Es ist das zweite Schiff auf dem Genfersee, das den Namen Helvétie trägt. 1841 lieferte Ditchburn & Mare den Schaufelraddampfer Helvétie an die Compagnie de l´Helvétie. 1918 wurde der Glattdeckdampfer infolge der sehr hohen Preise für Altmetall als Schrott verkauft und abgebrochen.
Die Helvétie charakterisierte sich durch die ursprüngliche Dreizylinder-Gleichstromdampfmaschine,[1] die heute im Musée du Léman in Nyon ausgestellt[2] ist. Mit einer Länge von 78,5 Meter und einer Breite von 15,9 Meter hat sie aktuell ein Fassungsvermögen von 980 Personen. Das Schiff wurde in den Jahren 1975 und 1977 erstmals umfassend aufgearbeitet, dabei wurde es auf dieselelektrischen Antrieb umgebaut. Dieser Antrieb wurde in gebrauchtem Zustand vom DDSG-Donauschlepper Goliath, ehemals Westmark, übernommen. Wegen dessen Störanfälligkeit wurde das Schiff im Jahre 2002 ausser Betrieb genommen. Derzeit ist es vor dem Olympischen Museum in Lausanne vertäut, wo es um 2012 und 2013 während Bauarbeiten in den Gebäuden des Museums als provisorischer Ausstellungsraum benutzt wurde.[3]
Der Raddampfer ist einer der acht Schaufelraddampfer der Compagnie Générale de Navigation sur le Lac Léman[4] (CGN), die im Jahre 2014[5] den Europa-Nostra-Preis der Europäischen Union für das Kulturerbe Europas, für die exemplarische Erhaltung der Belle-Époque-Dampferflotte[6] erhalten haben. Diese acht Raddampfer prägen nach wie vor die Personenschifffahrt auf dem gesamten Genfersee massgeblich.
Literatur
J. Meister, J. Gwerder, E. Liechti: Schiffahrt auf dem Genfersee. Birkhäuser Verlag, Basel 1977.
Charlotte Kunz: Die Raddampfer des Lac Léman. (Schweizerische Kunstführer. Nr. 316). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1982, ISBN 3-85782-316-X.