Heinrich Wiechens

Heinrich Wiechens (* 31. Januar 1884 in Hasede, Landkreis Hildesheim; † 1. Oktober 1949 in Kassel) war ein deutscher Jurist und Politiker (Zentrum).[1] Von 1920 bis 1932 war er der letzte Landrat des Kreises Gersfeld.[2]

Leben

Heinrich Wiechens, promovierter Jurist, wurde 1907 Gerichtsreferent und 1912 Gerichtsassessor am Amtsgericht Meinersen. Nach Tätigkeit als Rechtsanwalt arbeitete er für das Landgericht Hanau. Von 1915 bis 1918 leistete er Kriegsdienst. 1919 wurde er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Hanau.[2]

1920 folgte er Georg Nirrnheim und war letzter Landrat des Kreises Gersfeld. Von 1926 bis 1932 war er Mitglied im Kommunallandtag Kassel und Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau. Zudem war er stellvertretender Vorsitzender des Provinzialausschusses, stellvertretendes Mitglied des Landesausschusses und Hauptversammlung der Hessisch-Nassauischen Lebensversicherung.[2] 1932 erfolgte die Zusammenlegung des Kreises Gersfeld mit dem Kreis Fulda.[3]

Infolge der Auflösung des Landkreises Gersfeld 1932 wechselt Heinrich Wiechens zum Regierungspräsidium Kassel. Dort verblieb er auch während der Zeit des Nationalsozialismus und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 zunächst Leiter der Abteilung I des Regierungsbezirks Kassel und somit ständiger Vertreter des Regierungspräsidenten. 1947 wurde er Regierungsvizepräsident in Kassel.[4] Er schied 1948 aus dem Dienst aus.[1]

Wiechens war Mitglied der katholischen Studentenverbindungen AV Rheno-Guestfalia Kiel, AV Palatia Göttingen, KAV Suevia Berlin und der KDStV Hercynia Freiburg im Breisgau, alle im CV.

Literatur

  • Marcus Dittrich: bündeln & handeln. Das Regierungspräsidium Kassel. kassel university press, Kassel 2008, ISBN 978-3-89958-400-4.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 237.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 409.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 236.
  • Reinhold Zilch und Bärbel Holtz: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums. 1817–1934/38. Hrsg.: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Band 12/2. Olms-Weidmann, Hildesheim, Zürich, New York 2004, ISBN 3-487-11009-1 (online [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 15. April 2012]).

Einzelnachweise

  1. a b Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 409.
  2. a b c Reinhold Zilch und Bärbel Holtz: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums. 1817–1934/38. Hrsg.: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Band 12/2. Olms-Weidmann, Hildesheim, Zürich, New York 2004, ISBN 3-487-11009-1, S. 728 (online [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 15. April 2012]).
  3. „Geschichte Gersfelds - Teil III“, eingesehen am 14. Dezember 2009
  4. Marcus Dittrich: bündeln & handeln. Das Regierungspräsidium Kassel. kassel university press, Kassel 2008, ISBN 978-3-89958-400-4, S. 223.