Oliena
Oliena | ||
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Staat | Italien | |
Region | Sardinien | |
Provinz | Nuoro (NU) | |
Lokale Bezeichnung | Ulìana | |
Koordinaten | 40° 16′ N, 9° 24′ O | |
Höhe | 379 m s.l.m. | |
Fläche | 165,37 km² | |
Einwohner | 6.657 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 08025 | |
Vorwahl | 0784 | |
ISTAT-Nummer | 091055 | |
Bezeichnung der Bewohner | Olianesi | |
Schutzpatron | Ignazio di Loyola | |
Website | Oliena |
Oliena (sardisch Uliana) ist eine italienische Gemeinde mit 6657 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) im östlichen zentralen Sardinien.
Geografische Lage
Der Ort liegt auf 379 m am Nordosthang des überwiegend aus weißen Kalkstein bestehenden Supramonte-Gebirges. Dessen höchste Erhebung, der Monte Corrasi mit 1463 m s.l.m., ist der Hausberg Olienas.
Die Nachbargemeinden sind Dorgali, Nuoro und Orgosolo.
Geschichte
Der Weinbau in der Region wurde von Franziskanern und Jesuiten begründet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Grotte und Karstquelle Su Gologone
- Die vorgeschichtliche Siedlung der Nuraghenkultur Tiscali
- Die Nuraghensiedlung Sa Sedda ’e Sos Carros
Bauwerke
Es gibt ca. 10 Kirchen, die alle architektonisch recht einfach gehalten sind. Die Pfarrkirche des St. Ignatius von 1734 ist, wie die meisten Jesuitenkirchen Sardiniens mit je drei Seitenkapellen jedoch ohne profiliertes Querschiff gebaut. Im Innern steht eine Holzstatue des Begründers des Jesuitenordens des Hl. Ignatius von Loyola, der das Buch der „Constitutiones Societatis Jesu“ in den Händen hält. Ihm ist die Kirche geweiht. In der Sakristei hängt der „Retablo di San Cristoforo“, der Einflüsse der Quattrocentomalerei Umbriens aufweist und ein Beispiel der populären Strömung unter den katalanischen Retabelmalern des späten 15. Jahrhunderts ist. Das Doppeltriptychon zeigt zwischen der Hl. Appolonia und dem Hl. Rochus den Hl. Christophorus, darunter die thronende Maria zwischen den Hll. Julius und Fabian. In der Predella sind Johannes der Täufer, der sardischen Hl. Georg von Suelli, Christus (Pietà), Nikolaus von Bari und der Hl. Gavinus von Torres (ebenfalls ein sardischer Heiliger) dargestellt.
Musik
Wie in vielen sardischen Dörfern werden auch in Oliena zu vielen Anlässen Canti Sardi gesungen – traditionelle sardische Chorgesänge, bei denen 4 Tenores a cappella einen ergreifenden Klang produzieren. Dazu tanzt man teilweise traditionelle Rundtänze, diese können aber auch von Akkordeon-Musik begleitet sein.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Die Prozession zum Ostersonntag (S'Incontru) ist vermutlich die bekannteste in der Gegend.
- Zu Cortes Apertas werden in den alten Höfen traditionelle Handwerke etc. vorgestellt.
- Darüber hinaus gibt es Feste zu Ehren von San Lussurio (18.–24. August), S.Antonio (ein großes Lagerfeuer wird im Ort angezündet) und S.Giovanni (24. Juni).
Kulinarische Spezialitäten
- Cannonau-Wein
- Pecorino (Schafskäse)
- Pane Carasau (Brotspezialität)
Wirtschaft und Verkehr
Es gibt keine nennenswerte Industrie in Oliena, im nahen Nuoro ist aber ein neues Gewerbegebiet entstanden.
Von Oliena sind es nur 10 Kilometer bis in die Provinzhauptstadt Nuoro und 12 Kilometer bis zur Schnellstraße SS131dir.
Söhne und Töchter der Stadt
- Gianfranco Zola (* 1966), Fußballspieler und -trainer
Gemeindepartnerschaft
Mit der spanischen Gemeinde Oliana in der Provinz Lleida (Katalonien) besteht eine Partnerschaft.
Literatur
- Kristine Jaath, Peter Höh: Sardinien. Reise Know-How Verlag, Rump 2006, ISBN 3-8317-1285-9, S. 537f
Weblinks
- Informationen zu Oliena (deutsch)
- Informationen zu Oliena (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).