Kreis Greifswald

Basisdaten (Stand 1994)
Bestandszeitraum: 1952–1994
Bezirk: Rostock
Sitz der Verwaltung: Greifswald
Fläche: 587 km²
Einwohner: 25.400 (1985)
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: AB, AC (1974–1990)

GW (1991–1994)

Kreisgliederung: 33 Gemeinden, davon 1 Stadt
Lage des Kreises in der DDR
KarteKreis RügenKreis Bad DoberanKreis GreifswaldGreifswaldKreis GrevesmühlenKreis GrimmenKreis Ribnitz-DamgartenKreis Rostock-LandRostockKreis Stralsund-LandStralsundKreis Wismar-LandWismarKreis WolgastKreis GüstrowKreis BützowKreis GadebuschKreis HagenowKreis LudwigslustKreis LübzKreis ParchimKreis PerlebergKreis Schwerin-LandSchwerinKreis SternbergKreis AnklamKreis AltentreptowKreis DemminKreis MalchinKreis Neubrandenburg-LandNeubrandenburgKreis NeustrelitzKreis PasewalkKreis PrenzlauKreis Röbel/MüritzKreis StrasburgKreis TemplinKreis TeterowKreis UeckermündeKreis WarenKreis BelzigKreis Brandenburg-LandBrandenburg an der HavelKreis GranseeKreis JüterbogKreis Königs WusterhausenKreis KyritzKreis LuckenwaldeKreis NauenKreis NeuruppinKreis OranienburgKreis Potsdam-LandPotsdamKreis PritzwalkKreis RathenowKreis WittstockKreis ZossenKreis AngermündeKreis Bad FreienwaldeKreis BeeskowKreis BernauKreis EberswaldeKreis Eisenhüttenstadt-LandEisenhüttenstadtFrankfurt (Oder)Kreis FürstenwaldeSchwedt/OderKreis SeelowKreis StrausbergKreis Bad LiebenwerdaKreis CalauKreis Cottbus-LandCottbusKreis FinsterwaldeKreis ForstKreis GubenKreis HerzbergKreis HoyerswerdaKreis JessenKreis LuckauKreis LübbenKreis SenftenbergKreis SprembergKreis WeißwasserKreis BurgKreis GardelegenKreis GenthinKreis HalberstadtKreis HaldenslebenKreis HavelbergKreis KlötzeMagdeburgKreis OscherslebenKreis OsterburgKreis SalzwedelKreis SchönebeckKreis StaßfurtKreis StendalKreis WanzlebenKreis WernigerodeKreis WolmirstedtKreis ZerbstKreis ArternKreis AscherslebenKreis BernburgKreis BitterfeldDessauKreis EislebenKreis GräfenhainichenHalle (Saale)Kreis HettstedtKreis HohenmölsenKreis KöthenKreis MerseburgKreis NaumburgKreis NebraKreis QuedlinburgKreis QuerfurtKreis RoßlauSaalkreisKreis SangerhausenKreis WeißenfelsKreis WittenbergKreis ZeitzKreis AltenburgKreis BornaKreis DelitzschKreis DöbelnKreis EilenburgKreis GeithainKreis GrimmaKreis Leipzig-LandLeipzigKreis OschatzKreis SchmöllnKreis TorgauKreis WurzenKreis BautzenKreis BischofswerdaKreis DippoldiswaldeKreis Dresden-LandDresdenKreis FreitalKreis Görlitz-LandGörlitzKreis GroßenhainKreis KamenzKreis LöbauKreis MeißenKreis NieskyKreis PirnaKreis RiesaKreis SebnitzKreis ZittauKreis AnnabergKreis AueKreis AuerbachKreis Brand-ErbisdorfKreis FlöhaKreis FreibergKreis GlauchauKreis HainichenKreis Hohenstein-ErnstthalKreis Karl-Marx-Stadt-LandKarl-Marx-StadtKreis KlingenthalKreis MarienbergKreis OelsnitzKreis Plauen-LandPlauenKreis ReichenbachKreis RochlitzKreis SchwarzenbergKreis StollbergKreis WerdauKreis ZschopauKreis Zwickau-LandZwickauKreis EisenbergKreis Gera-LandGeraKreis GreizKreis Jena-LandJenaKreis LobensteinKreis PößneckKreis RudolstadtKreis SaalfeldKreis SchleizKreis StadtrodaKreis ZeulenrodaKreis ApoldaKreis ArnstadtKreis EisenachKreis Erfurt-LandErfurtKreis GothaKreis HeiligenstadtKreis LangensalzaKreis MühlhausenKreis NordhausenKreis SömmerdaKreis SondershausenKreis Weimar-LandWeimarKreis WorbisKreis Bad SalzungenKreis HildburghausenKreis IlmenauKreis MeiningenKreis Neuhaus am RennwegKreis SchmalkaldenKreis SonnebergKreis Suhl-LandSuhlOst-BerlinVolksrepublik PolenTschechoslowakeiBerlin (West)DeutschlandDänemark
Karte
Karlsburger Schloss
Strand und Seebrücke in Lubmin
Stillgelegtes KKW und Industriehafen in Lubmin

Der Kreis Greifswald war ein Kreis im Bezirk Rostock in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Ab dem 17. Mai 1990 bestand er als Landkreis Greifswald fort. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in der nicht zum Kreis gehörenden Hansestadt Greifswald.

Geografie

Lage

Der Kreis wurde geprägt vom nordvorpommerschen Flachland, das nur durch niedrige, während der letzten Eiszeit entstandene Endmoränenzüge unterbrochen wurde. Im Norden hatte der Kreis Greifswald Küstenanteile am Greifswalder Bodden (vom südlichen Eingang des Strelasundes bis zur Insel Struck). Das Hinterland der Küste wurde durch die Urstromtäler von Ryck, Ziese und Peene gegliedert. Die höchste Erhebung im Kreis war Moeckow Berg (zwischen Züssow, Lühmannsdorf und Karlsburg) mit 55 m ü. NN.

Größe und Einwohnerzahl

Die Fläche betrug 587 km2, also etwa 8,3 % der Fläche des Bezirks Rostock.

Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 1985 etwa 25.400. Das waren 2,8 % der Einwohner des Bezirks. Die Bevölkerungsdichte belief sich auf 43 Einwohner je Quadratkilometer.

Nachbarkreise

Der Kreis Greifswald im Osten des Bezirkes Rostock umschloss den Stadtkreis Greifswald bis auf die Seeseite an der Dänischen Wiek (zum Stadtkreis gehörten auch die Inseln Koos und Riems). Der Kreis grenzte im Westen an die Kreise Grimmen und Demmin, im Süden an den Kreis Anklam und im Osten an den Kreis Wolgast.

Geschichte

Der Kreis ging aus dem Landkreis Greifswald hervor, der am 25. Juli 1952 nach der Auflösung der Länder dem neu gebildeten Bezirk Rostock zugewiesen wurde. Die am Westufer des Peenestromes gelegenen Gebiete um Wolgast und Lassan kamen dabei an den neuen Kreis Wolgast, der südwestliche Teil um Ziethen und Murchin an den Kreis Anklam im Bezirk Neubrandenburg. Am 1. Januar 1957 wechselten die Gemeinden Brünzow und Gustebin aus dem Kreis Greifswald in den Kreis Wolgast. Am 1. Januar 1968 wechselten die Gemeinden Brünzow, Lubmin, Nonnendorf, Pritzwald, Rubenow, Voddow und Wusterhusen aus dem Kreis Wolgast in den Kreis Greifswald. Am 1. Januar 1974 wurde die Hansestadt Greifswald ausgegliedert und bildete einen Stadtkreis.[1]

Ab dem 17. Mai 1990 wurde der Kreis als Landkreis bezeichnet.[2] Der Landkreis Greifswald kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Land Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Am 12. Juni 1994 wurde der Landkreis aufgelöst[1] und bildete seither bis zur Kreisgebietsreform 2011 zusammen mit den ebenfalls aufgelösten Landkreisen Anklam und Wolgast den Landkreis Ostvorpommern.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der dünn besiedelte Kreis Greifswald war landwirtschaftlich geprägt. Eine gewisse Bedeutung hatte auch der Tourismus, insbesondere im Seebad Lubmin und in Loissin. Lubmin war auch Standort des größten Kernkraftwerkes der DDR, dem Kombinat Kernkraftwerke Bruno Leuschner, das aus der Sowjetunion geliefert wurde und von ihr mit Brennstoff versorgt wurde. Auch die radioaktiven Abfälle wurden von der Sowjetunion entsorgt. Tausende Beschäftigte nutzten die Züge auf der Bahnstrecke Schönwalde–Lubmin.

Wichtigste, auch überregional bedeutende Verkehrswege waren die Fernverkehrsstraßen 96 (Stralsund-Greifswald-Neubrandenburg) und 109 (Anklam-Greifswald). Die F 110 (Gützkow-Wolgast) war für die Verbindung zur Insel Usedom von Bedeutung. Die Hauptbahnlinie Berlin-Stralsund durchquerte den Kreis. In Züssow zweigte die Nebenbahn nach Wolgast ab.

Städte und Gemeinden

Der Landkreis Greifswald hatte am 3. Oktober 1990 33 Gemeinden, darunter eine Stadt:

Ehemalige Gemeinden

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren AB und AC begannen, zugewiesen.[3] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war AW 50-01 bis AW 99-99.[4]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen GW. Es wurde bis zum 11. Juni 1994 ausgegeben. Seit dem 14. März 2013 ist es im Landkreis Vorpommern-Greifswald erhältlich.

Belege

  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  3. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  4. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 547.