St-Sulpice (Paris)
Saint-Sulpice ist eine katholische Pfarrkirche im Pariser Stadtteil Quartier de lâOdĂ©on (im 6. Arrondissement). Sie ist dem heiligen Sulpicius II. von Bourges als Namenspatron geweiht.
Die Kirche hat eine LĂ€nge von 118 m und eine Breite von 57 m. Mit diesen MaĂen ist sie nur wenig kĂŒrzer als die Kathedrale Notre Dame de Paris und damit die zweitgröĂte Kirche der Stadt. Unter den Kirchenschiffen befinden sich diverse Krypten, deren GrundflĂ€chen zusammen fast genauso groĂ sind wie die GrundflĂ€che der Kirche selbst.
Saint-Sulpice wurde von einigen der gröĂten Adelsfamilien Frankreichs (darunter die Familien CondĂ©, Conti und Luynes) zur GrabstĂ€tte auserkoren. In der Krypta ist auch der Komponist und langjĂ€hrige Organist von St. Sulpice, Charles Marie Widor, bestattet. BerĂŒhmte Persönlichkeiten wurden in der Kirche getauft und heirateten dort, so z. B. Victor Hugo und Heinrich Heine.
Aus dem Priesterseminar St. Sulpice sind bedeutende Persönlichkeiten wie z. B. Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord hervorgegangen.
Die Hauptorgel der Kirche, weltweit berĂŒhmt und ein weitgehend im Originalzustand erhaltenes Meisterwerk von François-Henri Clicquot und Aristide CavaillĂ©-Coll, war zur Zeit ihrer Entstehung eine der gröĂten Europas und wurde bzw. wird von berĂŒhmten Musikern gespielt.
Geschichte
Der romanische, mehrfach erweiterte VorgĂ€ngerbau aus dem 12. Jahrhundert wurde im 17. Jahrhundert gröĂtenteils abgerissen. 1646 wurde der Grundstein zu einem Neubau nach den PlĂ€nen von Christophe Gamard gelegt, 1655 ĂŒbernahm Louis Le Vau die Bauleitung. Nach dessen RĂŒcktritt legte Daniel Gittard einen Entwurf vor, der ab 1660 verwirklicht wurde. Bereits 1678 unterbrach Geldmangel die Bauarbeiten. Nur der Chor samt Umgang und Kapellen sowie das Nordquerhaus und die Vierungspfeiler waren damals fertig. Langhaus, Vierung und sĂŒdlicher Querhausarm wurden erst zwischen 1719 und 1736 durch Gilles-Marie Oppenordt errichtet.
Saint-Sulpice ist eine dreischiffige Basilika mit Umgangschor und kaum ĂŒber die Fluchtlinie vortretendem Querhaus. Zwischen den Strebepfeilern sind Kapellen eingezogen, unter denen die Marienkapelle (Chapelle de la Vierge) am Chorhaupt hervortritt. Das Mittelschiff ist zweizonig aufgebaut: unten Pfeilerarkaden mit einer vorgelagerten korinthischen Pilasterordnung, darĂŒber die Wölbungszone mit einer LĂ€ngstonne samt Stichkappen fĂŒr die Obergadenfenster. Die Gesamtdisposition ist als Reduktion des Schema der gotischen Pariser Kathedrale Notre-Dame zu verstehen, vermittelt ĂŒber die Pfarrkirche St-Eustache de Paris. Auch Detailformen in den Ă€lteren Bauteilen (scheitelrippenartiges Profil, schlusssteinartige Rosetten) erinnern an gotische Vorbilder.
Die westliche Doppelturmfassade gehört, wiewohl noch zur Zeit der Bauarbeiten am Langhaus errichtet, einer neueren Stilstufe an. Aus einem Wettbewerb ging 1732 der Theaterarchitekt Giovanni NiccolĂČ Servandoni, ein Florentiner französischer Abstammung, als Sieger hervor. Sein Entwurf gewann in der Realisierung mehr und mehr antikisch-römische GröĂe und weist schon auf den frĂŒhen Klassizismus voraus, eine Tendenz, die Jean-François Chalgrin mit seinem Entwurf fĂŒr neue Turmfreigeschosse (nur Nordturm realisiert) fortschrieb.
Servandoni war in Paris eigentlich berĂŒhmt geworden mit seinen barocken BĂŒhnen- und Festdekorationen, die ihn auch nach Lissabon, Dresden und London fĂŒhrten. Und eine Ă€hnliche Tendenz zur theaterhaften Prachtentfaltung findet sich auch hier, allerdings in einer etwas zwiespĂ€ltigen Version. Was auf einer BĂŒhne wirkt, wirkt nicht unbedingt an einer Kirchenfassade. Servandoni hat hier bei weitem nicht das erreicht, was bei anderen groĂen Barockkirchen so ĂŒberzeugend wirkt. Die Fassade von St-Sulpice ist proportional unausgewogen. Die beiden groĂen ĂŒbereinander liegenden SĂ€ulenhallen werden von den TĂŒrmen nicht zusammengefasst.
1642 grĂŒndete Jean-Jacques Olier (1608â1657) hier die Kongregation der Sulpizianer, einen katholischen Orden, und das Priesterseminar St. Sulpice, mit dem Hauptzweck der akademischen und spirituellen Priestererziehung, die bis heute existiert. Das Priesterseminar und die Schule von Saint-Sulpice waren geistige Horte der Französischen Revolution. Aus ihnen sind SieyĂšs und Talleyrand, fĂŒhrende Köpfe der Revolution, hervorgegangen.
WĂ€hrend der Revolution wurde die Kirche als Siegestempel (Temple de la Victoire) bezeichnet, woran heute noch ein Schild ĂŒber der MitteltĂŒr des Haupteinganges erinnert, kurz danach aber geplĂŒndert und beschĂ€digt. Im Rahmen der Wiederaufbauarbeiten wurde die erste SĂŒdkapelle mit zwei Fresken von EugĂšne Delacroix aus den Jahren 1858 bis 1861 geschmĂŒckt, die den Kampf Jakobs mit dem Engel und die Geschichte Heliodors zeigen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Delacroix möglicherweise ein Sohn von Charles-Maurice de Talleyrand-PĂ©rigord war, der im Priesterseminar St. Sulpice ausgebildet worden war.
Seit dem Brand von Notre-Dame 2019 ĂŒbt St-Sulpice vorĂŒbergehend faktisch die Funktion einer Kathedrale (in Bezug auf diözesane liturgische Veranstaltungen) aus.
Orgeln
Saint-Sulpice verfĂŒgt ĂŒber zwei Orgeln: die groĂe Hauptorgel auf der Westempore, und eine Chororgel. In Saint-Sulpice findet jeden Sonntag um 10:00 Uhr ein Orgelkonzert statt (Auditions des Grandes Orgues Ă Saint Sulpice, vor dem Gottesdienst um 11:00 Uhr, der mit einem 15-minĂŒtigen âPrĂ©ludeâ der Hauptorgel ab 10:45 Uhr eingeleitet wird).[1]
Die rĂ€umlichen und akustischen Gegebenheiten von Saint-Sulpice, mit Chor- und Hauptorgel, berĂŒcksichtigend, schrieben Charles-Marie Widor 1885/1890 die Messe op. 36 und sein Student und Stellvertreter Louis Vierne 1899 die Messe solennelle.
Hauptorgel
Die Hauptorgel geht auf ein Instrument zurĂŒck, das 1776â1781 von François-Henri Clicquot mit 64 Registern auf fĂŒnf Manualen und Pedal erbaut wurde.[3] Das monumentale OrgelgehĂ€use wurde vom Architekten Jean-François Chalgrin entworfen. Seine Struktur greift auch die Gliederung der Westfassade der Kirche, in der es steht, auf: Zwei TĂŒrme flankieren einen fĂŒnfgliedrigen Mittelteil. Die Uhr mitsamt der zwei sie einrahmenden Engelsfiguren sind nicht original, sondern spĂ€ter auf das RĂŒckpositiv aufgesetzt worden.[2]
Zwischen 1834 und 1846 fĂŒhrte Daublaine-Callinet Umbauarbeiten durch, jedoch mit keinem zufriedenstellendem Ergebnis. Aristide CavaillĂ©-Coll ĂŒbernahm ab 1855 die Stimmung und Wartungsarbeiten und baute zwischen 1857 und 1862 das Instrument (unter Verwendung von etwa 40 Prozent des Pfeifenwerks von Clicquot und Callinet) grundlegend um.[4]
Das RĂŒckpositiv ist seither nur eine Attrappe; die Register des Positivs (III. Manual) befinden sich im HauptgehĂ€use. Der Organist sitzt mit dem RĂŒcken zum HauptgehĂ€use und kann das Geschehen im Chor und am Hauptaltar durch den V-förmigen Spalt ĂŒber dem mittleren Pfeifenfeld des ansonsten leeren RĂŒckpositivgehĂ€uses beobachten (Bis zu diesem Umbau bildeten alle ProspektpfeifenmĂŒndungen des Mittelteils des RĂŒckpositivs eine Gerade und endeten an der Oberkante der GehĂ€useöffnung). Zu dieser Spieltischanordnung wurde CavaillĂ©-Coll durch den sĂŒddeutschen Orgelbau, speziell durch die Gabler-Orgel der Basilika Weingarten, angeregt. Das fast bis an den Gewölbescheitel des Mittelschiffs reichende Schwellwerk (RĂ©cit expressiv) ist eine Zutat CavaillĂ©-Colls und, um als auf Chalgrins GehĂ€use aufgesetzter Fremdkörper möglichst wenig aufzufallen, in den Farben des es umgebenden Steins gehalten. Zahlreiche Prospektpfeifen haben ĂberlĂ€nge.[2] In dieser Zeit (1850â1863) war der aus Trier stammende Georg Schmitt Titularorganist von Saint-Sulpice.
Das Instrument wurde im April 1862 mit 100 Registern auf fĂŒnf Manualen und Pedal eingeweiht. Es war damals die gröĂte Orgel Frankreichs[2] und eine der gröĂten in Europa. Heute gilt es als eines der Hauptwerke des französisch-romantischen Orgelbaus, wobei es in klanglich einmaliger Weise zahlreiche original erhaltene Register aus der Barockzeit mit Pfeifenwerk aus dem 19. Jahrhundert harmonisch kombiniert.
Seither wurde die Orgel nur geringfĂŒgig verĂ€ndert: 1903 tauschte Charles Mutin auf Wunsch von Charles-Marie Widor zwei Register aus und verĂ€nderte die Manualanordnung (âBombardeâ (IV. Manual) wurde âSoloâ (V. Manual); âRĂ©citâ wurde vom V. auf das IV. Manual verlegt). 1934 ergĂ€nzte die SociĂ©tĂ© Pleyel CavaillĂ©-Coll, ebenfalls auf Wunsch von Widor, zwei Pedalregister (Principal 16âČ und 8âČ). In den siebziger Jahren wurden die verschlissene Pedalklaviatur ausgetauscht sowie das Plein jeu harmonique III-VI des Positifs eingelagert und durch eine neoklassische Mixtur ersetzt. 1989â1991 wurden das mittlerweile denkmalgeschĂŒtzte Instrument (Monument Historique) von Jean Renaud (Nantes) einer umfassenden Restaurierung und Generalreinigung unterzogen und der Austausch des Plein jeu harmonique gegen eine Mixtur rĂŒckgĂ€ngig gemacht.
Der fast original erhaltene Zustand der groĂen Orgel von Saint-Sulpice ist den Titularorganisten Louis James Alfred LefĂ©bure-WĂ©ly (1863â1869), Charles-Marie Widor (1870â1933), Marcel DuprĂ© (1934â1971), Jean-Jacques Grunenwald (1973â1982) und Daniel Roth (1985â2023) zu verdanken. Die Association pour le rayonnement des orgues Aristide CavaillĂ©-Coll de lâĂ©glise Saint-Sulpice (Paris) setzt sich seit Jahren fĂŒr die Aufnahme der GroĂen Orgel in das UNESCO-Welterbe ein.[4]
Die Orgel hat heute 102 Register (ca. 7.000 Pfeifen) auf fĂŒnf Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertraktur ist mechanisch (mit Barkermaschinen).[5][6]
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: I/II, II/I, III/I, IV/I, IV/III, V/I, I/P, II/P, IV/P
- Suboktavkoppeln: I/I, II/II, III/III, IV/IV, V/V
- Anmerkungen:
- (C) = Originales Pfeifenmaterial von 1781 (Clicquot)
- WinddrĂŒcke:
- Grand-orgue: 95, 100
- Grand-choeur: 95, 115
- Solo: 100, 115, 127
- Positif: 100, 115, 120
- RĂ©cit: 100, 115
- Pedal: 90â100
- Trompette coudĂ©e Ă forte pression: 140â150 mm WS[7]
Chororgel
Die Chororgel wurde 1858 von Aristide CavaillĂ©-Coll unter Verwendung von Pfeifenmaterial von Daublaine Callinet (1847) erbaut. 1868 erfolgte eine Wartung durch CavaillĂ©-Coll. Im frĂŒhen 20. Jahrhundert wurden kleinere VerĂ€nderungen durch Charles Mutin durchgefĂŒhrt. 1981 erfolgte eine Wartung durch J. Picaud. Das Instrument besitzt mechanische Schleifladen mit 21 Registern auf zwei Manualen und Pedal.[8] Die Disposition:[9]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Spielhilfen: Appel Grand Orgue, Appel Anches RĂ©cit
Organisten
- Bis 1601 oder 1614: Nicolas Pescheur
- ca. 1618âca. 1651: Vincent Coppeau
- ca. 1651â1702: Guillaume-Gabriel Nivers
- 1702âca. 1714: Jean Baptiste Totin
- 1715â1749: Louis-Nicolas ClĂ©rambault
- 1749â1760: CĂ©sar François ClĂ©rambault
- 1761â1773: Evrard Dominique ClĂ©rambault
- 1773â1783: Claude Etienne Luce (Assistent ab 1771: Evrard Dominique ClĂ©rambault)
- 1783â1819: Nicolas SĂ©jan
- 1819â1849: Louis Nicolas SĂ©jan
- 1850â1863: Georg (Georges) Schmitt
- 1863â1869: Louis-James-Alfred LefĂ©bure-WĂ©ly
- 1870â1933: Charles-Marie Widor (Stellvertreter von 1892 bis 1900: Louis Vierne)
- 1934â1971: Marcel DuprĂ© (Stellvertreter von 1936-1946: Jean-Jacques Grunenwald; Stellvertreterin von 1952-1971: Françoise Renet)
- 1971â1973: Françoise Renet (Interims-Organistin)
- 1973â1982: Jean-Jacques Grunenwald
- 1982â1985: Françoise Renet (Interims-Organistin)
- 1985â2023: Daniel Roth (seit Februar 2023 titulaire Ă©meritĂ©) und Sophie-VĂ©ronique Cauchefer-Choplin (titulaire adjointe)[10]
- Seit 2023: Sophie-VĂ©ronique Cauchefer-Choplin und Karol Mossakowski
Mittagsweiser
1727 errichtete der englische Uhrmacher Henry Sully im Auftrag des Priesters Languet de Gercy einen Mittagsweiser (MĂ©ridienne) in der Kirche. Durch ein Loch in der SĂŒdwand fĂ€llt am Mittag Sonnenlicht auf eine Messing-Linie am Boden und in der VerlĂ€ngerung weiter auf einen 11 Meter hohen Obelisken (Gnomon). Die Linie ist mit Kalenderdaten skaliert, so dass auĂer dem Moment des Mittags auch Kalender- und astronomische Daten angezeigt werden: die Sommersonnenwende, die Ăquinoktien (FrĂŒhlings- und Herbstanfang) in der NĂ€he des Altars, die Wintersonnenwende oben auf dem Obelisken.
In Dan Browns Roman Da Vinci Code spielt die Handlung teilweise in der Kirche Saint-Sulpice,[11] dabei wird der Gnomon (das heiĂt der Obelisk, der hier jedoch nicht als Schattenwerfer Verwendung findet, sondern lediglich dazu dient, die Sonnenlinie zu verlĂ€ngern) als âheidnisches astronomisches GerĂ€t Ă€gyptischen Ursprungsâ bezeichnet. Der Obelisk zeigt zwar einen eindeutigen Ă€gyptischen Einfluss, doch ist anzunehmen, dass er im alten Ăgypten kaum eine Ă€hnliche Verwendung fand, zumindest wĂ€re es wohl nur sehr schwer nachweisbar. AuĂerdem entspricht seine Form nicht gĂ€nzlich der Ă€gyptischen Variante und hat dazu eine gewisse Modifizierung erfahren. So findet sich beispielsweise auf seiner Spitze eine kleine Kugel. Auch das Prinzip (nĂ€mlich das einer Sonnenuhr zur Bestimmung der Mittagslinie) selbst, welches dieser gesamten Einrichtung zugrunde liegt, findet seine Wurzeln wohl eher im alten Babylon. Jedenfalls sollen es die Hellenen (die antiken Griechen) von den Babyloniern ĂŒbernommen haben.
Des Weiteren wird zum Verlauf der Sonnenlinie auf dem Boden gesagt, dass diese zur Anzeige des Pariser Meridians diene, doch verlĂ€uft dieser etwas weiter entfernt in östlicher Richtung. Diese Entfernung betrĂ€gt ca. 118 Meter, was allerdings ziemlich genau der GesamtlĂ€nge der Kirche entspricht. Das lĂ€sst zumindest die Annahme zu, dass mit Hilfe dieser LĂ€nge der ehemalige Nullmeridian von der gegebenen Mittagslinie aus sehr genau bestimmt werden konnte und möglicherweise deren Positionierung beeinflusste. Jacques Cassini berechnete um 1718, also zu Beginn der Umarbeiten an der Kirche, den Nullmeridian fĂŒr das Pariser Observatorium â man kann hier also eine gewisse Gleichzeitigkeit der Bestimmung des Nullmeridians und der Einrichtung der Mittagslinie in St-Sulpice feststellen.
Glocken
Im Turm von St. Sulpice hÀngen 5 Glocken, die zu den bedeutendsten GelÀuten in Paris gehören:[12]
Nr. |
Name |
Gussjahr |
GieĂer |
Masse (kg) |
Durchmesser (mm) |
Schlagton |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | ThérÚse | 1824 | Osmond-Dubois | 6000 | 2085 | g0 |
2 | Caroline | 1824 | Osmond-Dubois | 3900 | 1880 | as0 |
3 | Louise | 1828 | Osmond-Dubois | 2780 | 1680 | h0 |
4 | Marie | 1828 | Osmond-Dubois | 2300 | 1580 | c1 |
5 | Henriette-Louise | 1824 | Osmond-Dubois | 900 | 1165 | e1 |
Beisetzungen
In der Kirche Saint-Sulpice wurden bestattet:
- 1716: Nicolas Auguste de La Baume, marquis de Monterevel (* 23. Dezember 1645; â 11. Oktober 1716) Marschall von Frankreich
- 1742: Louise Ălisabeth de Bourbon-OrlĂ©ans (* 11. Dezember 1709; â 16. Juni 1742), Mademoiselle de Montpensier, Tochter des Philippe II. dâOrlĂ©ans und seiner Gemahlin Françoise Marie de Blois, heiratete Ludwig I., König von Spanien
- 1764: Louis Charles de Saint-Albin (* 5. April 1698; â 9. April 1764), Bischof von Laon und Erzbischof von Cambrai, auĂerehelicher Sohn des vorgenannten Philippe II. dâOrlĂ©ans und der Florence Pelegrin
- 1775: Louise Ălisabeth de Bourbon-CondĂ© (* 22. November 1693; â 28. Mai 1775), Mademoiselle de Charolais, spĂ€ter Mademoiselle de Bourbon, Tochter des Louis III. de Bourbon, prince de CondĂ© und seiner Frau Louise Françoise de Bourbon
auĂerdem:
- 1663: Lubin Baugin (1610â1663), Maler
- 1686: François Blondel (um 1618â1686), Baumeister und Ingenieur
- 1700: Armande BĂ©jart (1642â1700), Schauspielerin und Theaterdirektorin, Witwe von MoliĂšre
- 1717: Jean Jouvenet (1644â1717), Maler
Andere Ereignisse
- Im Jahr 1772 heiratete hier Marie-Angélique Diderot, die Tochter Denis Diderots, den Industriellen Abel François Nicolas Caroillon de Vandeul.
- Im Jahr 1822 heirateten hier Victor Hugo und AdĂšle Foucher.
- Im Jahr 1841 heirateten hier Heinrich Heine und die SchuhverkÀuferin Eugenie Crescentia Mirat, die sich seit 1834 kannten.
- Der Marquis de Sade und Charles Baudelaire wurden hier getauft (1740 bzw.1821).
- Dan Browns Roman âSakrilegâ enthĂ€lt eine Szene am Anfang, in der der gefallene Mönch Silas in der Kirche unter dem Verlauf des Meridians nach dem Heiligen Gral sucht. Auch in der Hollywood-Filmversion âThe Da Vinci Code â Sakrilegâ spielt eine Szene in Saint-Sulpice.
- Am 17. MĂ€rz 2019 brannte eine TĂŒr des SĂŒdquerhauses. Verletzt wurde niemand.[13] Nach Polizeiangaben wurde der Brand vorsĂ€tzlich gelegt.[14]
Fontaine Visconti
Vor der Kirche steht der Visconti-Brunnen, erbaut 1844 nach PlĂ€nen von Louis Visconti, nach dem er benannt ist. Der Brunnen trĂ€gt aber auch noch andere Namen, beispielsweise Fontaine des Quatre EvĂȘques (âBrunnen der vier Bischöfeâ). Keiner der vier dargestellten Kirchenoberen hat es jemals zum Kardinal gebracht, weshalb auch der Name Fontaine des Quatre points Cardinaux gebrĂ€uchlich ist, wobei point die Bedeutung von ânieâ hat. Der Brunnen hĂ€tte dann die Bezeichnung: Brunnen derjenigen, die nie KardinĂ€le waren. Die Namen der Bischöfe sind: Jacques BĂ©nigne Bossuet, François FĂ©nelon, Jean-Baptiste Massillon und Esprit FlĂ©chier. Die Löwen zu FĂŒĂen der hier Geehrten haben nicht die ĂŒbliche klassische WĂŒrde, sondern zeigen ausgesprochen aggressives Verhalten, allerdings in dieser Form sehr ĂŒberzeugend.
Literatur
- Julia Droste-Hennings, Thorsten Droste: Paris. Eine Stadt und ihr Mythos. DuMont-Reiseverlag, Köln 2003, ISBN 3-7701-6090-8, S. 241f.
- Heinfried Wischermann: ArchitekturfĂŒhrer Paris. Gerd Hatje Verlag, Ostfildern 1997, ISBN 3-7757-0606-2, S. 48.
Weblinks
- Ăglise Saint-Sulpice in der Base MĂ©rimĂ©e des französischen Kulturministeriums (französisch)
- Website der Pfarrei (französisch)
- Photographien von EugĂšne Atget, 1898
- Association pour le rayonnement des orgues Aristide CavaillĂ©-Coll de lâĂ©glise Saint-Sulpice (Paris): Informationen zu den Orgeln und Organisten (englisch, französisch)
- Schrift zur Orgelweihe 1862 von Jules Antoine Lissajous
- St-Sulpice (Paris). In: archINFORM. (Baudatum umstritten)
- Saint Sulpice Bilder von Platz und Kirche
Einzelnachweise
- â News (auf Englisch). www.aross.fr. Aufgerufen am 25. Februar 2023.
- â a b c d Michael Hesse: Ein Tempel der Musik in der christlichen Kirche - Das OrgelgehĂ€use fĂŒr Saint-Sulpice in Paris von Jean-François-ThĂ©rĂšse Chalgrin
- â Association Aristide CavaillĂ©-Coll/Kurt Lueders (Hrsg.): Le Grand-Orgue de Saint-Sulpice et ses Organistes. La FlĂ»te Harmonique, NumĂ©ro spĂ©cial, no. 59/60 (1991), S. 7â29.
- â a b Association pour le rayonnement des orgues Aristide CavaillĂ©-Coll de lâĂ©glise Saint-Sulpice (Paris): Who we are (auf Englisch). www.aross.fr. Aufgerufen am 25. Februar 2023.
- â The great organ (auf Englisch) und Great organ specification (auf Englisch). www.aross.fr. Aufgerufen am 25. Februar 2023.
- â Roth, Daniel und Pierre-François Dub-Attenti: The Neoclassical Organ and the Great Aristide CavaillĂ©-Coll Organ of Saint-Sulpice, Paris. London: Rhinegold Publishing, 2014.
- â a b Keine Trompette en chamade, sondern eine auf erhöhtem Winddruck stehende Solozunge mit gekröpften, teilweise aus dem vorderen Kirchenschiff sichtbaren Schallbechern auf einer eigenen Windlade direkt unter dem Schwellkasten des âRĂ©cit expressifâ. Great organ specification (auf Englisch). www.aross.fr. Aufgerufen am 4. Mai 2018.
- â The choir organ (auf Englisch). www.aross.fr. Aufgerufen am 4. Mai 2018.
- â Choir organ specification (auf Englisch). www.aross.fr. Aufgerufen am 4. Mai 2018.
- â Organists of the great organ (auf Englisch). www.aross.fr. Aufgerufen am 4. Mai 2018.
- â Die Innenaufnahmen von Saint-Sulpice im Film wurden mithilfe eines âGreenscreensâ im Studio rekonstruiert. The Da Vinci Code â Sakrileg (2006). www.imdb.com. Aufgerufen am 5. Februar 2018.
- â Eglise Saint-Sulpice de Paris : prĂ©sentation des 5 cloches et sonnerie en plenum auf YouTube.
- â Flammen schlagen aus zweitgröĂter Kirche von Paris. In: Reuters. 18. MĂ€rz 2019 (katholisch.de [abgerufen am 16. April 2019]).
- â Le feu qui a pris dans lâĂ©difice dimanche est parti dâun tas de vĂȘtements stockĂ©s sur place. 18. MĂ€rz 2019 (leparisien.fr [abgerufen am 17. April 2019]).
Koordinaten: 48° 51âČ 4âł N, 2° 20âČ 5âł O