Ferdinand Fellner der Ältere
Ferdinand Fellner (* 15. März 1815 in Wien; † 25. September 1871 ebenda) war ein österreichischer Baumeister und Architekt.
Leben
Ferdinand Fellner entstammte einer Altwiener Familie, sein Vater und sein Großvater waren in der Rossau ansässige Zimmerermeister, ebenso wie sein älterer Bruder Jacob. Er studierte von 1834 bis 1837 an der Akademie der bildenden Künste Wien. Anschließend führte ihn eine Studienreise nach Italien. Fellner wurde einer der führenden Architekten des Historismus und der Ringstraßenzeit. Sein Sohn Ferdinand Fellner der Jüngere unterstützte ihn ab 1866 im Atelier, da er wegen einer schweren Herzkrankheit nicht mehr so leistungsfähig war, und folgte ihm schließlich nach. Ferdinand Fellner betätigte sich daneben auch politisch. Er war als Vertreter der Liberalen 1861–1862 Abgeordneter im Gemeinderat, wobei er dem 2. Wahlkreis Alsergrund angehörte und stellvertretender Obmann der Bausektion war. 1868–1870 gehörte er der Fraktion der Linken im Gemeinderat an. Er arbeitete am Stadtregulierungsplan mit und beschäftigte sich mit einer neuen Bauordnung. Nach seinem Tode wurde er auf dem Währinger Allgemeinen Friedhof bestattet, dann aber in die Gruft seines Sohnes auf dem Grinzinger Friedhof umgebettet (Eingangsgruftreihe 21, Gruft 46).
Werke
- Niederösterreichische Landesirrenanstalt am Brünnlfeld (1845), errichtet in Pavillonbauweise
- Gemeinderatssitzungssaal im Alten Rathaus (1851–1853), im Auftrag von Bürgermeister Seiller
- Oberrealschule, Bundesrealgymnasium Waltergasse, Wien 4 (1853)
- Wohnhaus, Graben 20, Wien 1 (1855–1858)
- Thaliatheater, Thaliastraße 1, Wien 16 (1856)
- Umbau des Hauses Tuchlauben 17, Wien 1 (1857)
- Bürgerversorgungshaus, Währinger Straße 45, Wien 9 (1858–1860)
- Treumann-Theater, Morzinplatz 4, Wien 1 (1860)
- Wohnhaus, Friedrichstraße 2, Wien 1 (1860), eines der ersten Ringstraßenhäuser
- Schule, Elterleinplatz 5, Hernals (heute Wien 17, 1860)
- Handelsakademie, Akademiestraße 12, Wien 1 (1860–1862), erstes öffentliches Gebäude der Ringstraßenzone
- Wohnhaus, Obere Viaduktgasse 4, Wien 3 (1862)
- Geschäftshaus, Operngasse 2, Wien 1 (1862)
- Geschäftshäuser, Gonzagagasse 3 und 5, Wien 1 (1863)
- Arena in Baden (1865)
- Stadttheater, Seilerstätte 9, Wien 1 (1871–1872), von seinem Sohn vollendet
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Fellner, Ferdinand. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 28. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1874, S. 331 (Digitalisat).
- Fellner, Ferdinand (d. Ä.). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 297.
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Bd. 2. Kremayr & Scheriau: Wien 1993
Weblinks
- Ferdinand Fellner d.Ä.. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
Personendaten | |
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NAME | Fellner, Ferdinand der Ältere |
ALTERNATIVNAMEN | Fellner, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 15. März 1815 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 25. September 1871 |
STERBEORT | Wien |