Beweise, so das Gremium, würden eine Sperre nicht rechtfertigen.[6]

Im Zuge der Dopingermittlungen der Staatsanwaltschaft von Padua geriet er Ende 2014 in den Verdacht, Kunde des umstrittenen Sportmediziners Michele Ferrari gewesen zu sein.[7]

Familie

Sein gleichnamiger Vater gewann als Junior die Cyclocross-Weltmeisterschaft im Jahr 1983. Roman Kreuziger selbst gewann die Silbermedaille der Junioren bei der Weltmeisterschaft 2004.

Erfolge

Roman Kreuziger bei der Tour de France 2013

2004

  • Tschechischer Meister – Straßenrennen (Junioren)
  • Tschechischer Meister – Einzelzeitfahren (Junioren)
  • Regenbogentrikot Weltmeister – Straßenrennen (Junioren)
2005
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2015
2016
  • Tschechischer Meister – Straßenrennen
2017

Grand Tour-Platzierungen

Grand Tour200720082009201020112012201320142015201620172018201920202021
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro5152855
Gelbes Trikot Tour de FranceTour1288112517102416109
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta216128

Ehrungen

Kreuziger wurde 2004, 2008, 2009, 2013 und 2018 Gewinner der jährlichen Umfrage zum Král cyklistiky (Radsportkönig) des tschechischen Radsportverbandes Československý svaz cyklistiky.[8]

Commons: Roman Kreuziger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. radsport-news.com vom 14. April 2013:Kreuziger düpiert die Favoriten
  2. Kreuziger jubelt nach 5.500 Höhenmetern in Sölden. In: radsport-news.com. 25. August 2017, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  3. Kreuziger alla Bahrain-Victorious: «Idea di Colbrelli. Qui uno spirito vincente» - Bicisport. In: quibicisport.it. 15. Oktober 2021, abgerufen am 17. Oktober 2021 (englisch).
  4. radsport-news.com vom 2. August 2014:UCI suspendiert Kreuziger wegen auffälliger Blutwerte
  5. cyclingnews.com vom 20. August 2014: Kreuziger loses CAS appeal and will miss Vuelta a Espana
  6. Vorgelegte Beweise sind unzureichend - Roman Kreuziger von Dopingvergehen freigesprochen. sportal.de, 22. September 2014, abgerufen am 23. September 2014.
  7. Gazetta dello Sport: Systematisches Doping bei Astana. radsport-news.com, 10. Dezember 2014, abgerufen am 11. Dezember 2014.
  8. Král cyklistiky. Abgerufen am 8. April 2019 (tschechisch).