Neuaufnahmen in das UNESCO-Kultur- und -Naturerbe 2019

Im Jahr 2019 fanden die im Folgenden in chronologischer Reihenfolge aufgeführten Neuaufnahmen in das UNESCO-Kultur- und -Naturerbe statt. Zusätzlich zu den Neuaufnahmen sind auch Änderungen und Streichungen aufgeführt.

Welterbestätten

Welterbeliste

Für die 43. Sitzung des Welterbekomitees vom 30. Juni bis zum 10. Juli 2019 in Baku in Aserbaidschan waren 35 Stätten zur Neuaufnahme in das UNESCO-Welterbe nominiert, darunter 28 Kulturstätten, 6 Naturstätten und eine gemischte Stätte. Eine weitere gemischte Stätte war für signifikante Änderungen ihrer Grenzen nominiert.[1] Während der Sitzung wurden 29 Stätten neu in die Welterbeliste aufgenommen, darunter 24 Kulturerbestätten (K), vier Naturerbestätten (N) und eine gemischte Stätte (K/N).[2]

Folgende Stätten[3] wurden neu in die Welterbeliste aufgenommen:


Vertragsstaat(en) Bezeichnung Typ Ref. Anmerkungen
Aserbaidschan Aserbaidschan Altstadt von Şəki mit Khanspalast
(Lage)
K 1549 umfasst die Altstadt von Şəki und den Khanspalast
Australien Australien Kulturlandschaft Budj Bim
(Lage)
K 1577 Landschaftsschutzgebiete mit bedeutenden kulturellen Zeugnissen der Aborigines
Bahrain Bahrain Grabhügel von Dilmun
(Lage)
K 1542 umfasst 21 archäologische Stätten aus der Zeit zwischen 2050 und 1750 v. Chr.
Brasilien Brasilien Paraty und Ilha Grande – Kultur und Biodiversität
(Lage)
K/N 1308 umfasst die Altstadt von Paraty, einer der am besten erhaltenen Küstenstädte Brasiliens, und vier Naturschutzgebiete der Mata Atlântica.
Burkina Faso Burkina Faso Historische Stätten der Eisenverhüttung
(Lage)
K 1602 umfasst u. a. die Stätten von Ronguin, Tiwega, Yamané, Kindbo, Békuy und Douroula
China Volksrepublik Volksrepublik China Archäologische Ruinen der Stadt Liangzhu
(Lage)
K 1592 archäologische Ruinen der Liangzhu-Kultur
Zugvogelschutzgebiete entlang der Küste des Gelben Meeres – Golf von Bohai (Phase I)
(Lage)
N 1606
Deutschland Deutschland Augsburger Wassermanagement-System
(Lage)
K 1580
Frankreich Frankreich Französische Südgebiete und -meere
(Lage)
N 1603 Die Französischen Südgebiete und -meere umfassen die größten Inseln im südlichen Indischen Ozean: den Crozet-Archipel, die Kerguelen-Inseln, die Sankt-Paul- und Amsterdam-Inseln sowie 60 kleine subantarktische Inseln. Hier gibt es die höchste Konzentration von Vögeln und Meeressäugetieren weltweit, insbesondere die größte Population von Königspinguinen und Gelbnasenalbatrossen.
Indien Indien Jaipur, Rajasthan
(Lage)
K 1605
Indonesien Indonesien Bergbauerbe der Zeche Ombilin in Sawahlunto
(Lage)
K 1610
Irak Irak Babylon
(Lage)
K 278
Iran Iran Hyrkanische Wälder
(Lage)
N 1584 Gebirgswald am Südufer des Kaspischen Meers.
Island Island Nationalpark Vatnajökull – die dynamische Natur von Feuer und Eis
(Lage)
N 1604
Italien Italien Die Hügel des Prosecco zwischen Conegliano und Valdobbiadene
(Lage)
K 1571
Japan Japan Kofun-Gruppe von Mozu-Furuichi: Hügelgräber aus Alt-Japan
(Lage)
K 1593
Kanada Kanada Steininschriften / Áísínai'pi
(Lage)
K 1597
Laos Laos Megalithische Krüge in Xieng Khouang – Ebene der Steinkrüge
(Lage)
K 1587
Myanmar Myanmar Bagan
(Lage)
K 1588 historische Königsstadt des 9. bis 13. Jahrhunderts mit über zweitausend erhaltenen Sakralgebäuden aus Ziegelstein
Polen Polen Krzemionki – Montanregion der prähistorischen Gewinnung von gebändertem Feuerstein
(Lage)
K 1599 vier Stätten in der Montanregion mit prähistorischer Gewinnung von gebändertem Feuerstein
Portugal Portugal Königlicher Gebäudekomplex von Mafra
(Lage)
K 1573 Palast, Basilika, Kloster, Cerco-Garten und Jagdrevier (Tapada)
Das Heiligtum des Bom Jesus do Monte in Braga
(Lage)
K 1590 Bergheiligtum bei Braga.
Russland Russland Kirchen der Architekturschule von Pskow
(Lage)
K 1523 umfasst zehn Kirchen bzw. Kathedralen der Stadt Pskow im äußersten Westen Russlands
Spanien Spanien Risco Caído und die Kulturlandschaft der heiligen Berge von Gran Canaria
(Lage)
K 1578
Korea Sud Südkorea Seowon, koreanische neokonfuzianische Akademien
(Lage)
K 1498 umfasst neun Seowon
Tschechien Tschechien Landschaft für die Zucht und Dressur von zeremoniellen Wagenpferden in Kladruby nad Labem
(Lage)
K 1589
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Jodrell-Bank-Observatorium
(Lage)
K 1594
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Die Architektur des 20. Jahrhunderts von Frank Lloyd Wright
(Lage)
K 1496 umfasst acht Bauwerke des amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright
transnational:
Deutschland Deutschland,
Tschechien Tschechien
Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří
(Lage)
K 1478 Bergbaulandschaft im Erzgebirge mit original erhaltenen technischen Denkmälern

Bei folgenden Welterbestätten wurden signifikante Änderungen ihrer Grenzen beschlossen:

Vertragsstaat(en) Bezeichnung Typ Ref. Anmerkungen
transnational:
Nordmazedonien Nordmazedonien,
Albanien Albanien
Natur- und Kulturerbe der Ohrid-Region
K/N 99 Erweiterung der 1979 für das damalige Jugoslawien (jetzt für Nordmazedonien) eingetragenen Welterbestätte um den albanischen Seeanteil

Folgende Nominierungen wurden nicht in die Welterbeliste aufgenommen:

Folgende Nominierungen waren schon vor der Sitzung zurückgezogen worden:

Rote Liste

Zur Aufnahme in die Liste des gefährdeten Welterbes („Rote Liste“) waren 6 Stätten vorgeschlagen worden, zur Streichung zwei.[1] Nur eine der vorgeschlagenen Stätten wurde dann tatsächlich auf die Rote Liste gesetzt, die Streichungen erfolgten wie vorgeschlagen.

In die Rote Liste aufgenommen wurde:

Nicht in die Rote Liste aufgenommen wurden:

Von der Roten Liste gestrichen wurden:

Biosphärenreservate

Am 19. Juni 2019 hat der Internationale Rat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) 18 neue Biosphärenreservate anerkannt, 8 bestehende Reservate wurden erweitert.[4][5]

Neu als Biosphärenreservat anerkannt wurden:

Erweiterungen und Namensänderungen:

Einzelnachweise

  1. a b World Heritage Committee in Manama (Bahrain) to examine new nominations to the World Heritage List. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, 14. Juni 2018, abgerufen am 25. Juni 2018 (englisch).
  2. New Inscribed Properties (2019). In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 13. Juli 2019 (englisch).
    Neue Welterbestätten 2019. In: unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 11. Juli 2019.
  3. Die offiziellen Bezeichnungen sind auf Englisch und Französisch, die deutsche Übersetzung folgt Welterbeliste. In: unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 11. Juli 2019.
  4. 18 New sites join UNESCO’s World Network of Biosphere Reserves, UNESCO News, 19. Juni 2019, abgerufen am 15. Juli 2019 (englisch).
  5. Neue UNESCO-Biosphärenreservate 2019, Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 15. Juli 2019.