Kotscherigin DI-6

Kotscherigin DI-6
Typ Jagdflugzeug
Entwurfsland

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Hersteller Kotscherigin
Erstflug 27. Mai 1935
Indienststellung 1937
Produktionszeit

1935, 1937–1938

Stückzahl über 200

Die Kotscherigin DI-6 (russisch Кочеригин ДИ-6) war ein zweisitziges sowjetisches Jagdflugzeug und wurde in den 1930er-Jahren von Sergei Kotscherigin und Wladimir Jazenko entwickelt. Das Kürzel DI steht für Dwuchmestni istrebitel (Двухместний истребитель), was „zweisitziges Jagdflugzeug“ bedeutet.

Geschichte

Der Konstruktion gingen Überlegungen voraus, wie ein Jagdflugzeug am besten gegen Angriffe feindlicher Jäger zu schützen sei. Demzufolge bekam die DI-6 hinter dem Pilotensitz eine Kabine für einen Bordschützen, der mit einem beweglichen SchKAS-Maschinengewehr das Flugzeug gegen Angriffe von hinten verteidigen sollte.

Die Maschine wurde als Doppeldecker in Gemischtbauweise konstruiert, wobei der kleinere Unterflügel einen Knick erhielt. Um das Schussfeld für den Heckschützen nach unten hin möglichst groß zu gestalten, wurde das Höhenleitwerk sehr hoch angesetzt. Die Haupträder konnten in den Rumpf eingefahren werden.

1935 begannen die Piloten J. P. Federow und W. A. Stepantschjonok die Flugerprobung des als ZKB-11 bezeichneten Prototyps mit einem Wright-R-1820-Motor, die erfolgreich verlief und den Auftrag zur Serienfertigung nach sich zog. Da es mit der Lieferung des vorgesehenen M-25-Triebwerkes jedoch Schwierigkeiten gab, verzögerte sich die Produktion bis 1937. Produziert wurden bis 1938 über 200 Exemplare, die 1939 während der Kämpfe am Chalchin Gol erstmals eingesetzt wurden. Dort waren die DI-6 durch das Überraschungsmoment anfangs erfolgreich, da sie von den Japanern für Polikarpow I-153 ohne Heckbewaffnung gehalten wurden.

Die Trainingsversion mit Doppelsteuer erhielt die Bezeichnung DIT und stand teilweise noch zu Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges bei den Schuleinheiten im Einsatz.

Es erschien noch eine Variante mit stärkerer Bewaffnung, die als DIS-6Sch oder auch als ZKB-38 bezeichnet wurde. Sie hatte unter den Tragflächen zwei Waffenbehälter mit je zwei 7,62-mm-MGs SchKAS. Gebaut wurden davon nur etwa 20 Stück. Eine dieser Maschinen wurde als vereinfachte Variante umgebaut und mit einem starren Fahrwerk ausgestattet. Als Antrieb diente ein M-25B, die Bezeichnung lautete Di-6bis oder Samoljot 21. Als Jagdtrainer wurde ferner eine Variante DI-6T mit Doppelsteuerung hergestellt.

Technische Daten

Modell der Schlachtfliegerversion DI-6Sch
Kenngröße Daten
Konstrukteure S. A. Kotscherigin, W. P. Jazenko
Besatzung 2 (Pilot, Bordschütze)
Länge 7,00 m
Spannweite oben 10,00 m
unten 7,49 m
Höhe 3,20 m
Flügelfläche 25,15 m²
Leermasse 1407 kg
max. Startmasse 1987 kg
Höchstgeschwindigkeit 372 km/h in 3000 m
Dienstgipfelhöhe 8000 m
Reichweite 550 km
Triebwerk ein luftgekühlter Sternmotor M-25
Leistung 522 kW (700 PS)
Bewaffnung zwei starre 7,62-mm-MG SchKAS unter den Flügeln
ein bewegliches 7,62-mm-MG SchKAS im Heckstand
vier 10-kg-Bomben unter den Flügeln

Siehe auch

Literatur

  • William Green und Gordon Swanborough: Jagdflugzeuge der Welt. Motorbuchverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-7276-7126-2.
  • Vaclav Nemecek: Sowjetflugzeuge. Luftfahrtverlag Walter Zuerl, Steinebach/Wörthsee 1969.
Commons: Kochyerigin DI-6 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien