Landkreis Schwabach

Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Schwabach
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Schwabach hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 49° 20′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 49° 20′ N, 11° 1′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Verwaltungssitz: Schwabach
Fläche: 507,44 km2
Einwohner: 71.934 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 142 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: SC
Kreisschlüssel: 09 5 45
Kreisgliederung: 49 Gemeinden
Lage des Landkreises Schwabach in Bayern
Karte
Karte

Der Landkreis Schwabach gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Vor dem Beginn der bayerischen Gebietsreform am Anfang der 1970er Jahre umfasste der Landkreis 49 Gemeinden.[1]

Geographie

Wichtige Orte

Die größten Orte waren Wendelstein, Roth, Abenberg und Spalt. Die Kreisstadt war das nicht zum Landkreis gehörende Schwabach.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an den Landkreis Fürth, an die kreisfreie Stadt Nürnberg sowie an die Landkreise Neumarkt in der Oberpfalz, Hilpoltstein, Weißenburg in Bayern, Gunzenhausen und Ansbach.

Geschichte

Bezirksamt

Das Bezirksamt Schwabach wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Roth und Schwabach gebildet.[2]

Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter erhielt das Bezirksamt Schwabach am 1. Januar 1880 Gemeinden des aufgelösten Bezirksamtes Heilsbronn bei Abtretung der Gemeinde Fünfbronn an das Bezirksamt Gunzenhausen.

Am 15. Juni 1922 trat das Bezirksamt Schwabach die Gemeinden Eibach, Reichelsdorf und Röthenbach bei Schweinau sowie Gebietsteile der Gemeinde Deutenbach an die Stadt Nürnberg ab. Der Rest der aufgelösten Gemeinde Deutenbach kam zur Gemeinde Stein bei Nürnberg und somit zum Bezirksamt Nürnberg.

Landkreis

Am 1. Januar 1939 wurde im Deutschen Reich die einheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Schwabach.

Am 1. April 1940 wurde die kreisfreie Stadt Schwabach in den Landkreis eingegliedert. Dies wurde am 1. April 1948 wieder rückgängig gemacht.

Am 1. Juli 1972 wurde der größte Teil des Landkreises im Zuge der Gebietsreform in Bayern mit dem größten Teil des ebenfalls aufgelösten Landkreises Hilpoltstein zum neuen Landkreis Roth bei Nürnberg zusammenfasst.[4] Am 1. Mai 1973 erhielt der neue Landkreis seine heutige Bezeichnung Landkreis Roth.[5] Die Gemeinden Penzendorf und Wolkersdorf (außer Holzheim; dies kam zur Stadt Nürnberg) wurden in die Stadt Schwabach eingemeindet. Die Gemeinden Katzwang und Worzeldorf sowie der Markt Kornburg wurden in die Stadt Nürnberg eingemeindet. Die Gemeinden Hergersbach, Untereschenbach und Winkelhaid wurden in die Stadt Windsbach und somit in den Landkreis Ansbach umgegliedert.

Die Stadt Schwabach selbst war nur vom 1. April 1940 bis zum 31. März 1948 kreisangehörige Stadt, sonst war sie immer kreisfrei und wurde 1972 durch Eingemeindungen noch vergrößert, verlor jedoch den Sitz des Landratsamts an die Stadt Roth.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1864 27.668 [6]
1885 32.848 [7]
1900 33.697 [8]
1910 37.234 [8]
1925 31.874 [9]
1939 51.181 [10]
1950 53.659 [11]
1960 54.800 [12]
1971 76.300 [13]

Gemeinden

Kursiv gesetzte Orte sind noch heute selbständige Gemeinden. Bei den Orten, die heute nicht mehr selbständig sind, ist vermerkt, zu welcher Gemeinde der Ort heute gehört.

Landkreis Schwabach, Gemeindegrenzenkarte von 1961

Städte

Märkte

Weitere Gemeinden

1Die Gemeinde Wolkersdorf hieß bis 1959 Dietersdorf.

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SC zugewiesen. Es wird nur in der Stadt Schwabach durchgängig bis heute ausgegeben. Im Landkreis Roth wurde es bis zum 3. August 1974 ausgegeben. Zur Unterscheidung von Einwohnern der Stadt Schwabach und des Landkreises Schwabach wurden an die Stadtbewohner damals nur Kennzeichen mit einem Unterscheidungsbuchstaben ausgegeben (z. B. SC-X 999), während den Landkreisbewohnern stets zwei Unterscheidungsbuchstaben zugeteilt wurden (z. B. SC-XY 77).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 567.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 727 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 732 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  7. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  8. a b www.gemeindeverzeichnis.de: Mittelfranken
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  10. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  13. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973