Lychener Gewässer

Lychener Gewässer
Großer Warthesee

Großer Warthesee

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5812
Lage Brandenburg, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Havel → Elbe → Nordsee
Quelle Quellgrund am Kleinen Trebowsee
53° 12′ 22″ N, 13° 35′ 24″ O
Quellhöhe 82 m[1]
Mündung in den Stolpsee der HavelKoordinaten: 53° 10′ 30″ N, 13° 13′ 46″ O
53° 10′ 30″ N, 13° 13′ 46″ O
Mündungshöhe 51,8 m[1]
Höhenunterschied 30,2 m
Sohlgefälle 0,89 ‰
Länge 33,9 km[2]
Einzugsgebiet 205,4 km²[2]
Durchflossene Seen Großer Warthesee, Kleiner Warthesee, Rathenowsee, Großer Baberowsee, Großer Küstrinsee, Oberpfuhl, Lychener Stadtsee, Großer Lychensee, Himmelpforter Haussee

Das Lychener Gewässer im Norden des Bundeslandes Brandenburg ist ein Nebenfluss der Havel und eine Zweigstrecke der Oberen Havel-Wasserstraße (OHW). Als Bundeswasserstraße ist es 8,17 km lang, als hydrografisch definierter Wasserlauf jedoch 33,9 km.[3] Der Abschnitt vom Himmelpforter Haussee stromauf bis zum Großen Lychensee heißt Woblitz, der Abschnitt vom Lychener Oberpfuhl bis zum Großen Küstrinsee in alten Messtischblättern Küstrinchener Bach, der von diesem langgestreckten See bis zum Großen Baberowsee Schleusengraben und oberhalb des Großen Warthesees Beetgraben.

Hydrologie

Das Lychener Gewässer trägt die Gewässerkennzahl 5812. Das Oberflächeneinzugsgebiet hat eine Ausdehnung von nominell 205 km². Das tatsächlich Einzugsgebiet ist noch größer als das nominelle, da das Lychener Gewässer auf zweierlei Wegen Wasser aus den Feldberger Seen erhält, die als Quellgegebiet des Stroms gerechnet werden: Es gibt einen stetigen Grundwasserstrom aus dem Dreetzsee in den Krüselinsee, dessen Wasser durch den Mechowbach in das westliche Ende des Großen Küstrinsees fließt. Außerdem gibt es einen Oberflächenabfluss aus dem Carwitzer See in die als Wasserspeicher zusammengefassten Seen westlich von Boitzenburg, aus denen zwar das meiste Wasser durch den Strom weiterfließt, ein gewisser Teil aber durch den Hausseebruchgraben in das Lychener Gewässer oberhalb des Großen Küstrinsees geleitet wird.

Das Lychener Gewässer (grell blau), abgesehen von einem kleinen eigenen Oerblauf westlicher Abflussweg der Feldberger Seen (lila) und der Scheitelhaltung bei Boitzenburg (pink)
Bundeswasserstraße Lychener Gewässer
Woblitz zwischen Haussee und Großem Lychensee
Woblitz zwischen Haussee und Großem Lychensee

Woblitz zwischen Haussee und Großem Lychensee

Abkürzung LyG
Lage Deutschland Brandenburg
Länge 8,17
Klasse Binnenschiffsklasse I
Beginn Abzweig aus dem Stolpsee
Ende Lychener Stadtsee
Abstiegsbauwerke Schleuse Himmelpfort
Genutzter Fluss Woblitz
Zuständige WSD Eberswalde
Karte von 1825
Verlauf
0,0 Stolpsee
0,2 Brücke Klosterstraße
0,3 Schleuse Himmelpfort
0,7 Haussee
U-Bahn-Abzweig geradeaus und ehemals nach links
0,8 Moderfitzsee
U-Bahn-Strecke nach rechts
1,0 Anleger Pian
1,3 Fußgängerbrücke
U-Bahn-Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
1,6 Moddersee
5,3 Großer Lychensee
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6,7 Marina Lychensee Lindetal
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6,8 Segelverein Lychen
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus unten
7,0 Eisenbahn-Draisinen-Brücke
7,1 Fußgängerbrücke
U-Bahn-Strecke nach rechts
7,5 Anleger Lychen
7,7 Haussee
8,2 Wehr zum Oberpfuhl

Schifffahrtsweg

Die Bundeswasserstraße beginnt bei Himmelpfort, im nordöstlichen Teil des Stolpsees, und endet in Lychen.[4] Sie nutzt den Verlauf der Woblitz, um den Himmelpforter Haussee, den Großen Lychensee und den Lychener Stadtsee miteinander zu verbinden. Der Höhenunterschied zum Stolpsee wird durch die Schleuse Himmelpfort ausgeglichen. Die Lychener Gewässer gehören zur Binnenschiffsklasse I und werden vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde unterhalten.

Geschichte

Die Lychener Gewässer zweigen am Kilometer 55,00 linksseitig aus der Oberen Havel-Wasserstraße ab. Nach Darstellungen auf alten Karten waren sie bereits im 17. Jahrhundert schiffbar. Der Vorläufer der 1976 rekonstruierten Schleuse Himmelpfort wurde 1907 erbaut. Eine erste Schleuse entstand zwischen 1879 und 1882 im Schleusengraben am alten Brauhaus. Der originale Abfluss des Haussees war der Mühlgraben, versperrt durch ein Wehr und einer Mühle mit späterer Stromerzeugung.

Literatur

  • Hans-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. transpress Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-344-00115-9.
  • Schriften des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e. V. div. Jahrgänge. WESKA (Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender), Binnenschifffahrts-Verlag, Duisburg-Ruhrort. OCLC 48960431

Einzelnachweise

  1. a b Hist. Messtischblätter im Brandenburg-Viewer
  2. a b Geoportal BrandenburgDatenpaket gewnet25.zip (Memento des Originals vom 18. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mlul.brandenburg.de→ u. a. PDF: Fließgewässerverzeichnis, Quelle Datensatz gewnet25 Version 4.2
  3. https://geoportal.brandenburg.de/detailansichtdienst/render?url=https%3A%2F%2Fgeoportal.brandenburg.de%2Fgs-json%2Fxml%3Ffileid%3DB9D461F1-99A1-4C10-97B4-9C36C0BD40B9Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 18. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mlul.brandenburg.de → darin u. a. PDF: Fließgewässerverzeichnis
  4. Längen der Hauptschifffahrtswege der Binnenwasserstraßen des Bundes. (PDF) BMVI, 3. März 2015, S. 24, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. November 2016; abgerufen am 17. Mai 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsv.de