Jacob Duck
Jacob Duck, auch Duyck geschrieben (* um 1600; † 22. Januar 1667 in Utrecht), war ein niederländischer Genremaler und Radierer.
Leben
Duck wurde zunächst als Lehrjunge in der Gilde zu Utrecht eingetragen und wurde dort zwischen 1626 und 1632 Meister. Er war dort bis 1646 aktiv, arbeitete von 1636 bis 1650 aber auch in Haarlem und ging 1656 nach Den Haag, wo er bis 1660 blieb. Nach seinen Gemälden zu urteilen, die zumeist Genreszenen aus dem Soldatenleben oder einfache Gesellschaftsstücke zeigen, könnte er sich bei Pieter Codde, Dirk Hals oder A. Palamedes fortgebildet haben, da sie diesen von Stil her ähneln.
Seine Werke unterscheiden sich von denen dieser Künstlern durch einen feinen, braungrauen Ton oder die kräftig betonten Lokalfarben der prächtigen Seidengewänder. Eine Eigenart seiner Figuren tritt dabei besonders auf seinen Spätwerken durch die übermäßige Länge der Gestalten auf. Seine Bilder zeigen auch einen gewissen Mangel an Linienperspektive. Viele seiner Gemälde kamen in namhafte Sammlungen und Museen. Er fertigte auch zahlreiche getuschte Feder- oder Kreidezeichnungen und Radierungen.[1] Er wurde früher oft mit dem Tiermaler Jan oder Johan le Ducq verwechselt.[2]
Werke (Auswahl)
Thematisch beschäftigte er sich zumeist mit Soldaten im Lager, in der Wachtstube oder bei Dirnen, er malte aber auch Szenen von Plünderungen. Die Proportionen und Perspektiven auf seinen zumeist kleinformatigen Werken stimmen oftmals nicht.
- Pferdestall mit Soldaten
- Szene in einem Weinkeller
- Ein Kavalier und zwei musizierende Damen
- Musikalische Unterhaltung
- Ein Frauenzimmer im weißen Atlaskleide, auf dem Tische sitzend, vor ihr ein Kavalie
- Gefangene werden vor einen Hauptmann geführt
- Das Verhör einer Edelfrau durch plündernde Soldaten
Literatur
- Duck, Duck, J. [Jacob] A., holländ. Maler. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 191.
- Max Rooses: De Hollandsche meesters in de Ermitage te Sint Petersburg. – Jacob Duck. In: Elsevier’s Geïllustreerd Maandschrift. 12. Jahrgang, 1902, S. 323–326 (niederländisch, dbnl.org).
- Alfred von Wurzbach: Duck, Jacob A..sz. Duck. In: Niederländisches Künstler-Lexikon : mit mehr als 3000 Monogrammen. Halm und Goldmann, Wien 1906, S. 433–434 (Textarchiv – Internet Archive).
- Karl Lilienfeld: Duck (Duyck), Jacob. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 40 (Textarchiv – Internet Archive).
- H. van Guldener: Duck (Jacob). In: Petrus Johannes Blok, Philipp Christiaan Molhuysen (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Teil 10. N. Israel, Amsterdam 1974, Sp. 247 (niederländisch, knaw.nl / dbnl.org – Erstausgabe: A. W. Sijthoff, Leiden 1937, unveränderter Nachdruck).
Weblinks
- Jacob Duck bei Google Arts & Culture
- Jacob Duck (niederländisch, 1600–1667) artnet.de
Einzelnachweise
- ↑ Karl Lilienfeld: Duck (Duyck), Jacob. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 40 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Karl Lilienfeld: Ducq, Johan le. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 44–45 (Textarchiv – Internet Archive).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Duck, Jacob |
ALTERNATIVNAMEN | Duyck, Jacob; Duc, Jacob; Ducq, Jacob; Duick, Jacob |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Maler |
GEBURTSDATUM | um 1600 |
GEBURTSORT | unsicher: Utrecht |
STERBEDATUM | 22. Januar 1667 |
STERBEORT | Utrecht |