Nichts als die Wahrheit (2008)

Film
Titel Nichts als die Wahrheit
Originaltitel Nothing But the Truth
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 108[1] Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Rod Lurie
Drehbuch Rod Lurie
Produktion Marc Frydman,
Rod Lurie,
Bob Yari
Musik Larry Groupé
Kamera Alik Sakharov
Schnitt Sarah Boyd
Besetzung

Nichts als die Wahrheit ist ein US-amerikanischer Politthriller aus dem Jahr 2008. Regie führte Rod Lurie, der auch das Drehbuch schrieb und den Film mitproduzierte.

Handlung

Der Film beginnt mit einem versuchten Attentat auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Als Reaktion darauf wird Venezuela angegriffen, wo die US-amerikanische Regierung die Hintermänner der Tat vermutet.

Der Sohn der Journalistin Rachel Armstrong besucht dieselbe Schule wie die kleine Tochter von Erica Van Doren. Armstrong, die für die Zeitung Capitol Sun-Times arbeitet, erfährt von einem Informanten, dass Van Doren eine CIA-Agentin ist. Sie veröffentlicht einen Artikel, der brisante Informationen über die Hintergründe des Anschlags publik macht, und konstatiert, dass Van Doren auf einer Venezuela-Reise keine Hinweise zum Anschlag auf den US-Präsidenten finden konnte.

Armstrong wird angeklagt. Sie weigert sich jedoch, die Quelle ihrer Informationen zu nennen. Ihr Anwalt Albert Burnside verteidigt sie vor Gericht, die Journalistin wird dennoch inhaftiert. Über ein Jahr weigert sich die prinzipientreue Armstrong, den Informanten zu nennen. In dieser Zeit zerbricht ihre Ehe und ihr kleiner Sohn entfremdet sich von ihr.

Nachdem der Oberste Gerichtshof zugunsten der nationalen Sicherheit entscheidet und Armstrong damit in Untersuchungshaft bleiben müsste, entlässt sie der zuständige Richter daraus, da nicht mehr davon auszugehen sei, dass sie ihren Informanten preisgebe.

Kurz nach ihrer Entlassung wird Armstrong erneut inhaftiert und ihr wird vorgeworfen, durch ihre Verweigerungshaltung eine Bundesuntersuchung behindert zu haben. Armstrong geht auf das Angebot ein, für zwei Jahre ins Gefängnis zu gehen, anstatt offiziell angeklagt zu werden mit der Aussicht auf eine lange Strafe. In der letzten Szene erinnert sich Armstrong an ihren Informanten. Es war Van Dorens junge und unbeholfene Tochter selbst, die Armstrong ohne böse Absicht in die Tätigkeiten ihrer Mutter eingeweiht hatte und der sie versprochen hatte, sie nicht zu verraten.

Hintergrund

Die Handlung des Films – ebenso wie des zuvor von Rod Lurie 2007 produzierten Films Resurrecting the Champ – ist durch wahre Ereignisse inspiriert.[3][4] Hintergrund des Films Nichts als die Wahrheit bildet die so genannte Plame-Affäre.[5]

Der Film wurde in Memphis sowie im Shelby County in Tennessee gedreht.[6] Die Dreharbeiten begannen am 10. Oktober 2007 und endeten am 19. November 2007.[7] Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise 11,5 Millionen US-Dollar.[7] Die Weltpremiere fand am 8. September 2008 auf dem Toronto International Film Festival statt.[8] Nach einer Vorführung am 19. Dezember 2008 in New York City wurde der Film ab dem 9. Januar 2009 in den USA in ausgewählten Kinos gezeigt.[1][8] Es folgte eine Vorführung beim Santa Barbara Film Festival am 22. Januar 2009.[8] Aufgrund rechtlicher Einschränkungen wurde der Film nicht außerhalb der Kinos in New York City und Los Angeles gezeigt.[4] Am 28. April 2009 erschien er in den USA auf DVD.[8] In Deutschland erfolgte die Veröffentlichung auf DVD am 18. Februar 2010.[8]

Für die Szene, in der Vera Farmiga einem Lügendetektortest unterzogen wird, bei dem sie bestätigt, CIA-Agentin zu sein und Erica Van Doren zu heißen, wurde ein echter Lügendetektor am Set aufgebaut, den ein Fachkundiger bediente.[4] Nach Abschluss der Dreharbeiten dieser Szene wurde der Regisseur Rod Lurie von dem Lügendetektortester darauf hingewiesen, dass der Test die Aussage Farmigas als wahrheitsgemäß bestätigt habe, sie den Test somit also ausgetrickst habe.[4] Matt Dillon spielte seine Rolle nach Aussage von Roger Ebert, als wäre er nicht der Antagonist, sondern als verkörpere er die ehrenwerte Rolle des Films.[4]

Synchronisation

Darsteller Deutscher Sprecher[9] Rolle
Kate Beckinsale Marie Bierstedt Rachel Armstrong
David Schwimmer Jaron Löwenberg Ray Armstrong
Matt Dillon Charles Rettinghaus Patton Dubois
Vera Farmiga Claudia Urbschat-Mingues Erica Van Doren
Alan Alda Bodo Wolf Albert Burnside
Noah Wyle Oliver Feld Avril Aaronson
Angela Bassett Anke Reitzenstein Bonnie Benjamin
Michael O’Neill Eberhard Prüter CIA-Direktor
D’Army Bailey Peter Groeger Supreme Court Judge
Dirk Müller Jim (Prolog) / Reporter / Polizist / Gerichtsdiener / Alan Murphy (Killer)

Kritiken

Todd McCarthy schrieb in der Zeitschrift Variety vom 10. September 2008, der Film sei „geschickt aufgebaut“. Die Darstellungen von Kate Beckinsale und Vera Farmiga seien „nett“. Beckinsale mache gute Arbeit, indem sie den Mut der gespielten Figur herüberbringe.[10]

Michael Rechtshaffen schrieb in der Zeitschrift The Hollywood Reporter vom 8. September 2008, der Film sei ein „typischer intelligenter […] Politthriller“, der von den Leistungen der Hauptdarsteller Kate Beckinsale, Vera Farmiga und Alan Alda lebe. Der Regisseur schaffe jedoch weder besondere Spannung noch schnelles Tempo, die den Zuschauer mehr hineinziehen würden.[11]

Fazit von Prisma.de: „Ein hochkarätiges Star-Ensemble in einem vielschichtigen Polit-Thriller über den Preis der Integrität und der Freiheit.“[12]

Rotten Tomatoes schreibt: „‚Nothing But the Truth‘ ist ein gut gemachter politischer Thriller mit einer starken Besetzung, die dem Drama aus dem echten Leben hilft, mühelos auf die Leinwand zu wechseln.“ (“A well-crafted political thriller, Nothing But the Truth features a strong cast that helps the real-life drama make an effortless transition to the big screen.”)[3]

Auszeichnungen

Kate Beckinsale wurde 2009 bei den Critics’ Choice Movie Awards als beste Darstellerin nominiert, während Vera Farmiga eine Nominierung als beste Nebendarstellerin erhielt.[13] Der Film wurde 2010 mit dem Saturn Award als beste DVD-Veröffentlichung ausgezeichnet.[13]

Einzelnachweise

  1. a b Nothing But the Truth auf www.tiff08.ca (Memento vom 5. September 2008 im Internet Archive), abgerufen am 26. September 2008.
  2. Freigabebescheinigung für Nichts als die Wahrheit. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2009 (PDF; Prüf­nummer: 120 693 V).
  3. a b Nothing But the Truth. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 7. Mai 2021 (englisch).
  4. a b c d e Hintergrundinformationen, Internet Movie Database, abgerufen am 7. August 2012.
  5. Gossip: „Nothing but the Truth’s“ Valerie Plame game now a work of friction, New York Daily News, 16. November 2008, abgerufen am 19. Februar 2011.
  6. Drehorte, Internet Movie Database, abgerufen am 26. September 2008
  7. a b Budget und Einspielergebnisse, Internet Movie Database, abgerufen am 26. September 2008.
  8. a b c d e Starttermine, Internet Movie Database, abgerufen am 26. September 2008.
  9. Nichts als die Wahrheit. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 7. August 2012.
  10. Filmkritik von Todd McCarthy (Memento vom 18. September 2008 im Internet Archive), abgerufen am 26. September 2008.
  11. Filmkritik von Michael Rechtshaffen (Memento vom 24. Dezember 2008 im Internet Archive), abgerufen am 26. September 2008.
  12. Nichts als die Wahrheit. In: prisma. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  13. a b Nominierungen und Auszeichnungen. Internet Movie Database, abgerufen am 7. August 2012 (englisch).