Kommandogerät 40
Das Kommandogerät 40 war ein Feuerleitrechner für die Flugabwehr der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Aufgabe
Das Kommandogerät 40 bestimmte Koordinaten im dreidimensionalen Raum als Vorhaltemarken in Verbindung mit dem angeschlossenen Raumbildentfernungsmesser „Em4mR40“ (Stereotelemeter mit 4 m Basislänge). Es konnte Koordinaten der Ziele auf gekrümmten Flugbahnen berechnen.
Konstruktionsmerkmale und Funktion
Das Kommandogerät 40 wurde bei Zeiss Ikon in Dresden mit Einführung erster Exemplare bereits 1937 entwickelt, aber erst ab 1941 in größerem Umfang eingesetzt. Die Leermasse des Geräts in der Kampfstellung betrug etwa 1.600 Kilogramm. Es war in der Lage, ein Ziel in einer Höhe von bis zu 12.000 Metern über eine Entfernung von 1.200 bis 18.000 Metern zu erkennen. Das Gerät zielte mit dem Entfernungsmesser Em-4m-R40 auf das Ziel und berechnete dann die Parameter, d. h. den Anhebewinkel der Rohre, die Schussrichtung und die relevanten Daten für die Zeiteinstellung der Zünder. Die Informationen wurden per Kabel direkt an die Geschützabteilungen übermittelt. Das Bedienungspersonal bestand aus fünf Personen. Ein Sattelanhänger Sonderanhänger 52 diente zum Transport des Geräts. Das Kommandogerät 40 wurde am häufigsten mit 88-mm-Kanonen (z. B. Flak 18 oder 36) und 105-mm-Kanonen (z. B. Flak 38 und 39) verwendet.[1][2]
Trivia
Die im Kommandogerät 40 verwendeten kleinen Elektromotore erwiesen sich nach dem Krieg als ideales Ausgangsprodukt für Modellbahn-Lokomotiven. Hersteller wie Piko, Kleinbahn und Liliput verbauten in der Anfangszeit fast ausschließlich diese robusten Motore.[3][4]
Literatur
- Werner Müller: Horchgeräte, Kommandogeräte und Scheinwerfer der schweren Flak, Waffenarsenal, Podzun Pallas Verlag, Friedberg 1991, ISBN 3-7909-0423-6
- Werner Müller: Die Geschütze, Ortungs- und Feuerleitgeräte der schweren Flak, Edition Dörfler – Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2006, ISBN 978-3-89555-404-9
- Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz, Beschreibung des Kommandogeräts 40, Inventarnummer 6287, Stand 2022
Siehe auch
Weblinks
- Kommandogeräte der Flakartillerie - www.panzer-bau.de/diorama/militär/1:35. In: panzer-bau.de. (Die Geschütze, Ortungs- und Feuerleitgeräte der schweren Flak. Die Modellbauseite zeigt Dioramen im Maßstab 1:35 über den Aufbau einer Flakbatterie mit dem Kommandogerät 40).
- André Masson: Mechanische Analog-Computer für schwere Flab-Kanonen ca. 1930–1945, Technische Studien ab historischen Quellen,. (PDF; 4,57 MB) In: analogmuseum.org. 16. März 2015 .
- Sd. Ah. 52. In: kfzderwehrmacht.de. (Foto des Sd.-Anh.52 mit verlastetem Komandogerät 40).
Einzelnachweise
- ↑ Bronco CB35103 German Telemeter KDO Kommandogerät 40 with Sd.Anh.52 Trailer (Kommandogerat 40). Beschreibung eines Modellbauprodukts. Super-Hobby.de, abgerufen am 26. Oktober 2022.
- ↑ Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz, Beschreibung des Kommandogeräts 40, Inventarnummer 6287, Stand 2022
- ↑ Der Motor. Abgerufen am 12. Juli 2024.
- ↑ RE: Stellmotoren - umgangssprachlich Wehrmachtsmotoren - 2. Abgerufen am 12. Juli 2024.