Institut Solidarische Moderne

Institut Solidarische Moderne
(ISM)
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Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 31. Januar 2010
Sitz Berlin
Zweck Erarbeitung von gesellschaftspolitischen Ideen und von Handlungskonzepten im Sinne der allgemeinen und gleichen Menschenrechte und der freiheitlichen Demokratie auf der Grundlage einer sozialpflichtigen und ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsordnung zur Anregung und Beeinflussung der öffentlichen Meinungs- und politischen Willensbildung
Website solidarische-moderne.de

Das Institut Solidarische Moderne e. V. (ISM) ist eine politische Denkfabrik in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Ihr Ziel ist es, eine partei- und organisationsübergreifende Debatte unterschiedlicher linker Strömungen zu führen.

Gründung

Das Institut wurde am 31. Januar 2010 gegründet.[1]

Ziele

Der eigene Anspruch des Instituts besteht darin, unabhängig von Parteipolitik agieren zu können. Im Mittelpunkt steht die Debatte über ökonomische, ökologische und soziale Fragen und das Entwerfen von neuen Antworten auf diese. So fordern die Initiatoren[2] im Gründungsaufruf eine politische Alternative zum Neoliberalismus, die den Grundwerten „der freiheitlichen Selbstbestimmung und der grenzüberschreitenden Solidarität“ verpflichtet sein müsse. Ziel sei die Entfaltung einer „Gegenhegemonie“ zu den aus Sicht des Instituts vorherrschenden neoliberalen Grundsätzen. Katja Kipping sprach von einem Gegenstück zur Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.[3] Dabei sollen divergierende Vorstellungen der Linken, konkret die aus der industriellen Moderne erwachsenden Gerechtigkeitsbestrebungen und die eher auf Freiheit und Selbstbestimmung gerichteten Ideale der Postmoderne, vereint und aus ihnen neue Konzepte entwickelt werden. So soll die Neigung zur Spaltung der Linken und damit die Gefahr der Handlungs- und Politikunfähigkeit überwunden werden. Der Begriff „solidarische Moderne“ wird daraus wie folgt definiert:

„Unter dem Begriff der Solidarischen Moderne verstehen wir die so dringend erforderliche Versöhnung zwischen den emanzipatorischen Ansätzen der Industrie- und der Postmoderne und ihre Weiterentwicklung zu einer sozial-ökologischen Antwort auf die Fragen der neuen Zeit.“[4]

Als Grundlage wird die Pflege einer lebendigen Demokratie angesehen, aus der in selbstbestimmter Weise neue Konzepte entwickelt werden sollen. Demgegenüber werden „Turbokapitalismus“ und „Postdemokratie“ als „Konturen des real existierenden Neoliberalismus“ bezeichnet.

Organisation

Vorstandssprecher (Stand 26. April 2024):[5]

Beisitzer des Vorstands:

Kuratoriumssprecher (Stand August 2022):[6]

Finanzierung

Das ISM finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Im Jahr 2021–2022 wird das Projekt Vote for Transition: Policy Recommendations for the Socio-Ecological Transformation durch die Open Society Foundations gGmbH finanziert.[7]

Reaktionen

Einige Politiker der SPD, von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke begrüßten die Institutsgründung.[8] Dagegen nannte Alexander Bonde von den Grünen gegenüber der FAZ die dadurch bewirkte Verstärkung des Lagerdenkens einen Fehler und bezeichnete den Verein als „Ypsilanti-Institut für angewandte Kuba-Wissenschaften“.[9]

Auf scharfe Kritik stieß das ISM bei Hermann Gröhe (CDU) und Christian Lindner (FDP); Gröhe bewertete die Gründung als „nichts anderes als ein Versuchslabor für rot-rote Experimente“.[10]

Aktionen

Das Institut publiziert politische Texte von Institutsmitgliedern in der Schriftenreihe Denkanstöße[11] und ist Partner der Kampagne Energie in Bürgerhand.[12]

Veröffentlichungen (Hrsg.)

Einzelnachweise

  1. Das ISM: Das Institut Solidarische Moderne ist eine Programmwerkstatt. Ziel ist, über Parteigrenzen hinweg konkrete und durchführbare politische Alternativen zum Neoliberalismus zu entwickeln. Gründungsmitglieder. In: solidarische-moderne.de. Institut Solidarische Moderne, abgerufen am 8. März 2021.
  2. Das ISM. Gründungsmitglieder. In: solidarische-moderne.de. Institut Solidarische Moderne, abgerufen am 8. März 2021.
  3. Uwe Kalbe: Mehr als Konsens bei Latte macchiato. Ziel ist ein Institut, das geistigen Widerstand gegen den Neoliberalismus organisiert (Interview mit Katja Kipping). In: Neues Deutschland. 1. Februar 2010, abgerufen am 24. Januar 2018.
  4. Gründungsaufruf des Instituts Solidarische Moderne. In: solidarische-moderne.de. 31. Januar 2010, abgerufen am 24. Januar 2018.
  5. Vorstand auf solidarische-moderne.de
  6. Kuratorium auf solidarische-moderne.de
  7. Förderung auf solidarische-moderne.de
  8. Linke «Denkfabrik» soll Wähler mobilisieren. Weser-Kurier, 1. Februar 2010.
  9. Mechthild Küpper: „Ypsilanti-Institut für angewandte Kuba-Wissenschaften“. FAZ, 1. Februar 2010.
  10. ddp: Union und FDP wettern gegen "Denkfabrik" für Rot-Rot-Grün. (Memento vom 28. September 2013 im Internet Archive) 1. Februar 2010.
  11. Denkanstöße
  12. Kampagnenstart: Energie in Bürgerhand