Robert Franz Müller

Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Robert Franz Müller

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Robert Franz Müller (* 26. Juni 1864 in Wien; † 15. Februar 1933 ebenda) war ein anerkannter österreichischer Beethoven-, Mozart-, Schubert-, Strauss- und Franz-von-Suppè-Forscher.

Leben und Werk

Robert Franz Müller, der Klavier, Orgel, bei Joseph Hellmesberger senior Violine und bei Anton Bruckner Kontrapunkt gelernt hat, musste nach der Matura der von ihm gewünschten Künstlerlaufbahn entsagen und stattdessen in den Staatsdienst eintreten, von dem er nach vier Jahrzehnten als Oberrechnungsrat in den Ruhestand gewechselt ist.[1] In seiner Freizeit widmete er sich allerdings als Komponist und Chormeister der praktisch ausgeübten Musik sowie als Historiker der musikhistorischen Forschung, deren Ergebnisse er in zahlreichen Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen veröffentlicht hat. In diesem Zusammenhang berichtet der Musikwissenschaftler Michael Lorenz, der Robert Müllers Leben, Werk und Wirken detailliert recherchiert und dokumentiert hat,[2] dass der verdiente Beethoven-, Mozart-, Schubert- und Strauss-Forscher Müller in Wiener Archiven wertvolle Akten und Dokumente gestohlen hat, von denen nach Müllers Tod eine unbestimmte Auswahl von Müllers Sohn retourniert wurden.[2] Robert Müllers Diebstählen ist allerdings zu verdanken, dass einige musikhistorisch wertvolle Akten und Dokumente, die er sich für seine Forschungstätigkeit unrechtsmäßig angeeignet hat, deswegen dem Justizpalastbrand entkommen sind und heute der Nachwelt zur Verfügung stehen. Demgemäß hat der Suppè-Forscher Andreas Weigel bedauert, dass Müller, dessen akribischem Aktenstudium die Nachwelt grundlegende Korrekturen zu Franz von Suppès Biografie verdanke, die von ihm 1926 ausgewerteten Landrechtsakten über Suppè[3] nicht auch gestohlen habe, was diese essentiellen Verlassenschafts- und Pupillar-Akten, die verbindliche Informationen über Suppès väterliche und mütterliche Vorfahren sowie seine Lebens- und Ausbildungszeit in Zadar (bis 1835) und Wien (bis 1838) enthielten, vor den Flammen des Justizpalastbrandes gerettet hätte.[4]

Robert Müllers Nachlass befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek für die sein Sohn Othmar Johannes Müller eigens eine „kurze biographische Skizze über Robert Franz Müller“ verfasst hat, die über Müllers Leben und Wirken Aufschluss gibt.[1]

Quellen

Nachlass

Literatur

  • Andreas Weigel: „Robert Franz Müllers Bericht über Suppès Vormundschaftsakt“. In: Andreas Weigel: Franz von Suppè (1819–1895). Mensch. Mythos. Musiker. Ehrenbürger von Gars. Begleitpublikation zur Jubiläums-Ausstellung des Zeitbrücke-Museums Gars. Mit Beiträgen von Andreas Weigel, Anton Ehrenberger, Ingrid Scherney und Christine Steininger. 424 Seiten mit ca. 200 Abbildungen.(Gars am Kamp) 2019. ISBN 978-3-9504427-4-8. S. 28, S. 35f. und S. 392.

Einzelnachweise

  1. a b Othmar Johannes Müller: Kurze biographische Skizze über Robert Franz Müller. Österreichische Nationalbibliothek. Musiksammlung. Nachlass Robert Franz Müller (Maschinenschrift, 2 Bl.)
  2. a b Michael Lorenz: Robert Franz Müller and Beethoven's Third Will
  3. Robert Franz Müller: Vom Jungen Franz v. Suppè. Neues aus alten Landrechtsakten. In: („Neues Wiener Journal“. 17. März 1926, S. 3)
  4. Andreas Weigel: Hut ab vor dem akribischen Suppè-Forscher Robert Franz Müller. Hinweis auf Robert Franz Müllers (1864–1933) biografisch aufschlussreichen Artikel „Vom Jungen Franz v[on] Suppè. Neues aus alten Landrechtsakten“