MetaPost

MetaPost

MetaPost-Logo
Basisdaten

Hauptentwickler Taco Hoekwater
Entwickler John D. Hobby
Erscheinungsjahr 1994
Aktuelle Version 1.212
(18. Oktober 2010)
Aktuelle Vorabversion 1.902
(23. April 2014)
Betriebssystem Plattformübergreifend
Programmier­sprache C
Kategorie Schriftsatz
Lizenz LGPL
foundry.supelec.fr/projects/metapost/

MetaPost ist zum einen eine Programmiersprache und zum anderen der einzig bekannte Interpreter für diese. Beide sind von Donald E. Knuths Metafont-Sprache und -Interpreter abgeleitet. MetaPost kann Diagramme in PostScript oder als SVG-Vektorgrafik aus einer geometrischen/algebraischen Beschreibung erzeugen. Die Sprache hat die gleiche Syntax wie Metafont, um Linien, Kurven, Punkte und geometrische Transformationen zu erzeugen.

Gegenüberstellung von Metafont und MetaPost

  • Metafont ist zur Produktion von Schriften mit den dazu assoziierten Fontmetric-Dateien erschaffen. MetaPost hingegen erzeugt PostScript-Dateien.
  • Die Ausgabe von Metafont besteht aus Schriften bei einer bestimmten Auflösung in einem rasterbasierten Format. MetaPost erzeugt vektorbasierte Grafiken.
  • Im Gegensatz zu den monochromen Ausgaben von Metafont nutzt MetaPost ein einfaches RGB-Schema.
  • MetaPost kann auch Label an Diagramme anbringen. Dies können Texte aus einer angegebenen Schrift oder einfach alles, was mit TeX gesetzt werden kann, sein.
  • Der Metafont-Interpreter wurde von Knuth unter einer Open-Source-Lizenz entwickelt. Dies erlaubte John D. Hobby, den Interpreter zu seinem Nutzen zu adaptieren, somit entstand MetaPost.

Benutzung

MetaPost wird mit vielen Distributionen von TeX bzw. Metafont ausgeliefert. Die Ausgabe von MetaPost kann leicht in TeX-, ConTeXt- und LaTeX-Dokumenten über Standardkommandos benutzt werden.

Beispiele

Dies ist eine einzelne Datei example.mp, die drei EPS-Dateien erzeugt. Zur Bearbeitung der Eingabedatei ist der Befehl mpost DATEINAME aufzurufen.

transform pagecoords;
pagecoords:=identity scaled 10mm shifted (100mm,150mm);

beginfig(1)
    fill ((0,0)--(2,0)--(2,1)--(1,1)--(1,2)--(0,2)--cycle)
        transformed pagecoords withcolor green;
    draw ((2,0)..(2,1)..(1,1)..(1,2)..(0,2))
        transformed pagecoords;
    drawarrow ((0,0)--(2,2)) transformed pagecoords;
endfig;

beginfig(2)
    draw (for i=0 upto 7: dir(135i)-- endfor cycle)
        transformed pagecoords;
endfig;

pagecoords:=identity scaled 15mm shifted (100mm,150mm);
beginfig(3);
    % declare paths to be used
    path p[],p[]t;
    % set up points by defining relationships
    z1=(0,0);   z2=z1+2up;
    z3=z1+whatever*dir(60)=z2+whatever*dir(-50);
    z4=z3+(-1.5,-.5);
    z5=z1+dir(135);
    z0=whatever[z1,z2]=whatever[z3,z4];
    % set up paths
    p0=fullcircle yscaled .5 rotated 45 shifted z0 ;
    p1=z2--z4..z0..z3---z1;
    p2=p1 cutbefore p0 cutafter p0;
    p3=p0 cutbefore p1 cutafter p1;
    p4=p2--p3--cycle;
    % define transformed versions of paths and points
    for i=0 upto 4: p[i]t=p[i] transformed pagecoords; endfor
    for i=0 upto 5: z[i]t=z[i] transformed pagecoords; endfor
    % do some drawing
    fill p4t withcolor (1,1,0.2);
    draw z1t--z2t withcolor .5white;
    draw z3t--z4t withcolor .5white;
    pickup pencircle;
    draw p0t dashed withdots scaled .3;
    draw p1t dashed evenly;
    draw p2t withcolor blue;
    draw p3t withcolor red;
    label.lrt(btex $z_0$ etex, z0t);
    label.llft(btex $z_1$ etex, z1t);
    label.top(btex $z_2$ etex, z2t);
    label.rt(btex $z_3$ etex, z3t);
    label.llft(btex $z_4$ etex, z4t);
    for i=0 upto 4:
        drawdot z[i]t withpen pencircle scaled 2;
    endfor
endfig;
bye

Literatur