Interalliierte Siegesmedaille
Interalliierte Siegesmedaille (als Beispiel die rumänische Version) | |
---|---|
Art | Militärische Medaille |
Voraussetzung | Soldaten jeden Ranges der nationalen Armeen der Siegermächte einschließlich Militärärzten |
Verliehen für | Teilnahme am Ersten Weltkrieg und / oder am Ungarisch-Rumänischen Krieg von 1919 |
Daten | |
Beschreibung | Bronze, 36 mm Durchmesser |
Stiftungsjahr | 1919–1923, je nach Land |
Stifter | der Staatsoberhaupt des jeweiligen Siegerstaates |
Verleihungen | etwa 16 Millionen |
Die Interalliierte Siegesmedaille ist eine militärische Auszeichnung die von den Regierungen der alliierten Länder an die am Ersten Weltkrieg teilnehmenden Soldaten verliehen wurde. Die rumänische Version wurde auch für die Teilnahme am Ungarisch-Rumänischen Krieg von 1919 verliehen.
Vorgeschichte
1919, am Ende des Ersten Weltkriegs, schlug der Befehlshaber der alliierten Streitkräfte, der französische Marschall Ferdinand Foch, die Schaffung einer gemeinsamen Militärmedaille der Siegerstaaten vor. Im März 1919 fand in Paris ein Wettbewerb mit einer internationalen Jury um eine gemeinsame Medaille statt.[1] Die Medaille sollte allgemeine, allen Ländern gemeinsame Merkmale aufweisen: Bronze, 36 mm Durchmesser, auf der Vorderseite die Darstellung von „Victoria“[2], auf der Rückseite der Text „Großer Krieg für die Zivilisation“ in der jeweiligen Sprache und mit einem Band in Regenbogenfarben.
Der rumänische Bildhauer Constantin Kristescu stellte der internationalen Jury sein Medaillenprojekt vor, das ausgezeichnet wurde, und der Autor wurde gebeten, die Medaille für Rumänien anzufertigen. Für die anderen Siegerländer wurde die Medaille von eigenen Künstlern angefertigt, wobei Text und Grafiken an ihre nationalen Besonderheiten angepasst wurden. Japan und Thailand akzeptierten die Empfehlungen der internationalen Jury nicht, eine geflügelte „Victoria“ würde nicht den nationalen Kulturtraditionen entsprechen.[3]
Verleihungsbedingungen
Die Medaille wurde von Soldaten jeden Ranges der nationalen Armeen der Siegermächte einschließlich Militärärzten, erhalten, die Teilnehmer am Ersten Weltkrieg und / oder am Ungarisch-Rumänischen Krieg von 1919 waren.[4]
Nationale Versionen
Im Folge der Wettbewerbe für die nationalen Versionen wurden folgende Versionen verliehen:[5]
Staat | Künstler | Atelier | Anzahl der verliehenen Medaillen | Vorderseite | Rückseite | Gestiftet von |
---|---|---|---|---|---|---|
Belgien[6] | Paul Du Bois (1859–1938) | etwa 300.000–350.000 | Königliches Dekret 15. Juli 1919 | |||
Brasilien | Jorge Soubre (1890–1934) |
|
etwa 2.500 | Dekret Nr. 16074, 22. Juni 1923 | ||
Frankreich | Pierre-Alexandre Morlon (1878–1951) |
|
etwa 2.000.000 | Gesetz, 20. Juli 1922 | ||
Griechenland | Henry-Eugène Nocq (1868–1944) |
|
etwa 200.000 | Gesetz, 22. September 1920 | ||
Italien | Gaetano Orsolini (1884–1954) |
|
etwa 2.000.000 | Königliches Dekret Nr. 1918, 16. Dezember 1920 | ||
Japan[7] | Shoukichi Hata |
|
etwa 700.000 | Kaiserliches Edikt Nr. 406, 17. September 1920 | ||
Kuba | Charles Charles |
|
etwa 6.000–7.000 | Dekret Nr. 905, 10. Juni 1922 | ||
Königreich Rumänien | Constantin Kristescu (1871–1928) |
|
etwa 300.000 | Königliches Dekret Nr. 3390, 20. Juli 1921 | ||
Portugal | João Da Silva (1880–1960) |
|
etwa 100.000 | Dekret, 15. Juli 1919 | ||
Südafrika[9] | William McMillan (1887–1977) |
|
etwa 75.000 | Dekret, 1. September 1919 | ||
Thailand (Siam) | Itthithepsan Kritakara (1890–1935) | etwa 1.500 | ||||
Tschechoslowakei | Otakar Španiel (1881–1955) |
|
cca 89.500 | Dekret, 27. Juli 1920 | ||
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland[10] | William McMillan (1887–1977) |
|
etwa 5.725.000 | Dekret, 1. September 1919 | ||
Vereinigte Staaten | James Earle Fraser (1876–1953) |
|
etwa 2.500.000 | Allgemeine Verordnung des Kriegsministeriums, Nr. 48, 9. April 1919 |
Literatur
- Alexander J. Laslo: The Interallied Victory Medals of World War I , „Pieces of History“, 2. Auflage, 1992, ISBN 0-9617320-1-6.
- Richard Flory, Artikel „The Type I Victory Medal 1914–19“ aus der Zeitschrift Orders & Medals Research Society Journal, Seite. 145, London, September 2009
- Catiușa Pârvan, Angela Mihalea, Zeitschrift Acta Moldaviae Meridionalis XV-XX, II, 1993–1998, „Einige Daten aus der Medaillenarbeit des Bildhauers Constantin Kristescu“, Seiten. 294–295, Verlag Ștefan cel Mare - Museum Vaslui, 2004
Weblinks
- Artikel auf firstworldwar.com
Einzelnachweise
- ↑ Richard Flory, Artikel „The Type I Victory Medal 1914–19“ aus der Zeitschrift Orders & Medals Research Society Journal, Seite. 145, London, September 2009
- ↑ „Die Siegerin“ in Latein
- ↑ Catiușa Pârvan, Angela Mihalea, Zeitschrift Acta Moldaviae Meridionalis XV-XX, II, 1993–1998, „Einige Daten aus der Medaillenarbeit des Bildhauers Constantin Kristescu“, Seiten. 294–295, Verlag Ștefan cel Mare - Museum Vaslui, 2004
- ↑ Marc Champenois, „Médaille interalliée dite Médaille de la Victoire“, France-phaleristique.com|url=http://www.france-phaleristique.com/medaille_interalliee_victoire.htm, 24. Dezember 2011
- ↑ Alexander J. Laslo, The interallied victory medals of World War I , Verlag Dorado Publishing, Albuquerque, 1986
- ↑ Zweisprachiger Text : « LA GRANDE GUERRE POUR LA CIVILISATION / DE GROOTE OORLOG TOT DE BESCHAVING »
- ↑ Auf der Vorderseite wurde die geflügelte Figur des Sieges durch Takemikazuchi, den Kriegsgott in der japanischen Mythologie, ersetzt..
- ↑ Catiușa Pârvan, Angela Mihalea, Zeitschrift Acta Moldaviae Meridionalis XV-XX, II, 1993–1998, „Einige Daten aus der Medaillenarbeit des Bildhauers Constantin Kristescu“, Seiten. 294–295, Verlag Ștefan cel Mare - Museum Vaslui, 2004
- ↑ Wie die britische Version, jedoch mit englischem und niederländischem Text
- ↑ Wird nicht nur an britische Kämpfer verliehen, sondern auch an Kämpfer aus den Herrschaftsgebieten Kanadas, Australiens, Neuseelands und des Indischen Reiches