Julius-Leber-Schule (Hamburg)

Julius-Leber-Schule
Julius-Leber-Schule in Hamburg-Schnelsen (2)
Hauptgebäude mit Schullogo
Schulform Stadtteilschule
Gründung 1971
Adresse Halstenbeker Straße 41
Ort Hamburg-Schnelsen
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 37′ 28″ N, 9° 54′ 14″ OKoordinaten: 53° 37′ 28″ N, 9° 54′ 14″ O
Schüler 1.645 (Schuljahr 2022/23)[1]
Leitung Peter Bulicke[1]
Website www.jls-hh.info

Die Julius-Leber-Schule ist eine staatliche Stadtteilschule im Hamburger Stadtteil Schnelsen mit integrierter gymnasialer Oberstufe. Die Schule wurde 1971 als Gesamtschule gegründet und bald darauf nach dem Widerstandskämpfer Julius Leber benannt. 2010 wurde die Julius-Leber-Schule wie fast alle Hamburger Gesamtschulen zur Stadtteilschule umgewandelt. Die Schule wird achtzügig geführt und gehört zu den größten Schulen Hamburgs nach Schülerzahl.

Geschichte

Am Standort der Schule wurde 1968 das Gymnasium Eidelstedter Brook gegründet, um neuangemeldete Schüler vom überlasteten Gymnasium Bondenwald abzunehmen. Zu Beginn des Schuljahres 1968/69 wurden am Eidelstedter Brook fünf Klassen eingeschult, zum Beginn des zweiten Schulhalbjahres kamen weitere vier Klassen hinzu.[2] Der Unterricht fand vorerst in drei Schulpavillons statt.[3] 1969 wurde der Grundstein für das Doppel-H-Gebäude gelegt, ein Serienbau vom Typ 68. Aus demselben Vollmontage-Bauprogramm wurde ab 1969 ein Eingangszentrum und ein Fachgebäude errichtet.[4] 1970 wurden diese Bauten fertig.[5]

1971 wurde das Gymnasium gegen den Widerstand der Hamburger CDU in die Gesamtschule Schnelsen umgewandelt, was im Rahmen eines Gesamtschulversuchs in der Bundesrepublik geschah. Die Schule gehörte damit zu den ersten acht Gesamtschulen Hamburgs.[6] Die bereits existierenden Gymnasialklassen liefen in den Folgejahren aus. 1972 wurde die Gesamtschule nach Julius Leber benannt.[3] In der Traditionsbildung der Schule wird entweder auf das Jahr der Gesamtschulgründung (1971)[7] oder der Namensgebung (1972)[8] abgestellt.

1983 wurde ein Neubau nach Entwürfen des Architekten Wagner erbaut.[5] Ein Schulpavillon wurde im Jahr 1989 durch ein Feuer vollständig zerstört.

Die Julius-Leber-Schule wurde 2010 im Rahmen der Hamburger Schulreform zur Stadtteilschule umgewandelt. 2014 wurde nebst weiteren Unterrichtsflächen eine Mensa erbaut.[9] 2015 wurden weitere Sanierungen ausgeschrieben.[10]

Standort und Architektur

Das Schulgelände ist gut 43.000 m² groß.[11] Westlich und südlich wird es vom Brummerskamp begrenzt. Nördlich schließt die Halstenbeker Straße an, östlich die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Neumünster. Das Schulgelände wird von der Halstenbeker Straße und vom Brummerskamp aus erschlossen, jeweils mit einer Sackgasse mit Wendekreis.

Die ältesten Gebäude der Schule sind Serienbauten vom Typ 68 nach Entwürfen des Hamburger Hochbauamtes.[5]

Schulisches Profil

An der Julius-Leber-Schule werden mehr als 1600 Schüler in acht Parallelklassen pro Jahrgang unterrichtet, damit war sie 2022/2023 die viertgrößte Schule Hamburgs.[12] Es werden die vier Fremdsprachen Englisch, Spanisch, Französisch und Latein angeboten.[13] Die Schule hat ein teilweise gebundenes Ganztagsangebot. Ihren Schwerpunkt setzt die Schule in den Bereichen Sprache, Musik/Kunst und Sport. In der Oberstufe bestehen 6 Profile, diese entscheiden über die maßgebenden Profilfächer.[13] Über den Musik-Förder-Verein können Schüler Instrumente im Instrumentalunterricht erlernen und diese auch ausleihen. Ergänzend erfolgt die Arbeit in diversen Ensembles (Chor, BigBand, Streicher-AG) und in den Stufen 5 und 6 dem Erweiterten Musikunterricht (EMU).[14]

Außerschulische Angebote

Beziehungen zu Schulen und Projekten im Ausland:[13]

Weitere Beziehungen bestehen zu Schulen in den Niederlanden und in der Volksrepublik China. Außerdem nimmt die Schule an dem Projekt Erasmus+ teil.[13]

Die Schulzeitung Lampe wurde 1985 gegründet und erscheint drei- bis viermal pro Schuljahr. Die Redaktion der Schulzeitung besteht aus Schülern aller Jahrgangsstufen. Die Schule hat einen Schulverein[15] sowie seit 1986 einen Musik-Förder-Verein.[16]

Auszeichnungen und Titel

Commons: Julius-Leber-Schule (Hamburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Schulinfosystem SISy, Eintrag für Julius-Leber-Schule im Schuljahr 2022/23
  2. Gerhard Moriz: Gymnasium Bondenwald ist hoffnungslos ueberfüllt. In: Hamburger Abendblatt, 29. Oktober 1968.
  3. a b Die Geschichte der Stadtteilschule Julius-Leber-Schule von 1968. In: Schnelsen-Archiv, Hamburg (Letzter Update im März 2021, abgerufen im Oktober 2022)
  4. Die ersten Schulklassen im Vollmontagebau gerichtet. In: Hamburger Abendblatt, 28. Oktober 1969.
  5. a b c Boris Meyn: Die Entwicklungsgeschichte des Hamburger Schulbaus. Hamburg 1998, S. 518. (Inventarnummer 86)
  6. Bald hat Hamburg 8 Gesamtschulen. In: Hamburger Abendblatt, 13. November 1969.
  7. Erika Feustel: 25 Jahre Gesamtschule : Julius-Leber-Schule Hamburg, 1971-1996. Hamburg 1996, PPN 231236522.
  8. 50-jaehriges Jubiläum, 19. Mai 2022.
  9. SBH Hamburg (Hrsg.): Gute Räume für gute Bildung. Cubus, Hamburg 2016, S. 86. (Online)
  10. Sanierung, Zubau und Neubau der Julius-Leber-Schule, Halstenbeker Straße 41 auf competitionline.com
  11. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, 19. Wahlperiode (Hrsg.): Gründung des Sondervermögens Schule – Bau und Betrieb. Gesetzentwurf des Senats vom 29. September 2009, Drucksache 19/4208, Anlage 1, S. 22. (Vorgang Online)
  12. Hamburg startet mit Schüler-Rekord ins neue Schuljahr, NDR, 16. August 2022.
  13. a b c d e f g h Hamburg, Schulinfosystem, Behörde für Schule und Berufsbildung. Abgerufen am 13. September 2021.
  14. Hamburg, FAQ des Musik-Förder-Verein. Abgerufen am 13. September 2021.
  15. Schulverein der Julius-Leber-Schule e.V., Register-Nummer VR 7253 (Amtsgericht Hamburg)
  16. Musik-Förder-Verein an der Julius-Leber-Schule von 1986 e.V., Register-Nummer VR 10983 (Amtsgericht Hamburg)
  17. Hamburg, Schule ohne Rassismus. Abgerufen am 14. September 2021.