Mariengroschen

1 Mariengroschen, Fürstentum Calenberg, Johann Friedrich o. J. (Welter 1812)
1 Mariengroschen, Fürstentum Calenberg, Johann Friedrich o. J. (Welter 1812)
1 Mariengroschen, Fürstentum Calenberg, Johann Friedrich o. J. (Welter 1812)
1 Mariengroschen, Fürstentum Calenberg, Ernst August 1683 (Welter 2027)
1 Mariengroschen, Fürstentum Calenberg, Ernst August 1683 (Welter 2027)
1 Mariengroschen, Fürstentum Calenberg, Ernst August 1683 (Welter 2027)

Mariengroschen (abgekürzt Mgr) sind im niedersächsisch-westfälischen Raum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert geprägte Groschen, die nach einer Mariendarstellung benannt wurden.[1]

Mariengroschen wurden zuerst 1505 in Goslar geprägt, dann in weiteren Münzstätten des Harzgebietes wie Braunschweig (siehe Braunschweigische Münzgeschichte) und Hildesheim. Die ersten Prägungen waren aus 8-lötigem Silber; es wurden 80 aus der rauen Kölnischen Mark geschlagen. Das Feingewicht sank im Laufe des 16. Jahrhunderts;[2] bereits um 1550 hatte sich der Feingehalt auf etwa die Hälfte reduziert:[1]

  • Braunschweig 1514: Gewicht 2,75 g mit 1,375 g Silbergehalt;
  • Hildesheim 1528: Gewicht 2,88 g mit 1,062 Silbergehalt;
  • Goslar 1551: Gewicht 2,43 g mit 0,91 g Silbergehalt;
  • Braunschweig 1572: Gewicht 1,504 g mit 0,69 g Silbergehalt.

Die Stände des Niedersächsischen Reichskreises, die mit der Münzaufsicht betraut waren, vollzogen diese Entwicklung nach. Durch den Wertverlust des Mariengroschens gewann der Meißner Groschen an Einfluss.[3]

Späte Mariengroschen

3 Mariengroschen Kön. Hannoversche Conventionsmünze 1818 (Welter 2849)
3 Mariengroschen Kön. Hannoversche Conventionsmünze 1818 (Welter 2849)
3 Mariengroschen Kön. Hannoversche Conventionsmünze 1818 (Welter 2849)

In den braunschweigischen Fürsten- und Herzogtümern des 18. Jahrhunderts (inkl. Kurhannover und Braunschweig-Wolfenbüttel) entsprach ein Reichstaler 36 Mariengroschen, gegenüber anderswo 24 Guten Groschen. Im Königreich Hannover wurden Mariengroschen zuletzt 1816–1820 als Konventionsmünze geprägt[4], das Herzogtum Braunschweig prägte den Mariengroschen fünflötig noch bis 1834, Schaumburg-Lippe bis 1821 mit 1/4 Feinheit.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 298.
  2. Bd. 5, S. 273 f.
  3. Hermann Grote: Münzstudien. 9 Bde. Unveränd. Abdr. d. Ausg. Leipzig, 1857–1877. Graz: Akad. Druck- u. Verl.-Anst., 1969. ISBN 3-201-00336-0.
  4. Gerhard Welter: Die Münzen der Welfen seit Heinrich dem Löwen, Band 1. Braunschweig 1971. S. 452.
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