Gerichtsbezirk Schwaz
Gerichtsbezirk Schwaz | |
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Lage im Bundesland | |
Gerichtsbezirk Schwaz Landesgericht Innsbruck | |
Basisdaten | |
Bundesland | Tirol |
Bezirk | Schwaz |
Sitz des Gerichts | Schwaz |
Kennziffer | 7091 |
zuständiges Landesgericht | Innsbruck |
Fläche | 756,92 km2 (31. Dezember 2019) |
Einwohner | 51.195 (1. Jänner 2024) |
Der Gerichtsbezirk Schwaz ist ein dem Bezirksgericht Schwaz unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Tirol. Er ist neben dem Gerichtsbezirk Zell am Ziller einer von zwei Gerichtsbezirken im politischen Bezirk Schwaz.
Geschichte
Der Gerichtsbezirk Schwaz wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 13 Gemeinden Achenthal, Buch, Eben, Gallzein, Jenbach, Pill, Schwaz, Stans, Straß, Vomp, Weer, Weerberg und Wiesing.[1]
Der Gerichtsbezirk Schwaz bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Fügen und Zell den Bezirk Schwaz.[3]
Der Gerichtsbezirk Schwaz erfuhr 1928 eine Veränderung, nachdem die Gemeinde Terfens aus dem Gerichtsbezirk Hall ausgeschieden und per 1. April 1928 dem Gerichtsbezirk Schwaz zugewiesen wurde.[4]
Die nationalsozialistische Verwaltungsreform führte langfristig zu einer Vergrößerung des Gerichtsbezirks. Mit der „Verordnung des Landeshauptmanns vom 15. Oktober 1938 über die Einteilung des Landes Tirol in Verwaltungsbezirke“ wurde der „Verwaltungsbezirk Schwaz“ (später „Landkreis Schwaz“) aus dem bisherigen Bezirk Schwaz sowie den Gemeinden Kolsaß und Kolsaßberg (bisher Bezirk Innsbruck-Land bzw. Gerichtsbezirk Solbald Hall) sowie Bruck am Ziller und Steinberg am Rofan (bisher Bezirk Kufstein bzw. Gerichtsbezirk Rattenberg) gebildet.[5]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwar die Gemeinden Kolsaß und Kolsaßberg per 1. Jänner 1948 wieder Teil des Bezirks Innsbruck-Umgebung, Bruck am Ziller und Steinberg am Rofan verblieben hingegen als Teil des Gerichtsbezirks Rattenberg beim politischen Bezirk Schwaz.[6]
Um die Gerichtsbezirksgrenzen wieder an die politischen Grenzen anzugleichen, übernahm der Gerichtsbezirk Schwaz per 1. Juli 1970 die Gemeinden Bruck am Ziller und Steinberg am Rofan vom Gerichtsbezirk Rattenberg.[7] Die Fläche des Gerichtsbezirks Schwaz erhöhte sich dadurch von 682,45 km²[8] auf 756,38 km² (2010).[9]
Gerichtssprengel
Der Gerichtssprengel umfasst mit den 16 Gemeinden Achenkirch, Bruck am Ziller, Buch in Tirol, Eben am Achensee, Gallzein, Jenbach, Pill, Schwaz, Stans, Steinberg am Rofan, Strass im Zillertal, Terfens, Vomp, Weer, Weerberg und Wiesing den nördlichen Teil des Bezirks Schwaz.
Siehe auch
Literatur
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Tirol. Datenbestand: 30. Juni 2011 (PDF; 1,3 MB)
Weblinks
- Gerichtssuche in der Gerichtsdatenbank des Bundesministeriums für Justiz
- Gemeindeverzeichnis Stand 1.1.2021, (PDF; 4,2 MB), Statistik Austria, Wien 2021, ISBN 978-3-903264-88-5.
Einzelnachweise
- ↑ Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg, 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg.
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen…“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868.
- ↑ Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich, Jahrgang 1928, Stück 22, Nr. 73: „Verordnung der Bundesregierung vom 13. März 1928 über die Zuweisung der Gemeinde Terfens zum Gerichtsbezirk Schwaz“.
- ↑ Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Tirol, Jahrgang 1938, IX. Stück, Nr. 20: „Verordnung des Landeshauptmanns vom 15. Oktober 1938 über die Einteilung des Landes Tirol in Verwaltungsbezirke“.
- ↑ vgl. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Juni 1951, Wien 1953, S. 232.
- ↑ BGBl. Nr. 194/1972: „Verordnung der Bundesregierung vom 23. Juni 1970, mit der die Sprengel der Bezirksgerichte Rattenberg und Schwaz geändert werden.“
- ↑ Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Juni 1951, Wien 1953
- ↑ Statistik Austria: Gemeindeverzeichnis 2010