Lupstein

Lupstein
Lupstein (Frankreich)
Lupstein (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Saverne
Gemeindeverband Pays de Saverne
Koordinaten 48° 44′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 48° 44′ N, 7° 29′ O
Höhe 157–234 m
Fläche 7,82 km²
Einwohner 820 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 105 Einw./km²
Postleitzahl 67490
INSEE-Code
Website Webpräsenz

Lupstein ist eine französische Gemeinde mit 820 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geografie

Lupstein liegt neun Kilometer südöstlich von Saverne und 26 Kilometer nordwestlich von Straßburg. Die Zorn, die Mossel[1] und der Canal de la Marne au Rhin verlaufen auf dem Gemeindegebiet, westlich und nördlich des Ortskerns.

der Canal de la Marne au Rhin 600 Meter von Lupstein entfernt

Geschichte

Urgeschichte

Bei Ausgrabungen auf dem Gemeindegebiet wurden Scherben von Tongefäßen aus der Hallstattzeit und gallo-römische Spuren einer Villa rustica gefunden. Die Villa ist im 5. Jahrhundert abgebrannt. Ihre Überreste wurden 1911 beim Bau der Bürgermeisterei entdeckt. Die Wandmalereien aus der Villa werden heute im Musée archéologique de Strasbourg ausgestellt, das Museum in Saverne besitzt eine Kopie.[2]

Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung von Lupstein stammt von 739.

Bei den beiden Teilungen der Herrschaft Lichtenberg, die um 1330 und im Jahr 1335 stattfanden, wird Lupstein als Teil der Büttelei Littenheim und Bestandteil der Herrschaft Lichtenberg genannt. Es wird dabei dem Landesteil der „mittleren Linie“, den Nachkommen Ludwigs III. von Lichtenberg, zugewiesen.[3]

Neuzeit

1525 wurde der Ort im Deutschen Bauernkrieg (1524–1526) abgebrannt und später wieder aufgebaut.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2005 2012 2014 2019
Einwohner 558 558 546 579 693 754 775 814 801 806

Sehenswürdigkeiten

St. Quentin

Ein Beinhaus aus dem Jahre 1503, das von Swen Matheus errichtet wurde, befindet sich auf dem Friedhof an der Kirche Saint-Quentin. Es wurde 1993 in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques eingetragen. Die Kirche Saint-Quentin wurde 1503 umgebaut, wobei der mittelalterliche Turm erhalten blieb. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche jedoch zerstört, um sie 1783 vergrößert wieder aufzubauen. Der Glockenturm wurde 1862 gebaut.

Die vier Dörfer Bappenheim, Wundermutzheim, Schoetelsheim und Betzenheim lagen in der heutigen Gemarkung von Lupstein und fielen im 14. bzw. 15. Jahrhundert wüst. Von Bappenheim blieb nur die Pappelmühle. Für Wundermutzheim ist schon eine Erwähnung aus dem 8. Jahrhundert erhalten. Es wurde zuletzt 1356 erwähnt. Die einzigen baulichen Reste des Dorfes sind ein Brunnen und die Kapelle Sainte-Barbe. Die Kapelle wurde 1862 auf den Fundamenten der alten Kirche von Wundermutzheim errichtet.[2]

Wirtschaft

Das Bild der Gemeinde wird von Weiden und Äckern geprägt. Wichtige Erwerbszweige in Lupstein sind Futtermittelherstellung, Ackerbau, Weinbau, Obstbau und die Zucht von Hausrindern und Hausschweinen. Es gibt ein Zimmereibetrieb vor Ort, welcher 1918 gegründet wurde.[4]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1118–1120.
Commons: Lupstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Le village de Lupstein. In: Info-Mairie.com. Abgerufen am 14. März 2024 (französisch).
  2. a b Lupstein in der Base Mérimée (französisch) Abgerufen am 12. November 2009.
  3. Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3, S. 79 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  4. Maison à ossature bois auf soller-ossature-bois.fr (französisch).
  5. Gedenkstein für Alois Kayser (jpg, englisch/nauruisch) Abgerufen am 12. November 2009.