Helmut Kampe

Helmut Kampe 1973 als Kommandeur der Marineschule Mürwik

Helmut Kampe (* 7. Dezember 1925 in Berlin) ist ein deutscher Marineoffizier, Vizeadmiral außer Dienst der Bundesmarine der Bundeswehr. Zuletzt war er bis 1986 Befehlshaber der NATO-Seestreitkräfte Ostseezugänge.

Familie

Helmut Kampe ist der Sohn des Ermittlungsbeamten und vormaligen Leutnants zur See Karl Kampe und seiner Ehefrau Selma. Er heiratete 1959 Ruth Holzmann, mit der er zwei Töchter hat.[1]

Kriegsmarine

Nach Abschluss des Gymnasiums in Berlin trat er am 1. Juli 1943 als Seeoffizieranwärter in die Kriegsmarine ein. Seine militärische Ausbildung erhielt er unter anderem auf dem Zerstörer Z 23, mit dem er in der Biscaya und im Ärmelkanal eingesetzt war. Bei Kriegsende war er als Fähnrich zur See an der Marineschule Mürwik.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende gehörte Kampe dem Deutschen Minenräumdienst an und beteiligte sich an der Minenräumung in der Nordsee und im Skagerrak. Anschließend absolvierte er in Berlin ein Studium zum Vermessungsingenieur, das er als Diplom-Ingenieur abschloss,[2] und fand eine Anstellung beim Forsteinrichtungsamt des Landes Nordrhein-Westfalen.

Bundesmarine

Im Juni 1956 trat Kampe als Leutnant zur See in die neu aufgestellte Bundesmarine ein, wo er für die Ausbildung zum Flugzeugführer bei der United States Navy in Pensacola[3] ausgewählt wurde. Anschließend war er Pilot in der Marine-U-Jagd-Staffel, die er ebenso aufzubauen half wie anschließend die Seetaktische Lehrgruppe in Wilhelmshaven. Außerdem diente er im Stab des Befehlshabers der Seestreitkräfte der Ostsee. Von 1962 bis 1964 war er Staffelkapitän der Marine-U-Jagd-Staffel, bevor er den 6. Admiralstablehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg von 1964 bis 1966 absolvierte.

Nach deren Abschluss wurde Kampe 1966 Kommandeur der Fliegenden Gruppe im Marinefliegergeschwader 5 in Kiel. Bereits 1967 wurde er in das Bundesministerium der Verteidigung versetzt, wo er Adjutant des Generalinspekteurs der Bundeswehr General Ulrich de Maizière wurde. 1970 wurde er kurzzeitig Leiter der Operationsabteilung im Stab der Marinefliegerdivision, um anschließend nacheinander als Kommodore des Marinefliegergeschwaders 5 und des Marinefliegergeschwaders 3 „Graf Zeppelin“ eingesetzt zu werden.

1973 wurde Kampe Kommandeur der Marineschule Mürwik und zum Flottillenadmiral befördert. Als Konteradmiral wurde er im Januar 1977 Chef des Stabes des Führungsstabs der Streitkräfte in Bonn.[4] Am 1. April 1980 wurde er Stellvertreter des Befehlshabers der Flotte in Glücksburg. Von dort ging er am 1. April 1983 als Befehlshaber NATO-Seestreitkräfte Ostseezugänge ins dänische Karup, von wo aus er am 31. März 1986 in den Ruhestand trat.[5]

Tätigkeiten nach der Pensionierung

Nach seiner Pensionierung war Kampe einige Jahre Herausgeber des marinekundlichen Reihenwerks Nauticus, Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen.[6]

Auszeichnungen

  • Bundesverdienstkreuz am Bande (1973)
  • Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1978)
  • Großes Bundesverdienstkreuz (1985)

Siehe auch

Literatur

  • Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1997 – Die militärischen Werdegänge (= Dermot Bradley [Hrsg.]: Deutschlands Generale und Admirale. Teil VIb). Band 2, Teilband 2, Hoffmann – Kusserow. Biblio-Verlag, Osnabrück 2000, ISBN 3-7648-2562-6, S. 567–569.
  • Clemens Range: Kriegsgedient – Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Translimes Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013, ISBN 978-3-00-043646-8, S. 249.
  • Manfred Sadlowski (Hrsg.): Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie. Wehr & Wissen, Koblenz/Bonn 1979, ISBN 3-8033-0293-5, S. 79.
  • Porträt: Konteradmiral Helmut Kampe, Chef des Stabes des Führungsstabes der Streitkräfte. In: Die Bundeswehr 9/77, S. 410

Einzelnachweise

  1. Der Mann, der die Ostsee bewachte, tritt ab - Nichts war festgezurrt, Improvisation war alles. In: Die Welt, 19. März 1986
  2. Who‘s who in Germany; 5. Ausgabe 1986, S. 467. ISBN 3-923590-04-0
  3. Der Mann, der die Ostsee bewachte, tritt ab - Nichts war festgezurrt, Improvisation war alles. In: Die Welt, 19. März 1986
  4. Porträt: Konteradmiral Helmut Kampe, Chef des Stabes des Führungsstabes der Streitkräfte. In: Die Bundeswehr 9/77, S. 410
  5. Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie 1985/86, S. 74. ISBN 3-7637-5285-4
  6. dtv Lexikon; Band 12, S. 328. Deutscher Taschenbuchverlag 1997