Radlpass Straße
Landesstraße B76 in Österreich | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Basisdaten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenbeginn: | Kreisverkehr Lieboch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenende: | Radlpass | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtlänge: | 49,3 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenverlauf
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Die Radlpass Straße B 76 ist eine Landesstraße in Österreich mit einer Länge von 49,3 km. Namensgebend ist der Radlpass, ein Alpenpass auf der Grenze von Österreich und Slowenien.
Geschichte
Die Straße von Graz über Straßgang, Lannach, Stainz, Frauenthal bis Deutschlandsberg wurde durch das Gesetz vom 3. Oktober 1868 den Bezirksstraßen I. Klasse zugerechnet.[1] Ihre Fahrbahn war damals nicht befestigt, sie wurde zwar nach Schneefällen geräumt,[2] es kam aber auch vor, dass nach starken Regenfällen Lastkraftwagen bis an die Achsen einsanken und erst nach mehrstündiger Arbeit, an der sich auch die Chauffeure der wartenden anderen Wagen beteiligten, wieder freigemacht werden konnten.[3] Dass die Straße nur als Bezirksstraße galt und daher aus den nur sehr knappen Mitteln des Bezirkes erhalten werden musste, führte immer wieder zu Protesten. Nach einer Schilderung waren „… die Straßen zu unergründlichen Kanälen von Kot und Staub geworden …“, Forderungen an das Land oder den Bund auf Übernahme und die Herstellung einer einwandfreien Straßendecke blieben erfolglos, weil sich die verschiedenen politischen Lager nicht mehr auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten.[4]
Seit dem 1. April 1938 wurden die Bezirksstraßen I. Ordnung in der Steiermark als Landesstraßen geführt.[5]
Die Radlpass Straße gehörte danach vom 1. Jänner 1951[6] bis 31. März 2002[7] zum Netz der Bundesstraßen in Österreich, seither ist sie eine Vorrangstraße des Landes Steiermark. Die Bezeichnung B 76 wurde beibehalten, ist aber kein Hinweis auf eine Bundesstraße mehr.
Verlauf
Die Radlpass Straße beginnt in der Gemeinde Lieboch an einem Kreisverkehr mit der Packer Straße B 70. Die B 76 kreuzt in Folge die Süd Autobahn A 2 und führt an Lannach auf einer Umfahrungsstraße vorbei. Jedoch siedeln sich laufend Industrie- und Gewerbebetriebe entlang der Radlpassstraße an, was zu einem sehr starken Verkehrsaufkommen führt. Im Berufsverkehr ist aufgrund der kleindimensionierten Kreisverkehre (Kurvenradien) in den Gemeindegebieten von Lannach und Deutschlandsberg mit Staus zu rechnen. In weiterer Folge führt die B 76 weiter über Stainz, dessen Umfahrung sie bildet, bis nach Deutschlandsberg. Diese Strecke führt teilweise durch hügeliges Gelände, was zur Folge hat, dass die Radlpassstraße hohes Gefälle bzw. Steigungen aufweist.
Der Straßenverlauf bewirkt auch überdurchschnittlichen Erhaltungsaufwand, so wurde die Strecke über den Johngraben im Sommer 2022 eingehend inkl. ihrer Entwässerungsanlagen mit einem Aufwand von ca. 850.000 Euro saniert.[8] Der Kreisverkehr im Süden von Stainz wird im Durchschnitt von täglich über 12.500 Kraftfahrzeugen frequentiert, er wird 2023 saniert und eine 25 cm starke Betondecke auf dem einschließlich der Kanäle ebenfalls sanierten Untergrund aufgebracht. In diese Sanierung werden ca. 600.000 Euro investiert.[9]
An einigen Steigungen wurde ein dritter Fahrstreifen errichtet, um schnelleren Verkehrsteilnehmern das Überholen zu ermöglichen. An Deutschlandsberg führt die B 76 als Umfahrungsstraße vorbei. Südlich von Deutschlandsberg zweigt die Sulmtal Straße B 74 von der Radlpassstraße ab. Als nächste größere Orte folgen Schwanberg und Eibiswald. In Eibiswald kreuzt die B 76 die Südsteirische Grenz Straße B 69. Auf einem kurzen Stück teilen sich die beiden Landesstraßen die Trasse. Der weitere Verlauf der Radlpass Straße führt zum Radlpass an der Grenze zu Slowenien.
Weblinks
Quellen
- ↑ Gesetz vom 3. Oktober 1868, giltig für das Herzogthum Steiermark, womit die Bezirksstraßen I. Classe bestimmt werden. LGBl. Nr. 14/1868.
- ↑ Waltraud Weisi: Ein Blick zurück 1927–1938. Die ganz andere Bezirksgeschichte. Ein Spaziergang in das Damals unserer engeren Heimat. Simadruck Deutschlandsberg 2015. S. 49.
- ↑ Weisi, Blick zurück. S. 53.
- ↑ Markus Roschitz: Die NSDAP in der Region Schwanberg 1930–1938. StudienVerlag Innsbruck-Wien 2020. ISBN 978-3-7065-6018-4, S. 44–45.
- ↑ Gesetz über die öffentlichen Straßen mit Ausnahme der Bundesstraßen (Landes-Straßenverwaltungsgesetz). LGBl. Nr. 20/1938, § 59 Abs. 2(b).
- ↑ Bundesstraßengesetz vom 18. Februar 1948, Verzeichnis D.
- ↑ Bundesstraßen-Übertragungsgesetz, BGBl. I Nr. 50/2002 (PDF; 153 kB).
- ↑ B 76: Johngraben wird um 850.000 Euro saniert. In: Wochenzeitschrift „Weststeirische Rundschau“. Nr. 31 (5. August 2022), 95. Jahrgang 2022. Seite 1.
- ↑ B 76: Eine Betondecke für den Kreisverkehr Stainz. In: Wochenzeitschrift „Weststeirische Rundschau“. Nr. 21 (26. Mai 2023), 96. Jahrgang 2023. Seite 14.
B76 | Die Radlpass Straße befand sich wie die anderen ehemaligen Bundesstraßen in der Bundesverwaltung. Seit dem 1. April 2002 steht sie unter Landesverwaltung und führt zwar das B in der Nummer weiterhin, nicht aber die Bezeichnung Bundesstraße. |