M-11 Schtorm
M-11 Schtorm | |
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W611-Lenkwaffe | |
Allgemeine Angaben | |
Typ | Flugabwehrrakete |
Heimische Bezeichnung | M-11 Schtorm |
GRAU-Index | 4K60, 4K60, W611, W611M[1] |
NATO-Bezeichnung | SA-N-3 Goblet |
Herkunftsland | Sowjetunion |
Hersteller | NII-10, Altair-MNIIRE |
Entwicklung | 1959 |
Indienststellung | 1967 |
Einsatzzeit | im Dienst |
Technische Daten | |
Länge | 6,10 m |
Durchmesser | 600 mm |
Gefechtsgewicht | 1.844 kg[2] |
Spannweite | 1.400 mm[3] |
Antrieb | Feststoffraketentriebwerk |
Geschwindigkeit | 1200 m/s (Mach 3,5) |
Reichweite | W611: 35 km W611: 55 km[4] |
Dienstgipfelhöhe | W611: 23.000 m W611: 25.000 m[4] |
Ausstattung | |
Lenkung | Inertiales Navigationssystem |
Zielortung | W611: Funkkommando-Steuerung W611M: SARH |
Gefechtskopf | 125 kg Splittergefechtskopf oder Nuklearsprengkopf 25 kT[4] |
Zünder | Aufschlagzünder & Radar-Annäherungszünder |
Waffenplattformen | Schiffe |
Listen zum Thema |
M-11 Schtorm (russisch Шторм; dt.: „Sturm“) ist ein russisches seegestütztes-Flugabwehrraketen-System. Der NATO-Codename lautet SA-N-3 Goblet, der GRAU-Index 4K60 bzw. 4K65. Es wurde erstmals in den 1960er-Jahren auf sowjetischen Kriegsschiffen installiert und befindet sich heute noch im Einsatz.
Beschreibung
Am 25. Juli 1959 wurde die Entwicklung des seegestützten Flugabwehrraketenkomplexes M-11 Schtorm in Auftrag gegeben. Die Forschungsarbeiten wurden vom Institut NII-10 übernommen, das auch an der Marineversion des landgestützten Flugabwehrsystems SA-3 (SA-N-1) arbeitete. Ursprünglich war geplant, das SA-N-3-System auf den Projekt-1126-Schiffen zu installieren, was aber im Juni 1961 verworfen wurde, da sowohl das SA-N-3-Projekt als auch das Projekt 1126 annulliert wurde. Allerdings wurde das SA-N-3-Projekt nur einen Monat später wieder reaktiviert, um auf Schiffen der Moskwa-Klasse eingebaut zu werden. Im April 1962 waren die Arbeiten erfolgreich beendet. Die Raketen wurden von einem modifizierten ZIF-101-Werfer aus abgefeuert, der auch schon beim SA-N-1-System Verwendung findet. Nach anfänglichen Problemen wurde das System schließlich auf der Moskwa installiert, die 1967 in Dienst gestellt wurde. Offiziell wurde das M-11-Schtorm-System erst im Jahr 1969 in Dienst gestellt, da trotz Inbetriebnahme noch Entwicklungs- und Verbesserungsarbeiten durchgeführt wurden.
Ungewöhnlicherweise gab es kein entsprechendes landgestütztes System. Das M-11-System wurde ausschließlich auf sowjetischen Kriegsschiffen verwendet und nie in realen Gefechtssituationen eingesetzt. Insgesamt wurden 25 Systeme hergestellt und auf folgenden Schiffsklassen verwendet:
- Moskwa-Klasse: zwei B-189-Doppelarmstarter, insgesamt 24 Raketen
- Kara-Klasse: zwei B-189-Doppelarmstarter, insgesamt 72 Raketen[5]
- Kresta-II-Klasse: zwei Doppelarmstarter, insgesamt 72 Raketen
- Kiew-Klasse: zwei Doppelarmstarter, insgesamt 72 Raketen
Technik
Die 4K60/4K65-Raketen sind paarweise nebeneinander auf dem drehbaren Doppelarmstarter angebracht. Die älteren 4K60-Raketen hatten eine Reichweite von 3 bis 35 km, die moderneren 4K65-Raketen können bis zu einer Entfernung von 5 bis 55 km effektiv eingesetzt werden. Die Flugabwehrraketen werden mittels Kommandolenkung und halbaktiver Zielsuchlenkung gesteuert (SARH). Es werden die „Head Lights“- und „Top Sail“-Radars verwendet.
Varianten
- 4K60 M-11 „Schtorm“: W611-Raketen, NATO-Code SA-N-3A
- 4K65 M-11 „Schtorm-M“: W611M-Raketen, NATO-Code SA-N-3B (verbessertes System)
Weblinks
- Beschreibung des Systems (russisch)
Einzelnachweise
- ↑ Missilery.info: Зенитно-ракетный комплекс М11 Шторм
- ↑ Militaryrussia.ru: Комплекс М-11
- ↑ War-russia.info: ЗРК М-11 "Шторм" (В-611, 4К60, SA-N-3 "Goblet") (1969г.)
- ↑ a b c E. R. Hooton: Jane’s Naval Systems 1997. Jane’s Information Group, Vereinigtes Königreich 1996, ISBN 0-7106-0893-4, S. 387.
- ↑ V. P. Zablockij: Großes U-Boot-Abwehrschiff „Nikolaev“ (Projekt 1134B), Morskaya Kolektsia Band 5/2006, Moskau 2006 (auf Russisch)