Rodopi (Regionalbezirk)

Regionalbezirk Rodopi
Περιφερειακή Ενότητα Ροδόπης
(Ροδόπη)
Datei:PE Rodopis in Greece.svg
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Basisdaten
Staat: Griechenland
Region: Ostmakedonien und Thrakien
Fläche: 2.550,959 km²
Einwohner: 104.262 (2021[1])
Bevölkerungsdichte: 40,9 Ew./km²
NUTS-3-Code-Nr.: EL513
Gliederung: 4 Gemeinden
Website: www.perodopis.eu

Rodopi (griechisch Περιφερειακή Ενότητα Ροδόπης Periferiakí Enótita Rodópis) ist einer der sechs Regionalbezirke der griechischen Region Ostmakedonien und Thrakien. Er ist der einzige griechische Regionalbezirk, in dem die Angehörigen der muslimischen Minderheit Griechenlands (vorwiegend Türken und bulgarischsprachige Pomaken) mit rund 55 Prozent die Mehrheit der Bevölkerung stellen[2]. Bis 1994 bildete er eine Präfektur, die einen eigenen Präfekturrat wählte. Durch die Zusammenlegung mit der Präfektur Evros zu den Präfekten-Wahlen 1994 wurde mit der Über-Präfektur Rodopi-Evros[3] ein Gebiet geschaffen, in dem die Bevölkerungsmehrheit nicht muslimisch ist.[4] Mit der Verwaltungsreform 2010 wurde die Präfektur abgeschafft und ihre Kompetenzen wurden teils an die Region und teils an die durch Zusammenlegung erheblich vergrößerten Gemeinden abgegeben. Der Regionalbezirk entsendet acht Abgeordnete in den Regionalrat; er hat ansonsten keine politische Bedeutung.

Hauptort Rodopis ist die Stadt Komotini; sie ist zugleich auch die größte Stadt in dem Gebiet. Rodopi umfasst außerdem die Gemeinden Arriana, Iasmos und Maronia-Sapes.

Geografie und Infrastruktur

Fluss am Rand der Ortschaft Pandrossos

Rodopi liegt an der Ägäis und grenzt an den Regionalbezirk Xanthi im Westen und an Evros im Osten. Im Norden grenzt Rodopi an den bulgarische Oblast Kardschali. Rodopi ist durch die Autobahn 2 sowie eine Fernbahnlinie erschlossen.

Ausschließlich in Rodopi wird der Wein Ismarikos (französisch Vin régional d'Ismaros) erzeugt.

Geschichte

Der Regionalbezirk ist nach den Rhodopen (griech. Rodopi) benannt, einem bewaldeten Rumpfgebirge. Die Rhodopen galten als sagenhafte Heimat des Sängers Orpheus.

Nach den Balkankriegen von 1912–13 wurde die Region Teil Bulgariens. Nach dem Griechisch-Türkischen Krieg wurde die Präfektur im Lausanner Vertrag 1923 Griechenland zugesprochen. Sie wurde zur neuen Heimat vieler griechischer Vertriebener, die nach diesem Vertrag Gebiete in der Türkei (u. a. Ostthrakien) verlassen mussten. Die nicht-muslimische bulgarische Bevölkerung hingegen musste diese Gebiete räumen. Während des Zweiten Weltkrieges fiel Rodopi in die bulgarische Besatzungszone und wurde von Bulgarien annektiert. Dies wurde 1945 rückgängig gemacht.

Commons: Rodopi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2021, Griechisches Statistisches Amt (ΕΛ.ΣΤΑΤ) ELSTAT (Excel-Dokument, 67,5 kB)
  2. Zahlen aus einer Studie der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen (Memento des Originals vom 7. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ecd.uoa.gr (engl.)
  3. Website der Über-Präfektur (griech.) (Memento des Originals vom 9. September 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nare.gr
  4. Christoph Pan: Die Minderheitenrechte in Griechenland, in: Christoph Pan und Beate Sibylle Pfeil: Minderheitenrechte in Europa, Zweite überarbeitete und aktualisierte Auflage (Handbuch der europäischen Volksgruppen, Band 2), Wien 2006, ISBN 978-3-211-35307-3, S. 202