Die Liste ägyptischer Götter umfasst neben den bekannten und weniger bekannten Göttern des Alten Ägypten auch Götter einzelner Regionen oder Landesteile und Gaue sowie Dämonen, die in vielerlei Gestalt in der ägyptischen Mythologie Erwähnung finden. Ebenso aufgeführt sind „vergöttlichte“ Menschen. Nicht genannt sind die Pharaonen, die einen göttlichen Rang hatten und in ihren Totentempeln im Rahmen des Totenkultes verehrt wurden. Sie sind in der Liste der Pharaonen aufgeführt.
Listendetails
Die Liste ist alphabetisch nach den bekanntesten Namen mit hieroglyphischer Schreibung, Transkription, Kurzbeschreibung und weiteren Namensvarianten angelegt. Die alternativen Namen sind hier nicht verlinkt, sollten aber als Weiterleitungsseite zum Hauptnamen angelegt werden, so dass kein eigener Artikel notwendig ist. Die Götternamen in Hieroglyphen sind fast ausschließlich ohne Ideogramme bzw. Determinative dargestellt. Weitere Schreibungen enthält der jeweilige Artikel zur Gottheit.
Hinweis zu Hieroglyphendarstellung: Zurzeit sind nicht alle Hieroglyphen der Gardiner-Liste darstellbar, so dass statt des Hieroglyphenzeichens u. U. nur die Nummer (z. B. „L19“) erscheint.
Die Götternamen
Wie bei den ägyptischen Königen, so gibt es bei den Göttern sowohl gräzisierte Schreibweisen (z. B. Osiris oder Isis) als auch die aus den Hieroglyphen entstandenen (Aker oder Bastet). Da die ägyptische Schrift keine Vokale kennt und die ursprüngliche Aussprache unbekannt ist, erfolgt die Übertragung in unser Schriftsystem zur Lesbarkeit über die Transkription und Transliteration. Durch Einfügen eines „E“ zwischen den Konsonanten werden so in der Ägyptologie die Namen lesbar. Die Umsetzung der Konsonanten in einzelne moderne Sprachen hat darüber hinaus zu weiteren alternativen Namen geführt.
Beispiel: der ägyptische Gott wpj-w3wt kann so als Wepwawet gelesen, beziehungsweise gesprochen werden. Da ein W oft auch als U gelesen wird, entsteht daraus eine weitere Lesart: Upuaut.
Sonnengott. Bildliche Darstellung unter Echnaton als Sonnenscheibe mit Sonnenstrahlen, die in Händen enden und das Anch halten; zudem erhielt der Gott den sogenannten „lehrhaften Namen“, der in zwei Kartuschen geschrieben wurde.
„Der Jäger von Heliopolis“. Symbol der Verjüngung und Auferstehung. Im Totenglauben Herstellung einer Wesensverwandtschaft zwischen Benu-Reiher und dem Ba-Vogel.
Chenti-cheti war ein Krokodil-Gott, obwohl er später als Falken-Gott dargestellt wurde, dargestellter Lokalgott aus der Stadt Athribis (10. unterägyptischer Gau).
Als Mensch dargestellter Herr der Libyer. Er trägt die Hieroglyphe für Wüste auf der Stirn. Er begleitet die Toten an ihrer linken Seite in die Unterwelt.
Neben anderen Zuschreibungen ein Vorbild aller Mütter und Schutzherrin der Kinder, Mutter des Horus und Schwester wie auch Gemahlin des Osiris. Beschützerin der Kanope des Amset.
Kanaanitischer Gott, der in der Mitte der 18. Dynastie auch in Ägypten verehrt wurde, zunächst als Kriegsgott. Er ist verbunden mit der Göttin Qadschu.
Gott der Wüste und damit des Unwetters, des Chaos, der Gewalt, der Verwirrung und des Verderbens, aber auch Schutzgott der Oasen, Gott der Metalle und Totengott, der die Verstorbenen abholt.
tyrannische, monströse Gottheit des Meeres und anderer Gewässer
Yaw, Yammu, Yamm
Z
Anmerkungen
↑Das abschließende Sonderzeichen des Stiers auf der Standarte gehört nicht zum Standard-Zeichensatz der ägyptischen Hieroglyphen und kann deshalb aus technischen Gründen nicht dargestellt werden.
Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. de Gruyter, Berlin 1952 (Reprint: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6).
Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. 2. erweiterte und verbesserte Auflage, R. Felde Eigenverlag, Wiesbaden 1995.
Mary Barnett: Götter und Mythen des alten Ägypten. Gondrom, Bindlach 1998, ISBN 3-8112-1646-5.
Manfred Lurker: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter: Handbuch der mystischen und magischen Welt Ägyptens. Sonderausgabe, 1. Auflage, Scherz, Bern / München / Wien 1998, ISBN 3-502-16430-4.
Lucia Gahlin: Ägypten: Götter, Mythen, Religionen; ein faszinierender Führer durch Mythologie und Religion des Alten Ägypten zu den großartigen Tempeln, Grabmälern und Schätzen der ersten Hochkultur der Menschheit. Edition XXL, Reichelsheim 2001, ISBN 3-89736-312-7.
Dagmar Budde, Peter Dils, Lothar Goldbrunner, Christian Leitz, Daniela Mendel, Christian Leitz (Hrsg.): Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Band 1 (= Orientalia Lovaniensia analecta. Band 110). Peeters Publishers & Department of Oriental Studies, Löwen 2002, ISBN 90-429-1146-8 (Online, abgerufen am 25. Juli 2011).
Ruth Schumann Antelme, Stéphane Rossini: Dictionnaire illustré des dieux de l'Égypte. Éditions du Rocher, Monaco / Paris 2003, ISBN 2-268-04793-8.
Erik Hornung: Der Eine und die Vielen. Altägyptische Götterwelt. 6. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-14984-X.
Einzelnachweise
↑Jean Leclant: Astarté a cheval: d'apres̀ les représentations égyptiennes (= Syria. Band 37, Heft 1/2). Librairie Orientaliste Paul Geuthner, Paris 1960, S. 3.
↑George Hart: The Routledge Dictionary of Egyptian Gods and Goddesses. Second Edition, Routledge, London / New York 2005, ISBN 0-203-02362-5, S. 43.
↑G. Hart: The Routledge Dictionary of Egyptian Gods and Goddesses. London / New York 2005, S. 43–44.
↑Piotr O. Scholz: Nubien – Geheimnisvolles Goldland der Ägypter. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8062-1885-5, S. 153 f.