Oberhaidelbach

Oberhaidelbach
Gemeinde Leinburg
Koordinaten: 49° 27′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 49° 27′ 2″ N, 11° 20′ 56″ O
Höhe: 397 (396–406) m ü. NHN
Fläche: 2,27 km²[1]
Einwohner: 202 (1. Jan. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91227
Vorwahl: 09120
Der Leinburger Gemeindeteil Oberhaidelbach
Der Leinburger Gemeindeteil Oberhaidelbach
Ortsbild Oberhaidelbach (2024)

Oberhaidelbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Leinburg im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Oberhaidelbach hat eine Fläche von 2,271 km². Sie ist in 696 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 3263,12 m² haben.[1][4]

Geografie

Das Dorf liegt am Ausgang eines kleinen Talkessels, der im Norden vom Nonnenberg und Buchenberg, sowie im Süden vom Balcher eingerahmt wird. Die Staatsstraße 2404 führt durch den westlichen Ortsbereich nach Gersdorf (0,7 km nördlich) bzw. zur Staatsstraße 2240 bei Winn (0,9 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Entenberg (1,4 km östlich) und nach Weißenbrunn zur Kreisstraße LAU 6 (2,5 km südöstlich).[5]

Geschichte

Die erste Erwähnung von Oberhaidelbach stammt aus dem Jahr 1236, danach wurde es mehrfach auch noch in anderen mittelalterlichen Urkunden aufgeführt.[6] Der Name des Ortes deutet darauf hin, dass an den Ufern des den Ort durchquerenden Haidelbaches viele Heidelbeersträucher standen.[7] Der Ort war von Beginn an eine bäuerliche Ansiedlung, die in der Anfangszeit ortsansässigen Ritter von Haidelbach unterstanden als Dienstleute dabei vermutlich den Reichsministerialen von Thann. In der Folgezeit kam es zu mehreren Herrschaftswechseln durch verschiedene Adelsfamilien.

Eine tiefgreifende Zäsur in der Ortsgeschichte erfolgte 1504 während des Landshuter Erbfolgekrieges. In diesem Jahr wurde das Dorf wie viele andere Orte der Umgebung von den Truppen der Reichsstadt Nürnberg besetzt. Mit dem ein Jahr später erfolgten Friedensschluss gelangte es endgültig in den Besitz dieser Reichsstadt und gehörte danach für knapp drei Jahrhunderte zu deren Landgebiet. Zusammen mit den Nachbarorten wurde Oberhaidelbach 1796 zu einem Bestandteil von Ansbach-Bayreuth und damit preußisch, ehe es mit der 1806 durch das Königreich Bayern erfolgten Annexion Nürnbergs bayerisch wurde.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Oberhaidelbach dem Steuerdistrikt Entenberg zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Oberhaidelbach. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Altdorf.[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Oberhaidelbach am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Leinburg eingegliedert.[9][10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1910[11] 1933[12] 1939[12] 1961[13] 1987[14] 2016 2022[2]
Einwohnerzahl 184 162 176 201 180 194 202

Baudenkmäler

Scheune in Oberhaidelbach

In Oberhaidelbach befinden sich drei Baudenkmäler, darunter eine Scheune, die vermutlich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt.

Literatur

Commons: Oberhaidelbach (Leinburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Gemarkung Oberhaidelbach (093452). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 9. November 2024.
  2. a b Zahlen, Daten & Fakten. Abgerufen am 24. August 2024.
  3. Gemeinde Leinburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. November 2024.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. November 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. Kurzcharakteristik von Oberhaidelbach auf der Website der Gemeinde Leinburg (abgerufen am 10. Nov. 2017)
  7. Ronald Heißler: Rund um den Moritzberg. S. 96.
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 22 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 720 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  10. Leinburg > Poltische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 9. November 2024.
  11. Einwohnerzahl (1910) der Gemeinde Oberhaidelbach, Gemeindeverzeichnis, Bezirksamt Nürnberg
  12. a b Michael Rademacher: Einwohnerzahl der Gemeinde Oberhaidelbach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 811 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 344 (Digitalisat).