Karel Štěpánek

Karel Štěpánek (* 29. Oktober 1899 in Brünn, Österreich-Ungarn; † 5. Januar 1981 in Los Angeles[1]) war ein tschechoslowakischer Schauspieler.

Leben

Karel Štěpánek war ein Sohn des František Štěpánek und der Marie Dworzak. Nach seiner Ausbildung zum Sänger und Schauspieler begann er seine Theaterkarriere 1920 in Brünn. 1921 ging er nach Wien, wo er bis 1923 am Raimundtheater agierte. Er trat dann vier Jahre bei Tourneen auf, bis er 1927 nach Berlin kam.

Hier spielte er an der Komischen Oper, dem Kabarett der Komiker und am Metropol-Theater. Zu dieser Zeit kam er auch zu seinen ersten Filmrollen. Er war damals ein meist wenig auffallender Nebendarsteller, der auch während der NS-Herrschaft regelmäßig beim deutschen Film eingesetzt wurde.

Erst 1939 setzte er sich nach Italien und von dort 1940 nach Großbritannien ab. Hier arbeitete er für die BBC als politischer Kommentator von Propagandasendungen in tschechischer und deutscher Sprache. Auf der Bühne hatte er hier in Franz Werfels Jakobowski und der Oberst Erfolg. Mit diesem Stück trat er 1945 auch in New York auf, wo er schon 1941 mit Close Quarters und 1943 mit The Moon is Down zu sehen war.

Beim britischen Film erhielt Stepanek ab 1942 immer wieder wichtige Rollen in Kriegs- und Spionagedramen, in denen er bevorzugt als verblendeter, arroganter Nationalsozialist eingesetzt wurde. Auch als Admiral Günther Lütjens in Die letzte Fahrt der Bismarck und als kommunistischer Agent und Wissenschaftler in anderen Filmen behielt er sein Negativ-Image.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 471 f.
  • Stepanek, Karel, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München : Saur, 1983, S. 1120f.

Einzelnachweise

  1. Sterbedatum und Sterbeort laut Filmportal.de und Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. IMDb und andere dagegen geben als Sterbedatum 25. Dezember 1980 und als Sterbeort London an.