Kottayam (Distrikt)

Distrikt Kottayam
കോട്ടയം ജില്ല
Staat: Indien Indien
Bundesstaat: Kerala
Verwaltungssitz: Kottayam
Gegründet: 1949
Koordinaten: 9° 36′ N, 76° 32′ OKoordinaten: 9° 35′ 42″ N, 76° 31′ 52″ O
Fläche: 2 206 km²
Einwohner (2011):[1] 1.974.551
Bevölkerungsdichte: 895 Einwohner je km²
Religionen (2011):[1] 49,8 % Hindus
6,4 % Muslime
43,5 % Christen
0,2 % übrige und k. A.
Soziale Daten (Zensus 2011)[1]
Alphabetisierungsrate: 97,2 %
(M: 98,0 %, F: 96,5 %)
Geschlechterverhältnis: 0,962 (M:F)
Urbanisierungsgrad: 28,6 %
Scheduled Castes: 7,8 %
Scheduled Tribes: 1,1 %
Website:
Positionskarte des Distrikts Kottayam
Lage des Distrikts Kottayam

Der Distrikt Kottayam (Malayalam കോട്ടയം ജില്ല) ist ein Distrikt im südindischen Bundesstaat Kerala. Verwaltungssitz ist die namensgebende Stadt Kottayam. Wegen seiner hohen Alphabetisierungsrate, den zahlreichen Kautschukplantagen und seiner Lage in den Backwaters hat der Distrikt Kottayam den populären Beinamen land of letters, latex and lakes.

Geografie

Landschaft am Ufer des Vembanad-Sees

Der Distrikt Kottayam liegt im Landesinneren in der südlichen Hälfte Keralas und hat eine Fläche von 2.208 Quadratkilometern.[2] Nachbardistrikte sind Alappuzha im Westen, Ernakulam im Norden, Idukki im Osten und Pathanamthitta im Süden. Der Distrikt Kottayam ist in die fünf Taluks Vaikom, Meenachil, Kottayam, Changanassery, und Kanjirappally unterteilt.

Der Westen des Distrikts Kottayam gehört zum flachen Hinterland der Malabarküste und wird von den Backwaters, einem ausgedehnten Wasserstraßennetz aus Kanälen, Flüssen und Lagunen, durchzogen. Im Westen bildet der Vembanad-See, ein Teil der Backwaters, die Grenze zum Distrikt Alappuzha. Im Osten steigt das Terrain zu den Westghats hin an.

Das Klima ist durch die Lage in Küstennähe tropisch bis relativ gemäßigt (Landesinnere). Im Allgemeinen herrscht ein feuchtes Klima, und es können vier Jahreszeiten unterschieden werden: die heiße Sommersaison von März bis Mai, die Südwest-Monsunzeit von Juni bis September, die Nordost-Monsunzeit von Oktober bis Dezember und die kühlere Jahreszeit im Januar und Februar. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt 2931 mm (basierend auf Daten aus dem Zeitraum 1901–1999). Der Südwestmonsun trägt etwa 59 % und der Nordostmonsuns 21 % der der gesamten Niederschlagsmenge bei. Die Verteilung der Niederschläge nimmt von Westen nach Osten zu. Die höchsten Niederschläge wurden in Pala verzeichnet, die niedrigsten in Ettumanur. Die jährliche Niederschlagsmenge reicht von 2435,9 bis 3755,2 mm und die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge des Bezirks beträgt 3169,28 mm.[3]

Geschichte

Der Name Kottayam soll sich von Malayalam „Kotta Akam“ ableiten und „innerhalb des Forts“ bedeuten. Vor seiner Eingliederung in den Bundesstaat Kerala gehörte Kottayam zum Königreich Travancore. Mit der Bildung des Bundesstaats Travancore-Cochin im am 1. Juli 1949 wurde Kottayam zu einem Distrikt.[2][4]

Bevölkerung

Das Christentum ist im Distrikt Kottayam stark vertreten. Hier die Kirche Valia Pally in Kottayam.

Der Distrikt Kottayam hatte bei der Volkszählung 2011 eine Einwohnerzahl von 1.974.551. Die Bevölkerungsdichte lag mit 895 Einwohnern pro Quadratkilometer etwas über dem Durchschnitt des dichtbesiedelten Bundesstaates Kerala (860/km²). Die Alphabetisierungsquote lag über dem ohnehin schon hohen Durchschnitt Keralas. Mit 97,2 % war sie die höchste des Bundesstaates, auch was die Alphabetisierunhgsrate von Frauen anging, und eine der höchsten aller Distrikte in Indien.[2]

Die wichtigsten Religionen im Distrikt Kottayam sind Hinduismus und Christentum. Nach der Volkszählung 2001 sind 49,3 % der Einwohner des Distrikts Hindus, 44,6 % bekennen sich zum Christentum. Damit hat der Distrikt Kottayam den höchsten christlichen Bevölkerungsanteil der Distrikte Keralas. Muslime sind mit 6,0 % eine kleinere Minderheit.[2]

Wirtschaft

Benjamin Bailey, englischer Missionar und Gründer einer Missionsstation in Kottayam, führte 1821 die Druckerpresse in Kerala ein und übersetzte als erster die Bibel in Malayalam und druckte sie, ebenso 1846 das erste Wörterbuch Englisch-Malayalam. 1829 gründete er C.M.S. Press; seither nimmt der Distriktshauptort in Keralas Zeitungs- und Verlagswesen eine führende Rolle ein.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten in Kottayam Stadt sind unter anderem zumeist Shiva geweihte Tempel wie der Thirunakkara Mahadeva Tempel, die vermutlich aus dem späten 10. Jahrhundert stammende Thazhathangadi-Moschee (Jama Masjid) (einer der ältesten muslimischen Bauten in Indien) und zwei christliche Kirchen, bekannt als Cheriya Palli und Valiya Palli, aus dem 16. Jahrhundert. Die St. Mary’s Church in Kuravilangad soll gar auf das Jahr 355 zurückgehen.

Die Heiligkreuz Forane Kirche in Cherpunkal ist ein Wallfahrtsort für die Christen von und außerhalb des Distrikts.

Städte

Einwohnerzahlen 2011[2]
Stadt Typ Einwohner
Kottayam M 55.374
Ettumanoor CT 26.993
Athirampuzha CT 40.438
Aimanam CT 34.470
Perumbaikad CT 42.839
Vijayapuram CT 29.248
Chengalam South CT 16.111
Nattakam CT 38.599
Panachikkad CT 43.595
Puthuppally CT 29.635
Changanassery M 47.685
Chethipuzha CT 25.145
Thrikkodithanam CT 33.819
Paippad CT 21.338

M: municipality, CT: census town

Commons: Distrikt Kottayam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c 1. District Census 2011. Census of India, abgerufen im Jahr 2021 (englisch).
    2. Population Enumeration Data (Final Population): A Series Including Primary Census Abstract Data (Final Population) > Primary Census Abstract Data Tables (India & States/UTs - District Level) (Excel Format). (XLS) Office of the Registrar General & Census Commissioner, India, archiviert vom Original am 23. April 2022; abgerufen im Jahr 2022 (englisch).
  2. a b c d e District Census Hand Book - KERLA > Kottayam. Office of the Registrar General & Census Commissioner, Ministry of Home Affairs, Government of India, S. 9–10, 15, abgerufen am 9. Februar 2022 (englisch).
  3. भूजल सूचना पुस्तिका, कोट्टयम स्जल्ला, केरल राज्य GROUND WATER INFORMATION BOOKLET OF KOTTAYAM DISTRICT, KERALA STATE. (PDF) Dezember 2013, S. 2, abgerufen am 20. Februar 2022 (englisch).
  4. History. Webseite des Distrikts, abgerufen am 15. Januar 2022 (englisch).