Ratmaringhausen
Koordinaten: 51° 21′ 17″ N, 8° 43′ 22″ O
Ratmaringhausen ist eine Wüstung in der Gemarkung von Heringhausen in der nordhessischen Gemeinde Diemelsee. Der Ort wurde 1241 erstmals urkundlich erwähnt.
Geographische Lage
Der Ort lag auf etwa 410 Meter über Normalhöhennull, etwa 1 Kilometer südlich von Heringhausen und etwa 1,5 Kilometer nördlich von Giebringhausen.[1]
Geschichte
Ratmaringhausen wurde im Jahre 1241 erstmals urkundlich erwähnt. Im Verlauf der Geschichte finden sich verschiedene Schreibweisen des Ortsnamens. Die bekannten urkundlichen Zeugnisse sind:[1]
- Rathmarinchusen (1241) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 58, Nr. 34][2]
- Ratmerinchusen (1355) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 175, Nr. 308][2]
- Ratmerchusin (1416) Güterverzeichnis Kloster Bredelar, S. 155.[3]
1355 verkauften „die von Scharfenberg“ dem Kloster Bredelar ihr Gut in Ratmaringhausen. Im Güterverzeichnis des Klosters Bredelar von 1416 wurde der Ort als „Ratmerchusin“ geführt. 1526 überließen die Waldecker Grafen dem Kloster Bredelar eine Wiese in „Radmeringhausen“. 1376 hatte Johann von Padberg ein Viertel des Zehnten an das Kloster Bredelar verpfändet. 1510 und 1537 besaßen die Grafen von Waldeck und die Herren von Padberg den Zehnten je zur Hälfte.[1][3]
Varnhagen nennt 1825 eine Mühle zu „Ratmerckusen zwischen Heringhausen und Gieberinghausen: Die Gieberinghäuser geben noch heutigentags Ratmaringhäuser- und Holzhäuser Zehnten und Ratmaringhausen wird also mit Holzhausen nächst zusammen liegen. Die Mühle zu Rattmigkhausen oder Ratmigkusen kommt 1637 vor. Sie stehet an der Dimel, nach Heringhausen hin und ist die Heringhäusermühle.“[4]
Literatur
- Ulrich Bockshammer: Ältere Territorialgeschichte der Grafschaft Waldeck, Schriften des Hessischen Amts für geschichtliche Landeskunde, Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg, 1958, Seiten 59 und 225. (Teilvorschau online)
- Gottfried Ganßauge, Walter Kramm, Wolfgang Medding: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, Neue Folge, Band 3, Kreis des Eisenberges, Bärenreiter-Verlag, Kassel, 1939, Seite 251. (Digitalisat online)
- Heinrich Höhle: Die untergegangenen Ortschaften oder Die Wüstungen in Waldeck. Bing, Korbach, 1931, S. 220, Nr. 40
- Helmut Müller: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Paderborn 1. Die Zisterzienserabtei Bredelar. Germania Sacra, 3. Folge 6, Walter de Gruyter, Berlin/Boston, 2013, ISBN 978-3-11-027726-5, S. 241 (Digitalisat)
- Helmut Müller: Die Urkunden des Klosters Bredelar. Texte und Regesten. Hrsg.: Sauerländer Heimatbund. 1994, ISBN 3-930271-15-X.
- Johann Adolph Theodor Ludwig Varnhagen: Grundlage der Waldeckischen Landes- und Regentengeschichte, Band 1, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1825. (Seite 56, Digitalisat-online)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ratmaringhausen (Gemarkung Heringhausen), Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. November 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Helmut Müller: Die Urkunden des Klosters Bredelar. Texte und Regesten. Hrsg.: Sauerländer Heimatbund. 1994, ISBN 3-930271-15-X.
- ↑ a b Johann Suibert Seibertz (Hrsg.): Quellen der Westfälischen Geschichte. Band 1, 1857, S. 155 (google.de).
- ↑ Johann Adolph Theodor Ludwig Varnhagen: Grundlage der Waldeckischen Landes- und Regentengeschichte, Seite 56.