Lixendöfering
Lixendöfering Gemeinde Schönthal | ||
---|---|---|
Koordinaten: | 49° 20′ N, 12° 38′ O | |
Höhe: | 459 m | |
Einwohner: | 51 (9. Mai 2011)[1] | |
Postleitzahl: | 93488 | |
Vorwahl: | 09978 | |
Lage von Lixendöfering in Bayern |
Lixendöfering ist ein Ortsteil der Gemeinde Schönthal im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Geografie
Lixendöfering liegt auf der Nordseite der Bundesstraße 22, 3 Kilometer südöstlich von Schönthal. Am nördlichen Ortsrand fließt der Rhaner Bach in Richtung Nordwesten der Schwarzach zu.[2][3]
Ortsname
Lixendöfering (auch: Lucelndoverch, Luetzeldofrinch, Lözzel Doverich) gehört zu den unechten -ing-Orten. Der Name kommt aus dem Slawischen von dobre = gut, dobrnice = Siedlung am guten Bach, oder vom Personennamen Dobrik. Lixen kommt vom Mittelhochdeutschen lixen > lützel = klein.[4][5][6]
Geschichte
Der aus dem Slawischen stammende Ortsname Lixendöfering zeugt von der frühen slawischen Besiedelung der Gegend. Diese wurde erst relativ spät im 12. und 13. Jahrhundert durch die von Süden sich ausbreitende bajuwarische Landnahme verdrängt.[4][5][6]
Lixendöfering wurde bereits im ältesten Herzogsurbar von 1231 erwähnt und ebenfalls im Herzogsurbar des Wittelsbacher Heinrich XIII. aus dem Jahr 1301. In beiden Urkunden wird Lixendöfering als zum Amt Cham gehörig aufgeführt.[7]
1298 übertrug Chunradus de Satelpogen einen Hof in Lixendöfering an das Klosters Schönthal.[8][9] Im Verzeichnis der Erträge des Klosters Schönthal von 1429 wurde Lixendöfering genannt.[10]
Lixendöfering gehörte zum Landgericht Cham. In den Steuerbüchern von 1577 und 1590 wurde für das Landgericht Cham die Einteilung in Vorderamt (= eusser Gebiet) und Hinteres Amt (= hinter Gebiet) aufgezeichnet. Diese Gliederung bestand 1752.[11] Lixendöfering gehörte zum Hinteren Amt.[12]
1752 hatte das Vorderamt 49 Ortschaften und das hintere Amt 64 Ortschaften. Im Landgericht Cham gab es 1 Herrschaft, 16 Hofmarken, 6 Landsassengüter und insgesamt 2149 Anwesen.[11] Es gab im Landgericht Cham keine Obmannschaften. Dörfer und Weiler bildeten selbständige Gemeinden, denen die umliegenden Einöden angehörten. Diese Gemeinden hatten jeweils einen Dorfführer. Manchmal schlossen sich auch mehrere Weiler, oder ein Dorf und nahegelegene Weiler zu einer Gemeinde zusammen.[11]
1752 hatte Lixendöfering 8 Anwesen. Von diesen Anwesen gehörten der Grabenhof und das Grundgut zum Kloster Schönthal, der Anger zur Kirche Döfering, der Garten zur Paulanerprobstei Cham. 1 Anwesen war selbsteigen und das Hüthaus gehörte der Gemeinde. Zur Hofmark Döfering gehörte der Pangerl und die Mühle.[12][13][14][15]
1809 wurden im Landgericht Cham Steuerdistrikte gebildet, die 1811 in einem Verzeichnis dokumentiert wurden. Lixendöfering gehörte zum Steuerdistrikt Döfering. Der Steuerdistrikt Döfering bestand aus den Ortschaften Döfering, Kleinschönthal, Lixendöfering, Rhan und Wirnetshof.[13]
Lixendöfering gehörte zur Gemeinde Döfering. Die Gemeinde Döfering bestand aus den Orten Döfering, Kleinschönthal, Lixendöfering, Rhan und Wirnetshof.[16] Döfering war eine landgerichtsunmittelbare Gemeinde.[17]
1857 kam die Gemeinde Döfering vom Landgericht Cham zum Landgericht Waldmünchen.[16] 1945 gab die Gemeinde Döfering das Dorf Kleinschönthal an die Gemeinde Schönthal ab. 1978 wurde Döfering nach Schönthal eingemeindet.[18][19]
Lixendöfering gehört zur Pfarrei Döfering.[20][21][22][23][24] 1997 hatte Lixendöfering 66 Katholiken.[24]
Einwohnerentwicklung ab 1838
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1838 | 93 | 10[22] |
1861 | 85 | 29[25] |
1871 | 75 | 41[26] |
1885 | 65 | 10[27] |
1900 | 60 | 12[28] |
1913 | 66 | 10[23] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1925 | 51 | 10[29] |
1950 | 74 | 11[30] |
1961 | 52 | 10[31] |
1970 | 61 | k. A.[32] |
1987 | 66 | 12[33] |
2011 | 51 | k. A.[1] |
Tourismus und Sehenswürdigkeiten
Durch Lixendöfering führt der Grünes-Dach-Radweg.[34]
Auf dem Nordhang des Hochholzes, auf der Lixendöfering gegenüberliegenden Südseite der B22, steht die denkmalgeschützte Waldkapelle. Sie wurde 1881 erbaut. An ihren Wänden sind zahlreiche Totenbretter angebracht. Denkmalnummer D-3-72-157-17.[35]
Literatur
- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3.
- Max Piendl: Das Landgericht Cham. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955 Digitalisat.
Einzelnachweise
- ↑ a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 10. Juni 2022.
- ↑ a b Lixendöfering bei Bayernatlas. Abgerufen am 10. Juni 2022.
- ↑ a b Lixendöfering bei bavarikon.de. Abgerufen am 10. Juni 2022.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 7.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 8.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 9.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 30.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 22.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 23.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 47.
- ↑ a b c Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 14 Digitalisat.
- ↑ a b Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 24 Digitalisat.
- ↑ a b Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 66 Digitalisat.
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 74 Digitalisat.
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 75 Digitalisat.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 159.
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 71 Digitalisat.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 181.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 192.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 60.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 205.
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 32 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 123.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 810, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 992, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 937 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 980 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 998 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 858 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 631 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 122 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 253 (Digitalisat).
- ↑ Grünes Dach Radweg bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 17. Mai 2022.
- ↑ BLfD Denkmaldatenbank D-3-72-157-17 Waldkapelle. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 7. Juni 2022.