Dunaiskoje
Untergegangener Ort
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Dunaiskoje (russisch Дунайское, deutsch Czuppen, 1938 bis 1945 Schuppen, und Alt Wingeruppen, 1938 bis 1945 Windungen, litauisch Čupai und Vingerupiai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.
Die Ortsstellen der beiden ehemaligen deutschen Orte befinden sich jeweils drei Kilometer nördlich von Uslowoje (Rautenberg) am Südufer der Inster (ru. Instrutsch) einen Kilometer voneinander entfernt.
Geschichte
Czuppen (Schuppen)
Czuppen war im 18. Jahrhundert ein königliches Bauerndorf.[1] Im Jahr 1874 wurde die Landgemeinde Czuppen dem neu gebildeten Amtsbezirk Rautenberg im Kreis Ragnit zugeordnet.[2] 1938 wurde Czuppen in Schuppen umbenannt.
1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1867[3] | 115 |
1871[3] | 94 |
1885[4] | 101 |
1905[5] | 93 |
1910[6] | 79 |
1933[7] | 62 |
1939[8] | 49 |
Alt Wingeruppen (Windungen)
Wingeruppen, auch Kischken genannt, war im 18. Jahrhundert ein königliches Bauerndorf.[9] Zur Unterscheidung vom ebenfalls im Kreis Ragnit bei Szillen gelegenen Wingeruppen, ab 1938: Bruchhof (Ostpr.), bekam der Ort den Zusatz Alt. Im Jahr 1874 wurde die Landgemeinde Alt Wingeruppen dem Amtsbezirk Rautenberg zugeordnet.[2] Um 1900 sprach noch ein Drittel der Bewohner litauisch.[5] 1938 wurde Alt Wingeruppen in Windungen umbenannt.
Der Ort kam 1945 zur Sowjetunion.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1867[3] | 94 |
1871[3] | 85 |
1885[4] | 73 |
1905[5] | 52 |
1910[6] | 55 |
1933[7] | 58 |
1939[8] | 48 |
Dunaiskoje
Im Jahr 1950 wurden die beiden Orte Czuppen/Schuppen und Alt Wingeruppen/Windungen unter dem russischen Namen Dunaiskoje zusammengefasst und dem Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[10] Später gelangte der Ort in den Wesnowski selski Sowet. Dunaiskoje wurde vor 1988 aus dem Ortsregister gestrichen.[11]
Kirche
Czuppen/Schuppen und Alt Wingeruppen/Windungen gehörten zum evangelischen Kirchspiel Rautenberg.
Einzelnachweise
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 25.
- ↑ a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Rautenberg
- ↑ a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
- ↑ a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
- ↑ a b c Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
- ↑ a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
- ↑ a b Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
- ↑ a b Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 183.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950). Zusätzlich bekam auch das ehemalige Groß Skaisgirren/Großschollen diesen Namen, das aber 1947 schon in Sorokino umbenannt worden war.
- ↑ In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei) taucht er nicht mehr auf.